30 Jahre, verheiratet und gebärfähig - Absage?

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
bettyb
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30 Jahre, verheiratet und gebärfähig - Absage?

Beitrag von bettyb »

Hiho,

ich habe super Zeugnisse und kann mich gut in meinen Anschreiben ausdrücken. Mein Lebenslauf wirft keine Fragen auf und zeigt auch keine unangenehmen Lücken. Meine Mappen sind sauber & schön und auf meinem Foto habe ich auch kein drittes Auge auf der Stirn. Ich habe nun 100 Bewerbungen auf passende Stellen in den letzten 3 Monaten geschrieben und wurde phänomenale 2 x zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Ich habe wirklich lange überlegt, was mit mir nicht stimmt, aber heute bin ich dann endlich darauf gekommen, nachdem ich mich mal ein wenig durchs Internet gelesen habe:

Ich bin 30 Jahre jung, habe eine Partner und eine funktionierende Gebärmutter!

Ich hatte es schon fast verdrängt: als ich damals selbst Bewerbungen sortiert habe, da hatte ich von Cheffe auch die Anweisung allen Frauen mit Kindern unter 10 Jahren abzusagen.

Das einzige, was ich nun ganz und gar nicht habe, ist der Kinderwunsch, der mir vermutlich schon von Anfang an alles "versaut". Nicht nur nicht heute und morgen, nein ... garnicht! Ich find Kinder nur süß, solange ich sie nach 30 Minuten wieder den Eltern zurückgeben kann :)

Darf man im Lebenslauf schreiben, dass man keinen Kinderwunsch hat? Kann man sowas auch geschickt im Anschreiben unterbringen? Wer hat Erfahrung? Bringt es was? Kommt das eher negativ rüber?
schattenmann
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Beitrag von schattenmann »

Ich hatte es schon fast verdrängt: als ich damals selbst Bewerbungen sortiert habe, da hatte ich von Cheffe auch die Anweisung allen Frauen mit Kindern unter 10 Jahren abzusagen.
Kann man sowas auch geschickt im Anschreiben unterbringen? Wer hat Erfahrung? Bringt es was? Kommt das eher negativ rüber?
rückfrage:
- hättest du dossiers mit hinweis "kein kinderwunsch" oder wenn im schreiben stand "sorgerecht bei vater" etc durchgehen lassen (dürfen)?
- resp. weist du, wie oft kinder ohne eigentlichen wunsch entstehen?

vermutlich hast du - dank deinen erfahrungen - sogar glück mit einer entsprechenden passage. ich als ehem. militärdienstpflichtiger kam mit "dienstleistungspflicht erfüllt" im CV nie durch - unter 35? tauglich? und schon war's egal das meine dienstzeit seit jahren vorbei war...

wir sind im krieg bettyb, stellensuchende kämpfen mit konventionellen waffen, seitens unternehmen gibts wmd *.
oder wie heisst es so schön sarkastisch von den meisten bejobbten?

"man muss hald eine stelle finden, die auf sein eigenes profil passt"...


:?

*
biologische: junge frauen werden nicht genommen, könnten kinder kriegen
chemische: eine chronische krankheit? ne danke, könnte mal akkut werden
atomare: arbeitslos? nein danke...
bettyb
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Beitrag von bettyb »

Ich habe für meine Gespräche damals auch Frauen mit Kindern eingeladen, weil ich der Meinung bin, ich habe eine sehr gute Menschenkenntnis und ausserdem beobachte ich auch Leute viel und gern. Wenn man aufmerksam ist, dann muss man sich nicht vorher pauschal vor allem versperren sondern kann mit den richtigen Fragen fast alles heraus bekommen. Damit meine ich nicht Fragen, wie sie die meisten Personaler plump und unerlaubt stellen: "Sind sie schwanger?" Jeder hat seine Chance verdient und wenn die Betreuung des Kindes gesichert ist, wieso nicht? Ältere Mitarbeiter können auch krank werde, genauso wie männliche. Der Mensch ist halt keine Maschine. Ein Restrisiko gibt es immer. That`s life!

Ich persönlich würde eine Frau einladen, die schreibt "kein Kinderwunsch" bzw. "Sorgerecht bei Vater", weil es mein Job ist ihr im Bewerbungsgespräch auf den Zahn zu fühlen, wie die Situation sich nun genau verhält. Dass man angelogen wird, das ist möglich. Aber zunächst gehe ich mal davon aus, dass es sich um die Wahrheit handelt: Was ich selbst denke und tu, trau ich auch den andern zu.
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FRAGEN
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Re: 30 Jahre, verheiratet und gebärfähig - Absage?

