Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
Hazel-Rah
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Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen

Beitrag von Hazel-Rah »

Liebe Mitstreiter und Freunde des gepflegten Dialogs,

ich will mal versuchen, meine bisherigen Erfahrungen in Bezug auf VORSTELLUNGSGESPRÄCHE zu schildern. Vielleicht gelingt es mir dabei ja schon, eigene – neue – Gedanken zu entwickeln. Input ist willkommen.

Hintergrund:
Vor 13 Jahren habe ich erfolgreich eine Ausbildung zur Übersetzerin absolviert. Dann 5 Jahre prekäre Beschäftigung und schließlich 7 Jahre als Office Manager/Assistentin/Sekretärin.
Die 7 Jahre habe ich in zwei Firmen verbracht. Zeugnisse sehr gut und gut.
Jetzt bin ich seit Juni diesen Jahres arbeitslos und mit meiner gezielten Stellensuche insofern erfolgreich als dass ich tatsächlich eine Einladungsquote von 50 % vorweisen kann.
Bisher hatte ich 6 Vorstellungsgespräche und einen Einstellungstest. Bisher ohne das gewünschte Ergebnis.

Grundsätzlich suche ich einen Arbeitgeber ab einer gewissen Betriebsgröße, möglichst international und einem Thema/in einer Branche, zu der ich einen Bezug habe oder finden kann.

Diese Fragen wurden mir hauptsächlich gestellt:

Wir würden gerne etwas über Sie als Mensch und Person erfahren. Erzählen Sie etwas über sich. Bitte fassen Sie ihren Lebenslauf mit den wichtigsten Stationen zusammen!

Das gehe ich so an, dass ich die fünf prekären Jahre der ‚Berufsfindung‘ kaum anspreche.
Ich fange an mit: Nach der Fachhochschulreife die Ausbildung zur Übersetzerin. Die Jahre von 2003 bis 2008 halte ich für die ausgeschriebene Stelle für wenig relevant, die Anforderungen waren nicht so hoch. Ab 2008 wird’s dann wirklich spannend….
Womöglich lege ich hier zu wenig Gewicht auf die ‚fachlichen‘ Aspekte?

EXKURS dazu: Ich habe gerade eine Maßnahme der Arbeitsagentur abgebrochen und hoffe, dass ich nun keine Sperre kriege. Es war freiwillig, ein Vorschlag von mir.
Ich wollte eine Nachqualifizierung zur Kauffrau für Büromanagement machen. Erkenntnisgewinn:
Der Maßnahmenträger genauso unprofessionell, bevormundend und realitätsfremd wie die Arbeitsagentur.
Wer nicht gezwungen wird und nur ein Fünkchen Selbstachtung hat, kann das nicht ernst nehmen.

Zweiter Erkenntnisgewinn: Wenn ich immer noch meine, und das muss ich mir noch mal überlegen, dass ich unbedingt dieses IHK-Zertifikat brauche, besorge ich mir die Unterlagen vom U-Form-Verlag und lerne in Eigenregie. Beim Büromanagementzeug – Büroprozesse, EDV, Bürokommunikation – muss ich nur wissen, wie die erwarten, dass in der Prüfung geantwortet wird. Dann noch ein bisschen rechtliche Grundlagen – Was ist eine Personengesellschaft? Welche Rechtsvorschriften stehen wo? Der Schwerpunkt ist wohl das Kaufmännische. Ich beherrsche die Grundlagen der Buchhaltung, obwohl ich sie praktisch höchsten so gebraucht habe, dass ich verstehe, wie und warum Rechnungen kontiert werden. Eine Vorwärts- oder Rückwärtskalkulation ist ja nun auch kein Hexenwerk.

In meiner ersten tollen Stelle (5 Jahre) war der Schwerpunkt Finance Management. Die Komplexität der tatsächlichen Arbeit in der Assistenz ist überschaubar. Wenn ich Hintergründe wissen wollte, fand ich die Online-Präsenz vom Haufe-Verlag hilfreich, z. B.
Dabei mag ich meine Arbeit wirklich gerne; ich will das gar nicht schlecht reden – im Gegenteil.

Vielleicht sollte ich mir so ein paar Vokabeln zur weiteren Untergliederung meines Lebenslaufs zurecht legen…

Warum wollen Sie bei uns arbeiten?

