➡ Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Markus28
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Registriert: 11.02.2015, 17:31

➡ Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Beitrag von Markus28 »

Hallo,
ich würde gerne ein Feedback zu meiner Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter haben.

Sehr geehrte Frau XXXX,

mit dieser Bewerbung schreibt Ihnen ein junger, dynamischer Hochschulabsolvent, der bereits erste Erfahrungen in der gesundheitswissenschaftlichen Forschung gesammelt hat. Frau XXXX hat mir in einem freundlichen und informativen Telefonat die Aufgaben und Inhalte der ausgeschriebenen Stelle ausführlich erklärt. Mein Qualifikationsprofil passt hervorragend auf das das beschriebene Aufgabenfeld und die Perspektiven, die diese Position bieten, geben mir die Möglichkeit meine Fähigkeiten und Kenntnisse weiter zu vertiefen.

Als Voraussetzungen bringe ich einen Bachelor- und Masterabschluss in Public Health sowie einen Bachelorabschluss in Sportwissenschaft mit. In meiner Masterarbeit und als studentischer Mitarbeiter leistete ich im Rahmen eines dreijährigen wissenschaftlichen Projekts zur Förderung der gesundheitlichen Ressourcen von Menschen mit geistiger Behinderung durch spezifische Sportprogramme einen wichtigen Beitrag. Meine Hauptaufgaben waren dabei die Erhebung und Analyse von quantitativen Daten sowie die Entwicklung und Organisation der Sportprogramme.

Durch meine Tätigkeit an der Leibniz Universität Hannover konnte ich meine bisherigen Erfahrungen im Gesundheitswesen weiter ausbauen. Dort habe ich in einem Projekt für Menschen mit seltenen Erkrankungen mitgearbeitet. Zu meiner Aufgabenstellung gehörte neben der Erhebung und Analyse von quantitativen und qualitativen Daten ebenfalls die Verfassung von wissenschaftlichen Berichten. Auch die Organisation von Workshops und Meetings sowie die Präsentation von Ergebnissen zählten zu meinem Aufgabenbereich. Hoch motiviert und leistungsbereit möchte ich meinen weiteren Karriereweg gerne als Mitarbeiter in Ihrem Team angehen.

Durch mein Studium und meinen bisherigen Tätigkeiten habe ich mir eine zielorientierte und strukturierte Arbeitsweise angeeignet. Die Evaluation der Daten hat zudem ein hohes Maß an analytischem Denkvermögen, Kreativität und Systematik erfordert. Auch eine ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeit war durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den jeweiligen Projekten ein wichtiger Bestandteil. Eine hohe Leistungsbereitschaft und Eigeninitiative habe ich ebenfalls durch die Übernahme von Sonderaufgaben und meinen Fort- und Weiterbildungen bewiesen.

Gerne erläutere ich Ihnen weitere Einzelheiten in einem persönlichen Gespräch und freue mich über Ihre Einladung.

Mit freundlichen Grüßen
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FRAGEN
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Re: ➡ Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Beitrag von FRAGEN »

Markus28 hat geschrieben:Hallo,
ich würde gerne ein Feedback zu meiner Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter haben.
Ohne Genaueres zur Zielstelle zu wissen, ist das schwierig. Es sieht so aus, als würdest Du hier nur über die Vergangenheit reden. Wenn dies so wäre, wäre das schlecht. Es kann aber natürlich sein, dass es hier Bezüge zu der zukünftigen Tätigkeit gibt, die als solche nicht in Erscheinung treten...