Beitrag von FRAGEN »

Guten Morgen, bettyb!
bettyb hat geschrieben:Darf man im Lebenslauf schreiben, dass man keinen Kinderwunsch hat? Kann man sowas auch geschickt im Anschreiben unterbringen? Wer hat Erfahrung? Bringt es was? Kommt das eher negativ rüber?
Ich habe mit diesem Thema zwar keine eigene Erfahrung... denke aber auch, dass mit Erklärungen dieser Art nichts zu gewinnen ist. Erstens muss sie niemand glauben (Du weisst ja sicher, dass es in dieser Thematik sogar offiziell legal ist, selbst auf explizite Fragen des Arbeitgebers zu lügen), zweitens hat der Schattenmann ganz recht, dass jeder weiss, dass das Leben in gerade diesem Punkt sehr leicht anders spielen kann als die eigenen Pläne... und drittens wirken solche Erklärungen vermeintlich "negativer" Aspekte oft in entgegengesetzter Richtung.

Es ist natürlich unfair, dass es Dinge gibt, die sich regelmässig negativ auswirken, obwohl sie nicht das Geringste mit Leistungwillen und -fähigkeit zu tun haben. Du bist ja weiss Gott nicht die Einzige, die unter Mechanismen dieser Art leidet. Bewerber jenseits der 50 Jahre erleben Ähnliches. Dasselbe gilt für deutsche Staatsbürger, die das Land ihrer Eltern nie gesehen haben... und trotzdem das Problem haben, dass allein ihr Name hier und heute bei Vielen halb unbewusste Assoziationen zu Selbstmordattentätern auslöst... Menschen nach längeren Auszeiten durch Kinder und/oder Krankheiten... oder solchen, die eine unglückliche Art haben, sich zu geben... oder auch nur auszusehen...

Neben all denen hast Du es noch leicht mit nichts weiter als Deiner "Gebärfähigkeit" als "Manko". Es gibt sicher Arbeitgeber, die Dich deshalb aussortieren... zumal personelle Kontinuität auf Deiner Wunschposition natürlich ganz besonders sinnvoll ist. Es ist allerdings auch alles andere als zwingend. Von daher denke ich dass es - angesichts all Deiner anderen Vorzüge - nur eine Frage der Zeit sein kann, bis jemand zuschlägt, der nicht so eindimensional schematisch denkt.

Von daher habe ich momentan nur den mehr oder minder "philosophischen" Anstoss an Dich, die jetzige Zeit als eine Art von unfreiwilliger Qualifizierung aufzufassen... zum Einen in dem Sinne, dass Du Dein Wissen über Bewerbungen weiter verfeinerst (was Dir später natürlich auch bei der Interpretation externer Bewerbungen zugute kommen wird) und zum Zeiten dahingehend, dass Du mit solchen Erfahrungen vielleicht ein grösseres Fingerspitzengefühl im Umgang mit Bewerbern entwickelst... dass Du als jemand, der selbst genügend "Faustschläge in die Magengrube" (> Nachbarthread) eingestecken musste, die selbst ausgeteilten Schläge besser zu dosieren weisst.

Last but not least: Ich zweifle nicht an Deinen Formulierungsfähigkeiten... aber wenn jemand tatsächlich - zumindest rechnerisch - jeden Tag eine Bewerbung auf den Weg schickt, scheint mir das Risiko ziemlich hoch, dass sich da eine derart ausgeprägte Routine einschleicht, dass man stellenspezifische Möglichkeiten der Individualisierung vielleicht übersieht... ;-)

Einen schönen Sonntag, bettyb: Freu Dich an dem, was Du Dir bisher erarbeitet hast, an Deiner schönen Stadt und Deiner glücklichen Beziehung... viele, viele, viele Arbeitslose mit tausendmal schlechteren Aussichten als Du wohnen mutterseelenallein in den allerletzten Dreckslöchern...

[edit: Dein zwischenzeitliches Posting habe ich erst nachträglich gesehen]
bettyb
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Beitrag von bettyb »

Mir ist durchaus bewusst, dass andere Menschen andere Probleme haben. Aber um die soll es mir hier nicht gehen. Ich habe diesen Thread zu diesem Thema eröffnet, weil es genau das ist, worüber ich mir gerade Gedanken mache. Und dazu ist doch dieses Forum da. Wenn ich mich täusche, werde ich gern in ein anderes Forum gehen und dort das Thema anschneiden.