Mein letztes Interview war im Beratungsgeschäft, das ich bereits kenne. Davon habe ich berichtet; dass Berater über ein hohes Maß an Fachwissen verfügen müssen und dabei gleichzeitig eine hohe soziale Kompetenz aufweisen müssen – ein angenehmes Arbeitsklima.
Ich fürchte, die hatten den Eindruck, ich wollte mich als Berater empfehlen.
Warum will ich gerade in diesem Unternehmen arbeiten? Tja.

Erläutern Sie Ihre Stärken und Schwächen?

Ich habe gesagt, dass ich sprachlich stärker bin als mathematisch, aber kaufmännisches Rechnen bereite mir keine Probleme.
Es sei schon vorgekommen, dass ich aus der Absicht heraus, sofort tätig zu werden, schon mal in Aktionismus verfallen sei; dass hätte ich aber erkannt und eine Strategie dagegen entwickelt – die Sache einfach mal fünf Minuten liegen lassen und sich besinnen.

---

Ich bin definitiv konfliktscheu. Aber das kann ich ja so nicht sagen? Erklären schon gar nicht!

Meine letzte Chefin hatte so ein Dominanzgehabe an sich, dem ich mit Sachlichkeit begegnet bin. Die hielt mich deswegen für irgendwie ein bisschen doof. Hm.
Ein Feedbackgespräch hatte ich nie. Allerdings auch keines eingefordert.
Die inserieren gerade wieder, bisher nur auf ihrer Homepage: eine neue Stelle in der Administration mit Schwerpunkt Rechnungswesen.
Ich habe freundlich angefragt, ob das in Anbetracht der geänderten Situation nichts für mich wäre, Rechnungslegung wäre ja mein Schwerpunkt beim Vorgänger gewesen.
Die Antwort hat mich sprachlos gemacht:

Für die Stelle in der Administration wie wir sie jetzt besetzten werden ist viel Wissen über relationale Datenbanken (XYZ ist so eine) und ultra viel Akribie von Nöten.
Wir haben BewerberInnen das mitbringen, darin sehr fit sind. So weit B., Frau B. und ich mich erinnern können waren das Arbeiten mit dem XYZ und die nötige Zwanghaftigkeit für den Projektservice nicht deine Stärken. Wenn du dich dazu auf Herz und Nieren prüfst musst du uns zugestehen, dass wir damit richtig liegen.


Am liebsten hätte ich geantwortet:

Danke für das ausführliche Feedback – besser spät als nie. Da ich im Projektservice nie auch nur irgendwas gemacht habe und den CRM-Teil von XYZ, von dem ja auch fast angenommen hätte, dass es sich um eine relationale Datenbank handelt, souverän beherrscht habe, weiß ich dein Feedback einzuordnen. Danke!

Ich hab's dann gelassen...
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FRAGEN
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Re: Input / Kritik erwünscht!

Beitrag von FRAGEN »

Hallo Hazel-Rah!

Es ist ja immer wieder eine Freude, Deine auffallend detailreichen, eloquenten und persönlichen Schilderungen zu lesen. Das ist in diesem Thread nicht anders als sonst; in Bezug auf Deine direkte Frage kann ich daraus allerdings nicht allzu viel ableiten, weil Du im Endeffekt relativ wenig dazu erzählst. Das, was Du Deinen Gesprächspartnern tatsächlich gesagt hast, ist ja nur der allerkleinste Teil Deines Berichts. Von daher kann man natürlich auch schlecht einschätzen, was Du da ggf. besser machen könntest.

Für den Moment von daher nur ein paar relativ unzusammenhängende Gedankensplitter:
Hazel-Rah hat geschrieben:Dann 5 Jahre prekäre Beschäftigung
Was heisst "prekäre Beschäftigung" inhaltlich? Einfach irgendwelche Gelegenheitsarbeiten ohne Bezug zu Deiner eigentlichen Ausbildung?

Hazel-Rah hat geschrieben:Die Jahre von 2003 bis 2008 halte ich für die ausgeschriebene Stelle für wenig relevant, die Anforderungen waren nicht so hoch.
Sagst Du das wirklich so? Den ersten Satz fände ich atmosphärisch schwierig... weil man ihn m. E. als Grundsatzkritik an der Fragestellung an sich empfinden könnte. Ich würde die besagten Jahre einfach übergehen... weil man ja ausdrücklich nicht nach einem vollständigen Lebenslauf, sondern nach den wichtigsten Stationen gefragt hat. Als diese könnte man durchaus die Ausbildung und die beiden hochwertigsten Jobs betrachten.

