Bewerbung nach Arbeitslosigkeit bzw. Krankheit

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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kristallmond
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Bewerbung nach Arbeitslosigkeit bzw. Krankheit

Beitrag von kristallmond »

Hallo @ all,
habe mich schon durchs Forum gelesen, aber noch nichts konkretes für meinen Fall gefunden und hoffe, ihr könnt mir einen Tip geben.

Also, ich bin zum 01.06.09 arbeitslos geworden, bin dann an Depressionen erkrankt und bin seit dem 25.08.09 bis einschl. Ende Februar 2011 krankgeschrieben. Mache derzeit noch eine ambulante Therapie, kann aber wieder arbeiten gehen. Jetzt meine Frage: wie schreibe ich das am besten im LL und im Anschreiben???? Schreibe ich dass ich seit 01.06.09 arbeitslos bzw. arbeitssuchend bin oder dass ich von 25.08.09 - 28.02.11 krankgeschrieben bin oder beides???? Ich habe da echt keinen Plan und möchte auch nicht, dass potenielle AG's denken, ich sei faul oder hätte "einen an der Mütze" um das mal so lapidar zu beschreiben. Ich WILL wieder arbeiten und gute Unterlagen vorweisen.

Für den ein oder anderen Tip wäre ich Euch echt dankbar!!!! :)
Muss meine erste Bewerbung auch schon losschicken, habe eben vom A-Amt eine Stellenausschreibung in die Hand gedrückt bekommen und auf meine Nachfrage zu diesem Thema kam nur ein "weiss ich auch nicht" und ein Blatt mit Internetadressen (bei denen ich jetzt schon geguckt hab und rausgefunden hab, dass man da generell Bewerbungsmuster kaufen kann, aber wenn man da nach Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit oder Krankheit sucht, kommt nix. :cry:

Vielen lieben Dank im Voraus für Eure Hilfe!!!!!

LG, kristallmond
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Donnydonatha »

also ich würde zunächst nur arbeitssuchend schreiben, die lange Krankheit macht noch misstrauischer....nach dem Motto....man weiß ja nie ob die Krankheit wieder ausbricht
das ganze Thema der Arbeitssuche und Krankheit nur im Lebenslauf
als einen Punkt : von bis arbeitssuchend erwähnen. Verzichte auf Rechtfertigungen im Anschreiben, konzentrier dich ganz auf die von dir angestrebte Stelle und hebe deine Qualifikation dafür, die du in früheren Tätigkeiten bewiesen hast, hervor :wink:
kristallmond
Beiträge: 8
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Beitrag von kristallmond »

vielen lieben Dank für Deine schnelle Antwort!!!!!
:D :D :D :D :D :D :D
kristallmond
Beiträge: 8
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Beitrag von kristallmond »

sorry, muss da noch mal eben nachfragen: also im Lebenslauf dann etwa so:

seit 06/09 arbeitssuchend

von 08/09 - 02/11 arbeitsunfähig erkrankt

?????

frage nur, weil du schreibst " das ganze Thema der Arbeitssuche und Krankheit....als einen Punkt" - sorry, steh etwas auf der Leitung gerade.....

Danke nochmal im Voraus für eine Info.

LG kristallmond
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Donnydonatha »

seit 06/09 arbeitssuchend
von 08/09 - 02/11 arbeitsunfähig erkrankt
nein ich meine so
seit 06/09 arbeitssuchend
:wink:

schlicht und einfach arbeitssuchend, vielleicht kannst du ja noch auf ehrenamtliche Tätigkeiten während dieser Zeit zurückgreifen? Hast vielleicht anderen Kranken geholfen oder warst in einer Selbsthilfegruppe engagiert, oder konntest dich irgendwie weiterbilden, ich weiß ja nicht wie schwer deine Erkrankung dich einschränkte.
kristallmond
Beiträge: 8
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Beitrag von kristallmond »

alles klar!!!!
ganz lieben Dank!!!! :D :D :D
NiSi84
Beiträge: 3
Registriert: 19.07.2011, 16:21

Beitrag von NiSi84 »

schlicht und einfach arbeitssuchend
Das Thema ist zwar schon etwas älter,
aber ich habe trotzdem aus aktuellem Anlass eine Frage :-)

Und zwar:
Verschleiert man dann nicht etwas?
Bzw. wenn dann die Frage kommt,
warum man so lang keine Arbeit gefunden hat
(in unserem Fall handelt es sich um knapp ein Jahr),
muss man DANN wahrheitsgemäß mit der Krankheit antworten?

Und wenn ich es nicht tue und die Verschleierung der Krankheit heraus kommt
ist das dann eine Begründung zur fristlosen Kündigung?