Ja, mir geht es ausgesprochen gut, aber ich habe zZ keinen Job. Für mich ist das das größte Drama auf der Welt keine Beschäftigung in Form einer Arbeit zu haben. Meine schöne Stadt, mein schönes Auto und mein Mann können mich nicht darüber hinwegtrösten. Ich brauche diese Art von Beschäftigung. Ich weiß aber, dass andere sie nicht brauchen. Sie wären froh, wenn sie nicht auf Arbeit gehen müssten, dann könnten sie den ganzen Tag im Garten rumbuddeln und ihren anderen Hobbies nachgehen. Das respektiere ich, aber so bin ich nunmal nicht.

Anderen geht es schlechter als mir, aber deshalb heisst das nicht, dass ich mich nicht um meine "besseren" Nöte sorgen darf. Ich finde schon, dass man respektieren sollte, dass jeder sich aufgrund seiner Ausgangsvoraussetzungen über andere Dinge sorgen macht und das niemandens Sorgen deshalb weniger wert sind, weil es Leute gibt, denen es immer schlechter geht als einem selbst.

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sich noch weibliche Nutzer zu Wort melden würden. Das mag vielleicht gemein klingen, aber ich diskutiere auch nicht mit Blinden über Farben.
schattenmann
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Beitrag von schattenmann »

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sich noch weibliche Nutzer zu Wort melden würden. Das mag vielleicht gemein klingen, aber ich diskutiere auch nicht mit Blinden über Farben.
auch wenn ich den wink verstehe, denoch: männer haben das selbe problem, bettyb. siehe mein absatz über die dienstleistungspflicht. betrifft auch unterhaltspflichten, oder plötzliche vaterschaft (auch als junger mann ist man plötzlich "commited", wenn frau/freundin ein kind bekommt; plötzlich gehen bestimmte einsätze nicht mehr, es gibt lohnnebenkosten etc)... du landest auch als mann in der gleichen schublade wie die gebährfähigen frauen... **

es betrifft nunmal alle. wir sitzen im gleichen boot. wir sind stellensuchend.

tja. dann in diesem sinne - der schattenmann verabschiedet sich aus diesem thread!

EDIT:

** wobei natürlich: die frau landet in der schublade weil sie ein kind kriegen kann. der mann, weil er dafür unterhalt zu zahlen hat... nicht ganz das selbe, aber das resultat bleibt das gleiche... willkommen im krieg, bettyb
Bennie
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Beitrag von Bennie »

bettyb hat geschrieben:
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sich noch weibliche Nutzer zu Wort melden würden.
Nein, das klang noch nicht gemein. Erst das hier:
bettyb hat geschrieben:Das mag vielleicht gemein klingen, aber ich diskutiere auch nicht mit Blinden über Farben.
Und vielleicht bin ich ja nicht ganz blind, sondern nur einäuig, weil ich ja eine Mutter und Tanten habe. Auch die anderen männlichen User reden ab und an einmal mit Frauen und erfahren dadurch einiges. :wink: Frauen untereinander sind eher gemein und schnappen sich noch die wenigen Jobs vor der Nase weg. Und ist es nicht so, dass ich dir erst durch das Beispiel mit meiner Tante die Augen geöffnet habe?! 8)
bettyb
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Beitrag von bettyb »

Ich kann es nur nochmal sagen, dass ich mich freuen würde, wenn sich Frauen zu Wort melden würden zu genau diesem Sachverhalt. Über die Diskriminierung von Männern, Älteren oder Ausländern können wir ja an anderer Stelle diskutieren. Das mag sicherlich ebenso ein Problem sein, aber eben nicht das konkrete Thema hier.

Wenn das nicht möglich ist, dann ist das eben so und ich muss es akzeptieren. Ich fände das aber dann schon sehr schade.
Like-a-Angel
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weibliche Meldung :D

Beitrag von Like-a-Angel »

Hallo,

habe mich gerade mal etwas ins Thema gelesen und möchte nun "meinen Senf" :D auch mal dazu geben.

Ich arbeite seit mittlerweile fast 3 Jahren als Vertriebsassistentin und muss leider zugeben, das der Arbeitsmarkt einfach nur noch diskriminierend und Preisdrückend ist.