Hazel-Rah hat geschrieben:Womöglich lege ich hier zu wenig Gewicht auf die ‚fachlichen‘ Aspekte?
Was sagst Du denn zu denen?
Hazel-Rah hat geschrieben:In meiner ersten tollen Stelle (5 Jahre) war der Schwerpunkt Finance Management. Die Komplexität der tatsächlichen Arbeit in der Assistenz ist überschaubar.
Verstehe ich es richtig, dass Du das Thema interessanter findest als Deinen tatsächlichen Beitrag zum Geschehen? Spannend wäre ja auch hier, wie Du diese Stelle umschreibst...?!?
Hazel-Rah hat geschrieben:Vielleicht sollte ich mir so ein paar Vokabeln zur weiteren Untergliederung meines Lebenslaufs zurecht legen…
Zunächst einmal... fehlt da jetzt noch eine Highlight-Stelle, oder? Du hattest zuvor von zweien geredet?!? Eine weitere Untergliederung des Lebenslaufs brauchst Du m. E. nicht. Drei schöne Highlights mit jeweils eigenständiger Substanz fände ich eigentlich gerade perfekt. Wichtig wäre dann halt nur ebendiese Substanz. Also:

1) Fremdsprachen-Substanz
2) Finance-Substanz
3) xxx-Substanz
Hazel-Rah hat geschrieben:Warum wollen Sie bei uns arbeiten?
Das wäre natürlich jedesmal anders... wobei ich in dem o. g. Beispiel ehrlich gesagt nicht ganz verstehe, was Du denen tatsächlich mitgeteilt hast...

Hazel-Rah hat geschrieben:Ich habe gesagt, dass ich sprachlich stärker bin als mathematisch, aber kaufmännisches Rechnen bereite mir keine Probleme.
Es sei schon vorgekommen, dass ich aus der Absicht heraus, sofort tätig zu werden, schon mal in Aktionismus verfallen sei; dass hätte ich aber erkannt und eine Strategie dagegen entwickelt – die Sache einfach mal fünf Minuten liegen lassen und sich besinnen.
Das klingt jetzt so, als hättest Du überhaupt keine expliziten Stärken genannt... sondern bestenfalls geringere Probleme (Sprachen)?!? Mit den Stärken (und deren plastischer Umschreibung incl. Beispielen) würde ich dieses Thema auf jeden Fall beginnen.

Die leise Tendenz zum Aktionismus finde ich als Schwäche interessant... und als quasi natürliche Kehrseite Deiner großen Energie auch ausgesprochen überzeugend.
Hazel-Rah hat geschrieben:Ich bin definitiv konfliktscheu.
Kannst Du das etwas genauer erklären? Ich frage vor allem deshalb, weil Du mir hier eigentlich gar nicht konfliktscheu vorkommst...
Hazel-Rah hat geschrieben:Meine letzte Chefin hatte so ein Dominanzgehabe an sich, dem ich mit Sachlichkeit begegnet bin.
Das klänge für mich jetzt eher nach einer Stärke... gerade in Bezug auf den Umgang mit Konflikten. Nach meiner persönlichen Erfahrung gelingt das nicht allzu vielen Leuten. Die Mehrheit hat gegenüber großer Dominanz eigentlich nur die Varianten "Angriff" oder "Flucht" bzw. "Aufgabe" in petto....
Hazel-Rah
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Re: Input / Kritik erwünscht!

Beitrag von Hazel-Rah »

Hallo FRAGEN,

die Freude ist ganz meinerseits. Ich hatte ja gehofft, dass du dich melden würdest. Kann ja schlecht schreiben @FRAGEN:
Freue mich auch über weiteren Input.

Aber eins nach dem anderen. Jetzt habe ich ja erst mal genug zu bearbeiten. Mal schauen.
FRAGEN hat geschrieben:weil Du im Endeffekt relativ wenig dazu erzählst. Das, was Du Deinen Gesprächspartnern tatsächlich gesagt hast, ist ja nur der allerkleinste Teil Deines Berichts.
Das ist richtig. So ein Gespräch dauert ja nicht zehn Minuten. Schwierig, alles im Detail abzurufen, außer in einem Gesamteindruck, in den schon einfließt, was besser laufen könnte.

Ansonsten: Hach!
Ich werde mir schließlich Mascara und Kajal besorgen. Mal sehen, ob's hilft.
Wie ich das hasse....