Definitiv zu verbessern ist m. E. allerdings die Einleitung:
Markus28 hat geschrieben:mit dieser Bewerbung schreibt Ihnen ein junger, dynamischer Hochschulabsolvent, der bereits erste Erfahrungen in der gesundheitswissenschaftlichen Forschung gesammelt hat. Frau XXXX hat mir in einem freundlichen und informativen Telefonat die Aufgaben und Inhalte der ausgeschriebenen Stelle ausführlich erklärt. Mein Qualifikationsprofil passt hervorragend auf das das beschriebene Aufgabenfeld und die Perspektiven, die diese Position bieten, geben mir die Möglichkeit meine Fähigkeiten und Kenntnisse weiter zu vertiefen.
Bei Licht betrachtet steht in diesem ganzen Absatz ja sehr, sehr wenig an entscheidungsrelevanter Information für Deine Adressatin... und das, OBWOHL Du Dich mit Frau XXXX so ausführlich über den Job unterhalten hast! Mit dem, was Du tatsächlich schreibst, negierst Du das Gespräch (und damit Deinen inhaltlichen Wettbewerbsvorteil) jedoch komplett! Eigentlich sollte sich Dein erster Absatz so weit wie möglich aus den Dingen entwickeln, die Du aus diesem Gespräch erfahren hast... d. h. aus denen, die die Konkurrenz nicht weiss! DIE MÜSSEN zum Teil vielleicht so allgemein daher reden wie Du... DU KÖNNTEST anders!
icarus_daedalus
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Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Beitrag von icarus_daedalus »

Hallo liebe Bewerbungshelfer,

wie unten ersichtlich werde ich bald fertig mit dem Studium und fange gerade an Bewerbungen zu schreiben. Mein Ziel ist eine Stelle als Mitarbeiter an einem Institut meiner Universität.

Sehr geehrter Herr X,
ich beende in den kommenden Wochen mein Studium der Produktions- und Automatisierungstechnik und würde nun gerne als wissenschaftlicher Mitarbeiter neue Technologien für die Produktion von morgen erforschen. Mehrere Gespräche mit Herrn Y und ihre Informationsveranstaltung haben mich darin bestärkt, dass das Institut hierfür ein attraktiver Arbeitgeber ist.

An Ihrem Angebot reizt mich besonders die Verbindung von theoretischer Forschung und industrieller Praxis, welche ich bereits während meiner Diplomarbeit kennengelernt habe. In dieser erstelle ich ein Konzept für ein umfassendes Änderungsmanagementsystem, welches verschiedene Datenquellen miteinander vernetzt, wodurch Nutzer Änderungsauswirkungen umfassend analysieren können, Durchlaufzeiten gesenkt werden und Nachfolgeänderungen vermieden werden. Im Rahmen dieser Arbeit arbeite ich auch an der prototypischen Umsetzung dieses Systems.
Während meines Praktikums und einer Studienarbeit bei der Z AG konnte ich selbständig mehrere Projekte bearbeiten, welche zu Investitionen von 30.000€ geführt haben.

Durch mein Engagement im Fachschaftsrat Maschinenbau bin ich es ebenfalls gewohnt Aufgaben in Teams zu bearbeiten und Ergebnisse auch vor großen Gruppen sicher zu präsentieren. Durch meine Aufgabe als Sprecher der Fachschaft bin ich es gewohnt Leitungsaufgaben zu übernehmen und ein Team zu führen.

Durch ein Austauschsemester an der Uni X in Norwegen und Auslandsaufenthalten in Italien und den USA bin ich es gewohnt mich auch in fremden Umgebungen zurechtzufinden und fließend auf Englisch zu kommunizieren.

Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen
Ich freue mich über Feedback von euch und bin gespannt, was ihr zum Anschreiben sagt.
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TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12775
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Re: Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Beitrag von TheGuide »

Ich mag sowieso das Wort durch nicht, aber dass du damit gleich zwei Absätze hintereinander beginnst, halte ich für in besonderem Maße suboptimal.
icarus_daedalus
Beiträge: 4
Registriert: 01.03.2013, 21:06

Beitrag von icarus_daedalus »

Stimmt, vielen Dank. Heißt das, dass du das Anschreiben abgesehn davon für okay hälst?
WissenschaftlicherMitarb
Beiträge: 5
Registriert: 08.12.2017, 00:41

Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Beitrag von WissenschaftlicherMitarb »

Ausschreibung:

Das Ziel des geplanten Projektes besteht darin, eine fundierte Analyse der Europapolitiken der Staaten Ukraine, Georgien und der Republik Moldau durchzuführen. Dafür werden die Präferenzen ausgewählter Akteursgruppen in allen drei Staaten und in ausgewählten europapolitische Politikfeldern analysiert. Dies findet unter Anwendung des Two-Level-Game-Ansatzes statt. Damit werden etablierte Außenpolitikansätze, deren Anwendung sich bislang weitestgehend auf konsolidierte Demokratien beschränkte, auch für nicht-konsolidierte Demokratien und hybride Systeme nutzbar gemacht. Zudem erweitert das Projekt den dominanten Fokus auf die EU-Strategien in der Eastern Partnership Policy durch die Einbeziehung nationaler Präferenzbildungen in der Eastern Partnership-Kooperationen.

Aufgaben:
- Wissenschaftliche Mitarbeit im Forschungsprojekt und Beteiligung am Projektmanagement (z. B. Planung von Forschungsreisen,
Netzwerkpflege, Mittelbewirtschaftung).
- Voraussichtlich: Schwerpunktmäßige Bearbeitung eines der drei Fallstudienländer.
- Wissenschaftliche Mitarbeit an der Auswertung der Forschungsergebnisse und an der Erstellung von Publikationen für internationale
Fachzeitschriften sowie an der Erstellung des Projektberichts.

Neben der Projektarbeit besteht die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation (z. B. Promotion oder Habilitation) zu einem Thema in fachlicher Nähe zum Profil der Professur.

Anforderungsprofil:
Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Politik- oder Sozialwissenschaften, u.U. auch eines geisteswissenschaftlichen Faches; Fähigkeit zur eigenständigen empirischen methodenbasierten wissenschaftlichen Arbeit; Kenntnisse internationaler Organisationen des europäischen Raumes; Interesse für Themen der Außenpolitik- und Europäisierungsforschung; gute Kenntnisse qualitativer Methoden sowie der englischen Sprache; Regionalkenntnisse in Bezug auf die Zielregion des Projektes; Bereitschaft zur wissenschaftlichen Weiterqualifizierung.


Anschreiben

Sehr geehrte Frau Professorin...,

die ausschlaggebende Motivation für meine Bewerbung besteht im expliziten Interesse an der systematischen Erforschung des turbulenten ukrainischen Politikgeschehens. Diesem Interesse bin ich während meines politikwissenschaftlichen Masterstudiums leidenschaftlich nachgegangen und verfüge aktuell über ein tiefgreifendes Verständnis von internen und externen politischen Prozessen der postrevolutionären Ukraine. Gerade mit diesen detaillierten Kenntnissen innenpolitischer Machverhältnisse und außenpolitischer Beziehungen des Landes biete ich etwas an, was weit über die Grenzen der alltäglichen Informationsanalysen hinausgeht.

Darüber hinaus verfüge ich über die Kenntnisse internationaler Organisationen. Speziell in meiner Abschlussarbeit habe ich die Desintegration der OSZE im Konfliktmanagementprozess im ostukrainischen Konflikt thematisiert. Mit Hilfe des neoklassischen Realismus – welcher sich bei der Erörterung von außenpolitischen Aktivitäten ebenfalls wie der Two-Level-Game-Ansatz mehreren Analyseebenen bedient – habe ich unter Anwendung der Prozessanalyse und des theoriebasierten pattern matching die Ursachen für den Rollenwandel der Sicherheitsorganisation und den ihm vorausgehenden Außenpolitikwechsel von relevanten Akteuren plausibilisiert.

Auch meine praktischen Erfahrungen und die dadurch angeeigneten Fähigkeiten erlauben mir, den Projektaufgaben gerecht zu werden. Insbesondere während der intensiven Praktikumstätigkeit im Kyiver Auslandsbüro der KAS bekam ich wesentliche Einblicke in das Projektmanagement und arbeitete an der Organisation und Durchführung von mehreren Stiftungsprojekten wie Rundtisch-Diskussionen und Konferenzen mit. Im Rahmen meiner Tätigkeit als Tutor für die Fächer Internationale Beziehungen und Politische Theorie am Institut für Politikwissenschaft der WWU steigerte ich hingegen effektiv meine kommunikativen Fähigkeiten.