Und noch eine Frage:
Darf ich mich aus einer Krankheit heraus überhaupt bewerben?
Sailanis
Beiträge: 12
Registriert: 18.07.2011, 17:02

Beitrag von Sailanis »

NiSi84 hat geschrieben: Verschleiert man dann nicht etwas?
Jein. Meistens wird ja arbeitslos mit arbeitssuchend gleichgesetzt, das ist hier nicht der Fall, weil der Betroffene ja nicht aktiv nach Arbeit sucht. Die meisten schreiben es trotzdem so in den Lebenslauf (was ich auch okay finde).
Bzw. wenn dann die Frage kommt,
warum man so lang keine Arbeit gefunden hat
(in unserem Fall handelt es sich um knapp ein Jahr),
muss man DANN wahrheitsgemäß mit der Krankheit antworten?
Ich denke, dass alles andere recht sinnfrei ist. Wobei es reicht, zu sagen, dass man krankgeschrieben war. Welche Krankheit genau man hatte geht den potentiellen Arbeitgeber nur was an, wenn die Ausübung der Tätigkeit dadurch beeinträchtigt werden könnte (z.B. bei einem Arzt mit ansteckender Krankheit oder einem Bauarbeiter mit Bandscheibenvorfall). Ich würde es offen ansprechen, alleine schon um zu sagen, dass ich die Krankheit überwunden habe, gesund bin und wieder bereit, ins Arbeitsleben einzusteigen.
Und wenn ich es nicht tue und die Verschleierung der Krankheit heraus kommt
ist das dann eine Begründung zur fristlosen Kündigung?
Nein, das glaube ich nicht, zumindest so lange nicht, wie die Krankheit für den beruf nicht relevant ist.
Und noch eine Frage:
Darf ich mich aus einer Krankheit heraus überhaupt bewerben?
Öh, warum solltest du das nicht dürfen? Wobei du (bzw. dein Mann) überlegen solltest, ob denn ein Arbeiten mit der bestehenden Krankheit überhaupt möglich und sinnvoll ist. Wenn nein, würde ich das mit dem Bewerben lassen. Wenn die Krankheiten der Aufnahme einer Tätigkeit nicht im Wege steht, dann sollte man sich auch bewerben dürfen.
Memo777
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Registriert: 25.08.2019, 15:29

Anschreiben Formulierung für Arbeitslose Wie?

Beitrag von Memo777 »

Hallo, 

Erstmal möchte ich mich bedanken das es solche Foren gibt. Habe mich gerade Angemeldet und hoffe das ihr mir weiterhelfen könnt. 

Ich bin seit 16.07.19 arbeitslos bis jetzt habe ich es in den Bewerbungen verschwiegen. 
Ich habe aber Angst das es irgendwie rauskommt eventuell durch Steuerbescheide ect. keine Ahnung. 
Ich habe selber gekündigt weil ich auch was anderes machen will mir hat die Arbeit kein spass mehr gemacht und auch gesundheitlich war es nicht für mein Vorteil.
Wie kann ich es formulieren das ich selber gekündigt habe und zurzeit Arbeitssuchend bin mich verändern will ect??? 

Danke Grüße Memo 



So sah meine bisherige Bewerbung aus: 

BEWERBUNG ALS VERFAHRENSFACHKRAFT 

Sehr geehrter Herr Mustermann,

Mit großem Interesse bin ich im Stellenmarkt der Arbeitsagentur für Arbeit auf die ausgeschriebene Position aufmerksam geworden. Aus diesem Grund möchte ich mich bei Ihnen als Verfahrensfachkraft bewerben. 

Zurzeit arbeite ich als Industriemechaniker bei der Firma Mustermann GmbH. Hier bin ich insbesondere verantwortlich für die Bedienung von vollautomatischen Perforiermaschinen, die Durchführung von Reparaturen und das überwachen der Produktionsprozesse. 

Nach 15 Jahren Erfahrung im Bereich Metall/Industrie möchte ich meinen beruflichen Fokus verlagern und mich durch neue Herausforderungen weiterentwickeln. Ihre Firma hat mein Interesse geweckt ich bin überzeugt, mein Qualifikationen und Know-how bei Ihnen ebenso produktiv wie gewinnbringend für Ihr Unternehmen einbringen zu können. 

In eine neue Aufgabe bei Ihnen kann ich verschiedene Stärken einbringen. So bin ich meine Aufgaben sehr zuverlässig, verantwortungsbewusst und präzise angegangen. Mit mir gewinnt Ihr Unternehmen einen Mitarbeiter, der flexibel, motiviert und teamorientiert ist. Außerdem habe ich in früheren Projekten insbesondere ausgeprägte Kommunikationsstärke, hohe Lernbereitschaft und viel Kreativität unter Beweis stellen können. 

Da ich noch in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis bin, beträgt meine Kündigungsfrist 4 Wochen. Konnte ich Sie mit dieser Bewerbung überzeugen? Einen vertiefenden Eindruck gebe ich Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Ich freue mich auf Ihre Einladung! 


Mit freundlichen Grüßen 
Mustermann
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TheGuide
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Re: Anschreiben Formulierung für Arbeitslose Wie?