Also deine Gedankensplitter.
FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Dann 5 Jahre prekäre Beschäftigung
Was heisst "prekäre Beschäftigung" inhaltlich? Einfach irgendwelche Gelegenheitsarbeiten ohne Bezug zu Deiner eigentlichen Ausbildung?
Mist, das ist mir bisher nicht aufgefallen. Das deckt sich gar nicht mit meinem Lebenslauf, wo schon 'Fremdsprachensekretärin' oder 'Office Manger' steht. ICH MUSS DAS IM LEBENSLAUF ANDERS FORMULIEREN.
Prekär. Inhaltlich? - Krimminell. Flucht. Halbkrimminell. Flucht. Sittenwidrig. Flucht. Na ja.
Gelegenheitsarbeiten? Ich glaube, da kann man gar nicht von "arbeiten" sprechen ?!?

FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Die Jahre von 2003 bis 2008 halte ich für die ausgeschriebene Stelle für wenig relevant, die Anforderungen waren nicht so hoch.
Sagst Du das wirklich so? Den ersten Satz fände ich atmosphärisch schwierig... weil man ihn m. E. als Grundsatzkritik an der Fragestellung an sich empfinden könnte. Ich würde die besagten Jahre einfach übergehen... weil man ja ausdrücklich nicht nach einem vollständigen Lebenslauf, sondern nach den wichtigsten Stationen gefragt hat. Als diese könnte man durchaus die Ausbildung und die beiden hochwertigsten Jobs betrachten.
Die genaue Formulierung der Frage weiß ich nicht mehr. Ich hatte die Frage, wie sie mir bisher eigentlich jedes mal untergekommen ist, also etwas über den Lebenslauf zu erzählen, so, wie sie da in blau steht, als beispielhaft reinkopiert.

Aber in jedem Fall: Etwas über den Lebenslauf. Die wichtigsten Stationen. Das sollte reichen. Hoffe ich.

FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Womöglich lege ich hier zu wenig Gewicht auf die ‚fachlichen‘ Aspekte?
Was sagst Du denn zu denen?
Ergehe ich mich in Allgemeinplätzen? Nix gescheites jedenfalls.
Vielleicht die Stationen meiner persönlichen Entwicklung im Beruf, die für jeden selbstverständlich sind. Nix gescheites. Muss ich mir abgewöhnen.
FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:In meiner ersten tollen Stelle (5 Jahre) war der Schwerpunkt Finance Management. Die Komplexität der tatsächlichen Arbeit in der Assistenz ist überschaubar.
Verstehe ich es richtig, dass Du das Thema interessanter findest als Deinen tatsächlichen Beitrag zum Geschehen? Spannend wäre ja auch hier, wie Du diese Stelle umschreibst...?!?
??? Das soll irgendwie was Gutes sein?
Ich bin in jeder Hinsicht - ein vielleicht nicht ganz dummer - Generalist. Ich verfüge über keinerlei Spezialwissen, aber, so hoffe ich, über ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand und Allgemeinwissen.
Im Büro bin ich gern Allrounder - ich mag die Abwechslung bei einem relativ weitem Aufgabenspektrum. Und ich muss schon irgendwie das Gefühl haben, mein Engagement nicht in den Dienst destruktiver Parteien zu stellen. Grob gesagt: Für einen Rüstungsproduzenten würde ich wohl nicht arbeiten wollen. Ansonsten finde ich Vieles spannend....

Hier konkret war es das Beratungsgeschäft....
...Mensch, was mir alles einfällt, wenn ich mich mit dir unterhalte!...
--- Eine gute Beratung muss selber effizient und kompetent sein - bis auf die Ebene des Supports und der Administration. ?
FRAGEN hat geschrieben:Drei schöne Highlights mit jeweils eigenständiger Substanz fände ich eigentlich gerade perfekt. Wichtig wäre dann halt nur ebendiese Substanz. Also:

1) Fremdsprachen-Substanz
2) Finance-Substanz
3) xxx-Substanz
Fremdsprachensubstanz: verhandlungssicheres Englisch mit volks- und betriebswirtschaftliche Grundkenntnissen

Finance-Substanz: Rechnungslegung über Datenbank und Excel. Learning by Doing.