Selbstverständlich bin ich zugleich an eigener wissenschaftlicher Weiterbildung interessiert. In dieser Hinsicht stellt die nebenberufliche Promotion die nächste erstrebenswerte Station in meinem Werdegang dar. Ausführlicher über das Vorhaben und die in Frage kommenden Themen kann ich in einem persönlichen Gespräch referieren. Deshalb freue ich mich auf das Kennenlernen und verbleibe bis dahin

mit freundlichen Grüßen
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TheGuide
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.07.2013, 12:44

Re: Bewerbung als wissenschaftlicher Mitarbeiter

Beitrag von TheGuide »

WissenschaftlicherMitarb hat geschrieben:die ausschlaggebende Motivation für meine Bewerbung besteht im expliziten Interesse an der systematischen Erforschung des turbulenten ukrainischen Politikgeschehens. Diesem Interesse bin ich während meines politikwissenschaftlichen Masterstudiums leidenschaftlich nachgegangen und verfüge aktuell über ein tiefgreifendes Verständnis von internen und externen politischen Prozessen der postrevolutionären Ukraine. Gerade mit diesen detaillierten Kenntnissen innenpolitischer Machverhältnisse und außenpolitischer Beziehungen des Landes biete ich etwas an, was weit über die Grenzen der alltäglichen Informationsanalysen hinausgeht.
Über den letzten Satz bin ich gestolpert: "...biete ich etwas an..." Da fragt man sich unwillkürlich: "Ja was denn?" Die Reaktion scheint unfair, weil du das vorher tatsächlich schreibst, was du anbietest, aber das hat man schnell überlesen. Und dann "wirft" man dir fälschlicherweise "vor", dich im Nebulösen zu bewegen.
Darüber hinaus verfüge ich über die Kenntnisse internationaler Organisationen. Speziell in meiner Abschlussarbeit habe ich die Desintegration der OSZE im Konfliktmanagementprozess im ostukrainischen Konflikt thematisiert.

Auch meine praktischen Erfahrungen und die dadurch angeeigneten Fähigkeiten erlauben mir, den Projektaufgaben gerecht zu werden. Insbesondere während der intensiven Praktikumstätigkeit im Kyiver Auslandsbüro der KAS bekam ich wesentliche Einblicke in das Projektmanagement und arbeitete an der Organisation und Durchführung von mehreren Stiftungsprojekten wie Rundtisch-Diskussionen und Konferenzen mit.
Vermeide Wiederholungen und stelle dich als den Akteur dar.

Zu deinen Englischkenntnissen schreibst du nichts und - obwohl in der Ausschreibung nicht gefordert - wäre es doch sinnvoll, wenn du ggf. etwas über osteurop. Sprachkenntnisse sagen könntest.
WissenschaftlicherMitarb
Beiträge: 5
Registriert: 08.12.2017, 00:41

Beitrag von WissenschaftlicherMitarb »

Vielen Dank für deine Verbesserungsvorschläge.

Eine Frage zu diesem Punkt:
Englischkenntnissen schreibst du nichts und - obwohl in der Ausschreibung nicht gefordert - wäre es doch sinnvoll, wenn du ggf. etwas über osteurop. Sprachkenntnisse sagen könntest.
Inwiefern wäre es als Informationsinhalt im Vergleich zu anderen Blöcken relevant(er), wenn die Sprachkenntnisse ohnehin im Lebenslauf explizit erwähnt werden. Außerdem habe ich keinen deutschen Namen und gebe auf dem Deckblatt, dass ich in einem anderen (osteuropäischen) Land geboren bin. Nach meiner Einschätzung: Grund genug um die zweite Seite des Lebenslaufes aufzuschlagen und die Sprachkompetenzen zu checken. Soll ich diese Informationen einbauen, so müssen andere Blöcke gekürzt werden, weil es nicht auf eine Seite passt. Dadurch werden selbstverständlich andere Inhalte und Botschaften verloren gehen. Die Frage ist, ob dies tatsächlich gewinnbringend sein kann.

Und danke für deine Mühe!
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