Beispiel: Als mein Chef mich eingestellt hat fragte ihn die Steuerberaterin ob er sich denn sicher wäre, denn ich wäre ja noch so jung und möchte bestimmt Kinder haben!

Mein Chef ist ein feiner Kerl und hat mir das sogar erzählt, mein nächstes Telefonat mit der Dame könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Nebenbei probierte sie eine Bekannte von sich für meine Stellung vorzuschlagen ..FRECHHEIT!!!


Ich kenne aber auch Beispiele aus meinem Bekannten und Freundeskreis bei denen Leute eingeladen wurden und dann mit den Argumenten wie z.B. Sie sind zu dick, sie passen nicht in unserer Unternehmen (die Dame ist nun nicht Claudia Schiffer) etc.

Frauen werden direkt darauf reduziert das sie ja Kinder kriegen.. Ich hab in irgendeinem Beitrag gelesen das Männer ja auch plötzlich Papa werden können. dazu möchte ich sagen: JA, das stimmt zwar nur ist es in den meisten Fällen so das sich für den Vater nicht viel ändert. In den meisten Fällen bleibt die Mutter zu Hause wenn das Kind krank ist und und und... Ist also aus meiner Sicht nicht zu vergleichen.

ALLERDINGS während Männer auf anderen Seiten diskreminiert!

ES IST ALLGEMEIN EINE SCHANDE!!!!

Bettyb .. ich glaube Fragen hatte geschrieben das du ja selber auch Wissen müsstest falls der Arbeitgeber wie Fragen: Wollen sie Kinder etc. lügen darfst oder Klauseln im Vertrag wie: Bei Schwangerschaft darf der Arbeitgeber fristlos kündigen... dieser Abschnitt nicht gültig ist.

Ich denke wenn du in das Anschreiben oder in den Lebenslauf: keine Kinderwunsch rein schreibst hast du dich für dich abgesichert.. Der Arbeiitgeber wird aber dann bestimmt drauf bestehen eine Klausel in den Vertrag zu nehmen -welches natürlich eh nichtig ist-

Ich persönlich würde es nicht reinschreiben weil das ein viel zu tiefer Eingriff in mein Privatsphäre darstellt.

LG
Lena M.
Beiträge: 23
Registriert: 20.08.2009, 16:33

Beitrag von Lena M. »

Hi betty,

also, dann melde ich mich als weiblicher User auch mal.

Ich hab bisher wenig Erfahrung mit dem Problem, dass ich weiblich bin:

1. ich bin mal bei einem Vorstellungsgespräch gefragt worden, ich wäre ja nun bereits 28, wie es denn mit Kinderwunsch aussehe. (fragte die Personalerin). Hab dann gesagt, dass ich das nicht hätte (wobei ich mir selbst nicht klar war, ob, aber man weiß ja, was man auf diese Frage sagen soll).
Der Chef, der auch dabei saß, meinte dann, dass er ne zeitlang keine Frauen mehr einstellen wollte, weil wohl innerhalb eines Jahres ein paar Frauen wegen Schwangerschaft "ausgefallen" sind.

2. in einem anderen Büro wurden vorzugsweise junge Frauen kurz nach dem Studium eingestellt. Die Theorie unter den Kolleginnen war, dass der Chef dadurch seine Vormachtsstellung nicht gefährdet sieht, und solche AN mehr mit sich machen lassen, als männliche AN (Überstunden, sich rumkommandieren lassen... so sah's nämlich in dem Büro aus).

In anderen Vorstellungsgesprächen wurde ich bisher nicht wegen Familienplanung gefragt.
MorgenST
Beiträge: 30
Registriert: 15.10.2010, 15:14

Beitrag von MorgenST »

Ich als Frau melde mich mal und möchte Euch Mut machen!

Bin 33, habe eine chronische Erkrankung und bin schwerbehindert.
Eigentlich müsste ich sofort aus dem Stapel aussortiert werden.
Okay, ich stehe zu Kindern ähnlich wie bettyb, aber das spielte keine Rolle! Wurde auch nicht gefragt danach...

Aber dennoch: Ich habe eine Stelle bekommen!

Allerdings muss ich zugeben, dass ich angesprochen wurde und keine Bewerbungen versendet habe.

Aber Ihr seht: Es gibt Erfolgschancen!