Soziale Substanz: Ich bin ein Teamplayer. Ganz bestimmt nicht wäre ich mit einer Rolle als Vorzimmerdrachen eines Vorstands glücklich.
FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Warum wollen Sie bei uns arbeiten?
Das wäre natürlich jedesmal anders... wobei ich in dem o. g. Beispiel ehrlich gesagt nicht ganz verstehe, was Du denen tatsächlich mitgeteilt hast...
Na ja, der medizinische Bereich ist für mich noch interessant. Da beziehe ich mich natürlich auf meine Berufserfahrung in der Klinischen Forschung.
FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Ich habe gesagt, dass ich sprachlich stärker bin als mathematisch, aber kaufmännisches Rechnen bereite mir keine Probleme.
Es sei schon vorgekommen, dass ich aus der Absicht heraus, sofort tätig zu werden, schon mal in Aktionismus verfallen sei; dass hätte ich aber erkannt und eine Strategie dagegen entwickelt – die Sache einfach mal fünf Minuten liegen lassen und sich besinnen.
Das klingt jetzt so, als hättest Du überhaupt keine expliziten Stärken genannt... sondern bestenfalls geringere Probleme (Sprachen)?!? Mit den Stärken (und deren plastischer Umschreibung incl. Beispielen) würde ich dieses Thema auf jeden Fall beginnen.
Bild

Sprachen sind mein geringeres PROBLEM?
Danke. Hab ich so gar nicht gesehen. Stimmt aber. LOL
FRAGEN hat geschrieben:Die leise Tendenz zum Aktionismus finde ich als Schwäche interessant... und als quasi natürliche Kehrseite Deiner großen Energie auch ausgesprochen überzeugend.
Ich fürchte, ich hatte das an einem konkreten Beispiel erläutert. Auch gar nichts furchtbar dramatisches.
FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Ich bin definitiv konfliktscheu.
Kannst Du das etwas genauer erklären? Ich frage vor allem deshalb, weil Du mir hier eigentlich gar nicht konfliktscheu vorkommst...
Ach Gott, ja. Wenn man sich auf Basis humanistischer Allgemeinbildung, die übrigens auch ein Hauptschüler verinnerlicht - der Philosoph bezeichnet das dann näher -, unterhält, ist das ja auch kein Problem.

Ich habe mich bisher nur nie gegen Unterstellungen, Falschbehauptungen oder schlichte Ignoranz gewehrt.
Ich bemühe da Hanlon's Razor: Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.
Entgegen aller bisherigen Erfahrungen habe ich immer noch ein prinzipiell positives Menschenbild. Und nehme Boshaftigkeiten überhaupt nicht ernst...
Zwischen den bisher erlebten Extremen, stufe ich sowas als 'alltäglicher Wahnsinn' ein.
FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Meine letzte Chefin hatte so ein Dominanzgehabe an sich, dem ich mit Sachlichkeit begegnet bin.
Das klänge für mich jetzt eher nach einer Stärke... gerade in Bezug auf den Umgang mit Konflikten. Nach meiner persönlichen Erfahrung gelingt das nicht allzu vielen Leuten. Die Mehrheit hat gegenüber großer Dominanz eigentlich nur die Varianten "Angriff" oder "Flucht" bzw. "Aufgabe" in petto....
Kann man aber schlecht irgendwo anders verpacken als beim alten Arbeitgeber.

Konflikte hat man wohl immer, wie?
ANGST vor Konflikten hab ich nicht. Nein, tatsächlich nicht.
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FRAGEN
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Re: Input / Kritik erwünscht!

Beitrag von FRAGEN »

