Industriekauffrau Bewerbung nach 20 Jahren Betrieb wechseln

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
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Janice20
Beiträge: 3
Registriert: 03.01.2018, 23:25

Industriekauffrau Bewerbung nach 20 Jahren Betrieb wechseln

Beitrag von Janice20 »

Hallo zusammen,
erstmal: freut mich, Euch gefunden zu haben und...ich bin über Hilfe sehr dankbar. So langsam verlässt mich mein Optimismus, eine Stelle zu finden, die mir Spass macht und mich auch ernähren kann.

Ich habe 20 Jahre in der selben Firma gearbeitet (fast mein ganzes Arbeitsleben) und das wirklich mit Freude. Auf Grund von Umstrukturierungen und Automatisierung meines Tätigkeitsfeldes wurde ich nach 20 Jahren gekündigt.

Vom Arbeitsamt gab es weder eine Schulung zu Bewerbungen noch eine Weiterbildung.

Auf meine Bewerbungen bekomme ich kaum Reaktion. Irgendwas mache ich falsch. Könnt Ihr mir ein paar Tips geben, wie ich mit meinem Anschreiben eine positive Reaktion erzielen kann?

Ich füge mal ein Anschreiben an:

"Initiativ-Bewerbung als Industriekauffrau
Sehr geehrte Damen und Herren,

suchen Sie für Ihr Unternehmen nicht nur eine Verstärkung, sondern auch jemanden, der zu Ihrem Team passt? Ich stehe Ihnen gern jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung.

Ich bin eine selbstbewusste, berufserfahrene Frau und suche nach langjähriger Tätigkeit in der Großhandelsbranche im Verkaufsinnendienst eine neue Herausforderung.
Meine kaufmännische Ausbildung im Bereich Industrie habe ich 1990 bei der XXX erfolgreich abgeschlossen.
Von Januar 1997 bis Dezember 2016 arbeitete ich bei der XXX KG als Mitarbeiterin im Verkaufsinnendienst/Datenpool. Hier konnte ich mein zielorientiertes Vorgehen, sowie meine Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen. Auf Grund betrieblicher Umstrukturierungen und einer Automatisierung meines Tätigkeitsfeldes, wurde ich zum Ende 2016 gekündigt und musste mich um eine andere Tätigkeit zur Überbrückung bemühen. Diese fand ich kurz darauf bei einem mittelständischen Unternehmen in einer Teilzeitstelle als Assistentin/ Sachbearbeiterin in der Logistik/Materialwirtschaft.
Durch die anspruchsvollen Tätigkeiten und die abwechslungsreichen Aufgaben, konnte ich in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen sammeln. Selbständiges Arbeiten bin ich gewöhnt und kann diese organisiert koordinieren, arbeite auch gern in einem Team, bei dem ich ein sowohl höfliches als auch verbindliches und kommunikatives Auftreten gegenüber Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern unter Beweis stelle.
In einem persönlichen Gespräch würde ich Sie gern von meinen Potenzialen überzeugen und freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,"

Ich bedanke mich schon mal.
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TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12776
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Dein Anschreiben ist insgesamt sehr lebenslauflastig. Ein Lebenslauf liegt bei.

Der Vorteil von Initiativbewerbungen ist gleichzeitig auch ihr Nachteil: Es ist nicht ausgeschrieben. Weil nicht ausgeschrieben ist, ist Konkurrenz der Bewerber kleiner, aber du weißt eben auch nicht, ob Bedarf besteht. Deshalb muss eine Initiativbewerbung sehr gut aufbereitet sein, du musst gewissermaßen deinem Adressaten klar machen, dass er genau dich braucht. D.h. du musst eine sehr genaue Vorstellung von der Position, die du im Unternehmen besetzen möchtest haben und diese auch dem Adressaten plausibel machen.

Dann verzichte auf Modalverben (können, müssen, dürfen, sollen) und auf Passivkonstruktionen. Du wirst nicht eingestellt, weil dir gekündigt wurde. Das ist keine Leistung und es interessiert auch niemanden, ob dir zu Unrecht geküdigt wurde. In einer Be-Werbung wirbst du für dich. Mit einem Satz wie "ich wurde gekündigt" kannst du nicht für dich werben. Überhaupt, auf Passiv verzichte auch. Vor sowie kommt vorbehaltlich anderer Regeln kein Komma, es verhält sich wie und.

Attribute spare dir für dich und deine Leistungen auf: ("Durch die anspruchsvollen Tätigkeiten und die abwechslungsreichen Aufgaben, konnte ich...")
Die Tätigkeiten und Aufgaben musst du nicht bewerben, sondern dich.
Das Komma ist nebenbei falsch.
Janice20
Beiträge: 3
Registriert: 03.01.2018, 23:25

Beitrag von Janice20 »

Ich bedanke mich schon mal für die schnelle Antwort. Werde meine Bewerbung überarbeiten und neu strukturieren.

Mir wurde gesagt, dass ich das mit der Umstrukturierung in der Bewerbung mit benennen soll, weil es sonst so rüberkommen könnte, dass ich mir hab "was zu Schulden" kommen lassen. Ich selbst hätte das nicht mit reingeschrieben.
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