Beitrag von TheGuide »

Memo777 hat geschrieben: 25.08.2019, 17:27 So sah meine bisherige Bewerbung aus: 
Ähhhh.... Das macht mich immer wieder sprachlos, wenn ich das lese. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als sei es ökonomisch, nur eine Bewerbung zu schreiben und die dann immer ein wenig anzupassen: Nein, ist es nicht. Man merkt es den Bewerbungen immer an, weil sie
a) sehr offen formuliert sind, was gleichzeitig auch nichtssagend ist und
b) du wahrscheinlich nicht ausreichend auf die Anforderungen aus der Stellenausschreibung und die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Arbeitgebers eingehen kannst.
Ergo: Schreibe auf jede Ausscchriebung eine adäquate, eigene Antwort, OHNE Textbausteine!

BEWERBUNG ALS VERFAHRENSFACHKRAFT 
Warum Großschrift? Das macht man im Fettdruck!
Sehr geehrter Herr Mustermann,

Mit großem Interesse bin ich im Stellenmarkt der Arbeitsagentur für Arbeit auf die ausgeschriebene Position aufmerksam geworden. Aus diesem Grund möchte ich mich bei Ihnen als Verfahrensfachkraft bewerben. 
Wie befürchtet, absolut nichtssagender Einstieg. Dieses blabla liest dein Adressat jeden Tag. Es kommt ihm zu den Ohren raus, er ist nach "Mit großem Interesse" schon so gegen dich voreingenommen, dass du die Stelle auf keinen Fall bekommst (es sei denn, du bist der einzige Bewerber!).
Hinzu kommen Wiederholungen und der Fehler am Anfang (nach der Anrede - die du korrekt mit dem Komma beendet hast! - geht es klein weiter).
Zurzeit arbeite ich als Industriemechaniker bei der Firma Mustermann GmbH. Hier bin ich insbesondere verantwortlich für die Bedienung von vollautomatischen Perforiermaschinen, die Durchführung von Reparaturen und das überwachen der Produktionsprozesse. 
Es geht langweilig weiter. Man weiß weder, warum du dich bewirbst, noch erfährt man mehr, als man aus deinem Lebenslauf bereits weiß. Waeum sind die Tätigkeiten relevant für den Adressaten? Wirst du dort diese Aufgaben ausüben?
Nach 15 Jahren Erfahrung im Bereich Metall/Industrie möchte ich meinen beruflichen Fokus verlagern und mich durch neue Herausforderungen weiterentwickeln.
Das ist eigentlich der erste Satz deines Anschreibens. Leider kommt er erst an Stelle 5.
Ihre Firma hat mein Interesse geweckt ich bin überzeugt, mein Qualifikationen und Know-how bei Ihnen ebenso produktiv wie gewinnbringend für Ihr Unternehmen einbringen zu können. 
Nichtssagend, die Einleitung wiederholend, spekulierend.
In eine neue Aufgabe bei Ihnen kann ich verschiedene Stärken einbringen.
Nichtssagend.

So bin ich meine Aufgaben sehr zuverlässig, verantwortungsbewusst und präzise angegangen. Mit mir gewinnt Ihr Unternehmen einen Mitarbeiter, der flexibel, motiviert und teamorientiert ist. Außerdem habe ich in früheren Projekten insbesondere ausgeprägte Kommunikationsstärke, hohe Lernbereitschaft und viel Kreativität unter Beweis stellen können
...unter Beweis gestellt.

Da ich noch in einem ungekündigten Beschäftigungsverhältnis bin, beträgt meine Kündigungsfrist 4 Wochen.
vier Wochen - wenn du nicht faul wirken willst.
Konnte ich Sie mit dieser Bewerbung überzeugen?

Niemals Fragen stellen, deren Antwort "Nein" lauten könnte!
Memo777
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Re: Anschreiben Formulierung für Arbeitslose Wie?

Beitrag von Memo777 »

Vielen Dank für deine Antwort. Ok ich gebe dir schon recht das kann man besser formulieren das werde ich auch machen. Trotzdem brauche ich eine Formulierung das ich zur Zeit arbeitssuchend bin. Genau das weiß ich nicht wie ich es schrieben soll.
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TheGuide
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Re: Anschreiben Formulierung für Arbeitslose Wie?

Beitrag von TheGuide »

Dass du arbeitssuchend bist, wird der Adressat dem Lebenslauf entnehmen. Warum sollte das im Anschreiben stehen?

Das Anschreiben dient drei Dingen:
1.) Zu erklären, warum man die Arbeit will (außer um Geld zu verdienen).
2.) Zu erklären, was man kann (natürlich auf die Anforderungen der Arbeit bezogen).
3.) Zu erklären, welche STärken man bei der Arbeit einsetzt.

Alles weitere ist mit 99%er Wahrscheinlichkeit fehl am Platze und wenn es wichtig ist, den Anlagen zu entnehmen.
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