Hazel-Rah hat geschrieben:Ansonsten: Hach! Ich werde mir schließlich Mascara und Kajal besorgen. Mal sehen, ob's hilft.
Hmmmm... Du spielst mit dem Gedanken, auf ein spanisch-dramatisches Aussehen zu setzen?
Hazel-Rah hat geschrieben:Aber in jedem Fall: Etwas über den Lebenslauf. Die wichtigsten Stationen. Das sollte reichen. Hoffe ich.
Das klingt mir jetzt etwas defensiv. Ich finde schon, dass Du Deine 3 TOP STATIONS (die Fremdsprachen-Ausbildung und die beiden Edel-Jobs) hier richtig ins Szene setzen solltest... und das mit sauberer Struktur. Sprich: Ich würde jedem dieser drei Lebens-Events quasi ein Kernthema und diesem wiederum ca. 3 sinnvoll zusammenhängenden Unterpunkte zuordnen... und Überschneidungen dabei nach Möglichkeit vermeiden. So nach dem Motto: "Hier habe ich dies gelernt, da dieses und dort jenes..."... selbstbewusst die Themen setzen und der Gegenseite Stoff für Rückfragen liefern, mit deren Beantwortung Du wiederum positiv nachlegen kannst. Das wäre der Idealverlauf. Der ungünstigte Fall wäre der, dass Deine Highlights so wenig Interesse wecken, dass die schwierigen 5 Jahre dem Gegenüber interessanter vorkommen... ;-)
Hazel-Rah hat geschrieben:Vielleicht die Stationen meiner persönlichen Entwicklung im Beruf, die für jeden selbstverständlich sind. Nix gescheites. Muss ich mir abgewöhnen.
Das klingt wirklich nach einer unvorteilhafen Angewohnheit. Konzentration natürlich auf die Vorzüge, die NICHT allgemein üblich und schlimmstenfalls selbstverständlcih sind!
Hazel-Rah hat geschrieben:Ich bin in jeder Hinsicht ein Generalist. Ich verfüge über ein gewisses Maß an gesundem Menschenverstand und Allgemeinwissen.
Im Büro bin ich gern Allrounder - ich mag die Abwechslung bei einem relativ weitem Aufgabenspektrum.
Das finde ich sehr schön, Hazel! Diese Sätze solltest Du Dir schon einmal merken... und bei Gelegenheit ruhig noch ein wenig polieren. Überleg Dir dazu am Besten noch das ein oder andere Beispiel, um es auf Rückfrage spontan aus der Hüfte schiessen zu können!
Hazel-Rah hat geschrieben:Eine gute Beratung muss selber effizient und kompetent sein - bis auf die Ebene des Supports und der Administration. ?
Auch sehr schön... falls es Dich noch einmal in die Beratungsecke verschlägt...
Hazel-Rah hat geschrieben:Ich bemühe da Hanlon's Razor: Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.
Der ist herrlich... und so DERMASSEN wahr! Vielleicht noch zu erweitern: "... was durch Dummheit, Faulheit oder Eitelkeit hinreichend erklärbar ist." Aber echte Böswilligkeit ist m. E. wirklich selten.

Bin schon gespannt, was Dir als nächstes alles einfällt... ;-)
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Hazel-Rah hat geschrieben:Ansonsten stelle ich mir mal per Copy & Paste einen vorläufigen Gesprächsleitfaden zusammen und suche noch nach Unterpunkten bei den bei den relevanten Jobs.
2008 – 2013: Office Manager Klinische Forschung
  • Kleines, internationales Konzernchen, Headquarter in Wien, Teamgröße in Berlin zwischen 8 – 10 Nasen
  • Internationales, akademisches Team, Business Language: Englisch
    Interkulturelle (Basis-)Kompetenzen: Einen neuen Mitarbeiter aus dem Ausland frage ich beim On-Boarding nicht nach seiner Konfession, sondern erkläre diesen Punkt auf dem Mitarbeiterbogen so, dass es sich hier um die Zugehörigkeit deutscher Staatsbürger zu einer der beiden großen Kirchen oder auch nicht handelt und dass daraus folgt, dass wie hier „konfessionslos“ eintragen.
  • Schwerpunkt Finance Management
  • Rechnungslegung
  • gezielte Einarbeitung, Kenntnis der relevanten Gesetzesgrundlagen durch Selbststudium (etwa: Haufe), etwa das Reverse-Charge-Verfahren im Umsatzsteuerrecht
  • Umstieg von Excel auf Datenbank: in beidem kompetent
  • Schnittstelle zum Steuerberater
  • Office Management
  • Als Alleinkraft mit Telefonzentrale und Empfang, Ansprechpartner für alle administrativen Belange der Kollegen, auch Unterstützung der Nicht-Muttersprachler beim Umgang mit den deutschen Behörden oder Krankenkassen
  • Mein schönstes Projekt: Zwar mit Reporting nach Wien, im Wesentlichen hauptverantwortlich für den Firmenumzug unserer Berliner Niederlassung in neue Räume. Hat alles einwandfrei geklappt.
  • Durch die kleine Betriebsgröße trotz umfangreichem Aufgabenspektrum nicht tagesfüllend. Reduzierung auf 30 Stunden. Parallel: Suche nach einer neuen Vollzeitstelle
2013 – 2015: Sekretärin Unternehmensberatung
  • Einzel-GmbH, ca. 35 Mitarbeiter
    National bzw. deutschsprachig (DE, AT, CH), wenig internationales Geschäft
  • Bürozeiten von 08:30 – 19:00 im Schichtbetrieb (Sekretariat)
  • Für die Berater und das Backoffice öfter auch mal länger, aber insgesamt – so das Urteil der Kollegen aus dem Kerngeschäft – familien- und arbeitnehmerfreundlicher als man es den Großen in der Branche nachsagt. Hohe Zufriedenheit; kaum Fluktuation.
  • Backoffice
  • Ablehnung für die ausgeschriebene Stelle als Teamassistentin, aufgrund geringer Erfahrung im Terminmanagement.
    Gegenvorschlag: Einarbeitung als Layouter im Backoffice zur Unterstützung der dort tätigen Mediengestalterin und Lektorat der Präsentationen
  • Erwerb fundierter Word- und PowerPoint-Kenntnisse sowie einfacher Designgrundlagen, dazu die Produktion: Drucken, Binden, Laminieren
  • Sekretariat
  • Wechsel in Sekretariat aufgrund von Personalveränderung und meinem erfolgreichen und engagierten Beitrag zum Firmenumzug unter Leitung der Chefsekretärin
  • Drei Mädels im Sekretariat mit eigenen Aufgabenbereichen, unter Vorbehalt größtmöglicher Transparenz, so das im Urlaubs- oder Krankheitsfall jeder jeden ersetzen kann
  • Neben meinem Schwerpunkt vorbereitende Buchhaltung sowie Supply-Chain-Management mein eigenes Team ‚Expansion‘ mit Kalender- und Travelmanagement
Ist ja was zusammen gekommen. Wie gehe ich damit um?
So wie ich bisher annahm, ein bisschen reflektieren reiche - man weiß ja, was man kann -, so werde ich meinen Gesprächsleitfaden sicher nicht auswendig lernen, oder?