Auch wenn ich
Coralina
Beiträge: 78
Registriert: 30.07.2010, 13:15

Beitrag von Coralina »

Meint ihr, dass es Sinn macht, bei einem Vorstellungsgespräch gleich von sich aus zu erwähnen, dass man keine Kinder haben will? Also, ich meine jetzt, wenn man das Gefühl hat, dass die Thematik irgendwie "in der Luft hängt", aber nicht offen drüber gesprochen wird.

Man könnte ja z. B. an die oft gestellte Frage "wo sehen Sie sich in zehn Jahren" anknüpfen; die Frage schließt ja auch oft das private ein.

Ich bin mir nämlich mit meinen 25 Jahren sehr sicher, dass ich nie Kinder haben werde. Ich frage mich, ob das glaubwürdig kommt und sinnvoll ist, das beim Vorstellungsgespräch gleich zu sagen; schließlich bin ich in einem für den Arbeitgeber potentiell "gefährlichen" Alter :wink:

Würde mich mal interessieren, wie ihr dazu steht, vielleicht auch von Personalerseite aus!
**mizi**
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Beiträge: 507
Registriert: 05.02.2009, 11:04

Beitrag von **mizi** »

Ich weiß nicht, ob ich in einem VG die andere Seite auch noch drauf stoßen würde. Ich kann nur für mein Unternehmen reden: wir fragen da nix nach und es ist auch nicht wichtig.

Wir stellen Schwangere ein, wenn die einfach gut sind. Dann kommt es mich als Unternehmen doch im Zweifelsfall günstiger, wenn ich Mutterschutz abwarte, dann ggf. Teilzeit und Homeoffice anbiete, als wenn ich jemanden einstelle, der nicht dieses Know-How mitbringt.

Wir haben so viele Mütter im Unternehmen, da wird man fast schief angeguckt, wenn man im gebärfähigen Alter ist und noch kein Kind in Aussicht hat.
So kann man Mitarbeiterinnen auch unter Druck bringen :)

Aus unternehmerischer Sicht kann ich es aber schon nachvollziehen, wenn Unternehmen da skeptisch sind. Klar, ist es nicht schön und hilft keiner Frau weiter, die auf Jobsuche. Würde mich auch nerven und verzweifeln lassen. Eine richtige Lösung gibt es dafür wohl nicht.
SabrinaV
Beiträge: 77
Registriert: 11.08.2010, 12:43

Beitrag von SabrinaV »

Ich muss gestehen, ich habe leicht geschmunzelt als ich die Beiträge gelesen habe......was ich nicht böse meine!

Wenn ich gefragt werde, wie gross mein "Kinderwunsch" ist, sage ich dass ich in den nächsten Jahren keine Familie gründen möchte, lächel nett und sollten Nachfragen kommen, hinterfrage ich den Anlass der Frage oder weise darauf hin, dass es sich doch um ein sehr privates Thema handelt und ich an diesem Punkt lieber zu fachlichen Fragen zurück kommen möchte.

Der Lebenslauf von mir enthält keinerlei Angabe zu meinem Familienstatus und meinerseits wird das Thema im Vorstellungsgespräch nicht erwähnt.

Natuerlich ist es schade, wenn eine Frau wegen ihrem Alter und der Fähigkeit, Kinder bekommen zu können, abgelehnt wird, allerdings wird man in den seltesten Fällen - dank des Antidiskriminierungsgesetzes - jemals den wahren Ablehnungsgrund erfahren.

Ich verstehe deine Sorge dahinter @bettyb, aber dagegen bist du einfach machtlos
Stadtäffchen
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Re: 30 Jahre, verheiratet und gebärfähig - Absage?

Beitrag von Stadtäffchen »

bettyb hat geschrieben:Hiho,


Ich bin 30 Jahre jung, habe eine Partner und eine funktionierende Gebärmutter!

?
Ganz genau das habe ich auch schon ein paar mal daheim gesagt. Ich bin 30 und im gebährfähigem Alter und werde sicherlich gern von den Personalern aussortiert.
Lena M.
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Registriert: 20.08.2009, 16:33

Beitrag von Lena M. »

Um nochmal was Positives beizusteuern - ich hatte in der vergangenen Woche zwei Vorstellungsgespräche, und wurde in keinem nach meiner Familienplanung gefragt.
Coralina
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Beitrag von Coralina »

Ich wurde bisher noch nie direkt gefragt...daher weiß ich nie, ob die Frage unausgesprochen im Raum hängt :?
Bennie
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Beitrag von Bennie »

Ich habe von meiner Mutter für eure Diskussion ein Statement aus einem anderen Forum für euch bekommen. Hier bitte schön:

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 Und leider haben wir hier wieder ein Beispiel, warum ich - zumindest bei Besetzung mehrerer Arbeitsplätze im Sekretariat und besonders in Großraumbüros - keine Frauen mehr einstelle zumindest nicht im genannten Bereich und jüngere leider auch nicht. Das ist für mich pures Gruselkabinett: Da saßen 7 Frauen, 5 davon gerade schwanger. Den ganzen Tag ging es um Übelkeit, Übergeben, Umfang, Bildchen ... und überhaupt. Als die Damen aus dem Mutterschaftsurlaub kamen, ging es um Übelkeit (in diesem Fall der Kinder), Übergeben (in diesem Fall ...), Umfang, Bildchen - ach, und neue für den das Sekretariat querenden Kunden wahnsinnig antörnende Gesprächsthemen wie komische Farben in Windeln und Keuchhusten und und und.

Und nun muss ich mir anhören (anlesen), dass dieselben Damen, die ich dann übrigens nach und nach gegen Männer oder Damen ab 45 ausgetauscht habe, da ich mir das Spielchen mit "Du-und-die-Einschulung-Deines-Kindes" nicht mehr antun wollte, nun vermutlich immer noch unproduktiv da sitzen....
Die Verfasserin war eine Frau.
Schöne Grüße
Bennie
drusilla
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Beitrag von drusilla »

ich, w, 28, wurde vor 2 monaten angestellt, obwohl gerade eine teamkollegin schwanger ist (ihr zweites). der chef ist ein mann.
ich hab aber gerade aus erster hand erfahren, dass der chef einer anderen abteilung aus prinzip keine frauen einstellt, und dabei ging es noch nicht mal um gebärmutter hin oder her, sondern einfach, weil die letzten drei frauen des teams alle gekündet haben, als er neu chef wurde.

grundsätzlich denke ich, dass die chancen auf eine einstellung durchaus intakt sind. und die stelle mit dem gebärmutterverachtenden chef will man ja eigentlich sowieso nicht...
Stadtäffchen
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Beitrag von Stadtäffchen »

Wow, gleich 3 Frauen haben wegen ihm gekündigt? Was ist dort den vorgefallen?

Nein aber ich glaube, dass viele Chef´s schon darüber nachdenken wenn sie einstellen.
Das Alter einer Frau spielt schon eine große Rolle.

Mein Schwager sagte schon, ich solle sagen ich sei Lesbisch (wegen der Kinder) *kleiner Scherz am Rande*
Nein aber im Ernst, fragen dürfen sie nicht wegen Kinderwunsch aber sie haben es immer im Kopf. Schade eigentlich.

Und ich habe oft das Gefühl, dass viele junge Menschen suchen aber am liebsten mit 20 Jahren berufserfahrung. Naja vielleicht haben wir ja Glück im Auswahlverfahren
drusilla
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Beitrag von drusilla »

nichts, er ist einfach ein kleiner wichtigtuer mit null ahnung vom metier. frauen scheint das mehr zu stören als männer. :wink:

lasst euch durch die gebärmutter-sache einfach nicht aus der ruhe bringen. ja, es gibt leute, die stellen keine frauen, keine schwarze, keine namen auf -ic, keine alten, keine jungen, keine ohne berufserfahrung, keine mit berufserfahrung (die es dann evtl besser wissen/können als er), keine blonden, oder im gegenteil nur blonde mit grossem ausschnitt etc. an. aber irgendwann hat man meistens glück :D
sebcoe
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Beitrag von sebcoe »

drusilla hat geschrieben:ich, w, 28,
hättest Du mir das mal bereits damals gesagt...normalerweise traue ich keiner über 20;-) bzw. unter 30;-)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

drusilla ist aber schon ganz schön reif für ihr Alter... ;-)
Like-a-Angel
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Beitrag von Like-a-Angel »

28 ist doch ein PRIMA Alter ... :wink:

Obwohl man ist eh immer so alt wie man sich fühlt :lol:

Es gibt 35 jährige die sich wie Anfang 20 benehmen und 24 jährige bei denen man nicht denkt das sie noch "so jung" seien. Kommt eben immer drauf an.. :D
sebcoe
~
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Beitrag von sebcoe »

FRAGEN hat geschrieben:drusilla ist aber schon ganz schön reif für ihr Alter... ;-)
hmm ich denke eher ein reifes Früchtchen, vermutlich hat sie es faustdick hinter den Ohren;-)
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