Gründe für Absagen - Teil 4/5

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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TWend
Bewerbungshelfer
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Registriert: 31.07.2009, 15:44

Gründe für Absagen - Teil 4/5

Beitrag von TWend »

Hallo Rat- und Jobsuchende,

In nahezu jedem Stellenangebot werden außer den konkreten Arbeitsaufgaben und –anforderungen auch die persönlichen Stärken gefordert:

- Teamfähigkeit
- Belastbarkeit
- Flexibilität
- Eigeninitiative
- unternehmerisches Denken
- Organisationstalent
- Durchsetzungsvermögen

und dergleichen mehr.

Jetzt ist es natürlich ein Leichtes, diese Soft Skills im Anschreiben nochmals kurz zu erwähnen und gleichzeitig deren uneingeschränkte Gewährleistung zu betonen.

Beispiel:

„Ich bin sehr teamfähig, flexibel und belastbar. Außerdem zeichne ich mich durch viel Eigeninitiative und unternehmerisches Denken aus. Mein Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen konnte ich bereits erfolgreich unter Beweis stellen.“

Und das soll der Personaler nun auch gefälligst alles glauben und somit davon überzeugt werden: „Dieser Bewerber ist einfach super!“

Er wird aber vielmehr nicht nur das Gegenteil vermuten, er wird sogar glauben, dass der Bewerber einfach an dieser oder jener Stelle lügt. Denn mit dieser lapidaren Abarbeitung des Anforderungsprofils erfüllt der Bewerber nichts anderes als

Grund Nr. 4 für Absagen:

unbegründete Behauptungen!


Denn erstens läuft für einen Personaler niemand „da draußen“ herum, der einfach alle diese persönlichen Stärken vollumfänglich besitzt. Und damit ist für ihn zweitens der Tatbestand der Lüge erfüllt, wenn sich der Bewerber zu all diesen Eigenschaften als fähig präsentiert, ohne auch nur einen Hauch des Beweises anzustellen.

Natürlich wäre es auch ein fataler Fehler, diese persönlichen Anforderungen im Anschreiben zu ignorieren. Denn ganz umsonst wurden sie im Stellenangebot auch nicht in dieser Vielzahl aufgeführt.

Deshalb wird sich der clevere Bewerber ein bis drei dieser Soft Skills herauspicken und diese dem Personaler als seine besonderen Stärken begründen! Denn das genügt vollkommen – es müssen nicht alle Anforderungen (auch nicht die fachlichen) von oben bis unten „abgehakt“ werden.

Mit einem Absatz wie diesen:

Die neuen Herausforderungen in Ihrem Unternehmen werde ich mit besonderem Engagement anpacken, weil es mich reizt, für Ihre ehrgeizigen Ziele etwas bewirken zu können und um letztlich den gemeinsamen Erfolg zu genießen. Dafür werde ich mit viel Organisationstalent, Teamgeist und Eigeninitiative Ihren Vertrieb ebenso bereichern wie auch mit einem hohen Maß an Belastbarkeit und Flexibilität. In bin mir sicher, in Ihrem Unternehmen die neue berufliche Perspektive zu finden, die ich suche.

BEGRÜNDET der Bewerber seine persönlichen Stärken, weil er einerseits noch einmal seiner hohen Motivation für die angestrebte neue berufliche Perspektive Ausdruck verleiht und andererseits nachdrücklich betont, dass sich sein Denken nur noch um den Erfolg und Nutzen seines Wunsch-Unternehmens dreht.

So kann man bereits im Anschreiben Flexibilität, Eigeninitiative, Belastbarkeit und unternehmerisches Denken überzeugend beweisen, wenn man nicht mit Standardsätzen, Allgemeinplätzen und Lebenslauf-Wiederholungen daher kommt, sondern mit eigenen kreativen Formulierungen, die – mit den Anforderungen im Stellenangebot – das Wohl des Wunsch-Unternehmen stets und ständig verfolgen.

Bewirb dich erfolgreich!

Tilo
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