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Zuletzt geändert von Hazel-Rah am 06.10.2015, 11:08, insgesamt 2-mal geändert.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hazel-Rah hat geschrieben:Eher so Paris Hilton; ich bin natürlich blond Bild
Da hast Du Dir ja was vorgenommen. Da kann ich nur sagen: Achte auf die Accessoires... Hütchen, Täschken... und ganz wichtig: Das immer frisch frisierte kleine Hündchen auf dem Arm... ;-)

Ansonsten liest sich das alles schon ganz gut. Das einzige, was ich nicht verstehe, ist das hier:
Hazel-Rah hat geschrieben:Und jetzt, KRASSE PLANÄNDERUNG: Allerdings beherrsche ich die professionelle Büroorganisation inzwischen so souverän, dass ich mich gerne bei Ihnen im Bereich Marketing spezialisieren würde.
(Beispiel konkrete Stelle: Office Management mit Schwerpunkt Marketing).
Diese Planänderung klingt wirklich krass im Erzählfluss. Würdest Du das wirklich so machen wollen? Oder ist da der kleine Hilton-Schalk mit Dir durchgegangen?
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

FRAGEN hat geschrieben:
Hazel-Rah hat geschrieben:Und jetzt, KRASSE PLANÄNDERUNG: Allerdings beherrsche ich die professionelle Büroorganisation inzwischen so souverän, dass ich mich gerne bei Ihnen im Bereich Marketing spezialisieren würde.
(Beispiel konkrete Stelle: Office Management mit Schwerpunkt Marketing).
FRAGEN hat geschrieben:Diese Planänderung klingt wirklich krass im Erzählfluss. Würdest Du das wirklich so machen wollen? Oder ist da der kleine Hilton-Schalk mit Dir durchgegangen?
Das war schon ernst gemeint Bild

Diesen Gedankengang habe ich quasi während unseres Dialogs entwickelt.
Wenn die Stellenbeschreibung das nicht hergibt, lass ich das natürlich.
In dem konkreten Beispiel enthält das Stellenangebot hingegen einen eigenen Block mit der Aufgabenbeschreibung im Bereich Marketing (Mitenwicklung von CI und CD ... ??? ... musste ich auch erst mal googeln Bild )

Die komplett neue Überlegung ist die, dass das zwar stimmt, dass ich gern als Hans Dampf in allen Gassen unterwegs bin, aber ich mir vielleicht mal insgesamt eine berufliche Strategie für die nächsten zehn Jahre überlegen könnte.
Was läge da näher, als sich auf Basis einer Grundqualifikation weiter zu spezialisieren?
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Beitrag von Hazel-Rah »

mein Beitrag von heute 10:57 ist nach oben gerutscht in die Mitte des Freds ....?

Edit: Auf solche Abenteuer wie mit dem Backoffice würde ich mich heute nicht mehr einlassen:
Hazel-Rah hat geschrieben: Die komplett neue Überlegung ist die, dass das zwar stimmt, dass ich gern als Hans Dampf in allen Gassen unterwegs bin, aber ich mir vielleicht mal insgesamt eine berufliche Strategie für die nächsten zehn Jahre überlegen könnte.
Was läge da näher, als sich auf Basis einer Grundqualifikation weiter zu spezialisieren?
:?:
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hazel-Rah hat geschrieben:Die komplett neue Überlegung ist die, dass das zwar stimmt, dass ich gern als Hans Dampf in allen Gassen unterwegs bin, aber ich mir vielleicht mal insgesamt eine berufliche Strategie für die nächsten zehn Jahre überlegen könnte.
Ich finde zwar irgendwie, dass die "Hazel Dampf" ganz gut zu Dir passt... aber grundsätzlich ist der Spezialisierungsgedanke natürlich auch nicht verkehrt. Mein ungläubiges Staunen bezog sich eher auf die Art der Kommunikation dieser Idee:
Hazel-Rah hat geschrieben:Und jetzt, KRASSE PLANÄNDERUNG: Allerdings beherrsche ich die professionelle Büroorganisation inzwischen so souverän, dass ich mich gerne bei Ihnen im Bereich Marketing spezialisieren würde.
In dieser Form klingt der Gedankengang für mich nicht logisch... will sagen: Du benutzt hier m. E. das falsche Argument. Es führt kein inhaltlicher Weg von der "souveränen Organisation" zum "Marketing"... sodass die diesbezügliche "Spezialisierungsabsicht" ziemlich aus der Luft gegriffen wirkt. Es klingt schon fast nach einer aus der Hüfte geschossenen Schnapsidee... obwohl in Deinem Fall eigentlich viel mehr dahinter steckt bzw. stecken könnte...

Plausibler fände ich es z. B. wenn Dein seit Ewigkeiten nachweisliches Interesse an Kultur (insbesondere Sprache und Kommunikation) über das Marketing auch in Deinem souveränen Office-Bereich seinen Platz finden würde. Dann könntest Du auch schon bei der Lebenslauf-Frage zuvor entsprechende Grundlagen-Köder auslegen, die Du an diesem Punkt dann wieder aufgreifen kannst. Die grosse Bewerbungskunst besteht ja darin, die Zielstelle als den fast schon zwingenden Abschluss eines langen Weges zu begreifen (und begreifbar zu machen!)...
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Beitrag von Hazel-Rah »

FRAGEN hat geschrieben:Plausibler fände ich es z. B. wenn Dein seit Ewigkeiten nachweisliches Interesse an Kultur (insbesondere Sprache und Kommunikation) über das Marketing auch in Deinem souveränen Office-Bereich seinen Platz finden würde. Dann könntest Du auch schon bei der Lebenslauf-Frage zuvor entsprechende Grundlagen-Köder auslegen, die Du an diesem Punkt dann wieder aufgreifen kannst. Die grosse Bewerbungskunst besteht ja darin, die Zielstelle als den fast schon zwingenden Abschluss eines langen Weges zu begreifen (und begreifbar zu machen!)...
Danke! Genial!

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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich sag Dir eins: Wenn Du (sehr bald!) einen tollen Job hast, werden Dir die Vorstellungsgespräche fehlen... ;-)
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

FRAGEN hat geschrieben:Ich sag Dir eins: Wenn Du (sehr bald!) einen tollen Job hast, werden Dir die Vorstellungsgespräche fehlen... ;-)
Hm.
Ich hoffe, dass ich die erarbeitete Struktur halbwegs anbringen kann, bei der nächsten Gelegenheit.
Will ja nicht von mir behaupten müssen, ich hätte es erst gar nicht versucht.

Ein bisschen Fatallismus ist da.
Bevor das ALG I ausläuft, muss ich halt auch Zeitarbeit in Erwägung ziehen....

Wenn ich jetzt sterben müßte,
würde ich sagen: "Das war alles?"
Und: "Ich habe es nicht so richtig verstanden."
Und: "Es war ein bißchen laut."


Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

Winston Churchill soll auf dem Sterbebett gesagt haben: "Alles so langweilig hier..." Bild
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Für die Vorstellungsgespräche gilt natürlich dasselbe, wie für Anschreiben: Ganz auf Negationen und Negative verzichten. Im Anschreiben ist das noch relativ leicht, da du dort die Kontrolle darüber hast, was du schreibst. In der mündlichen Kommunikation ist das viel schwieriger, das muss man richtig trainieren. Simuliere mal ein VG mit einem Freund/einer Freundin und impfe den/die vorher, dass er/sie auf Negativa (Problem, Schwierigkeit etc.) und Negationen achten solle.
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Vielen Dank für den Hinweis!

Ich habe einen Leitfaden Vorstellungsgespräche Arbeitgeber gegoogelt.

Da ist noch Nachbesserungsbedarf.

Z. B. habe ich mich schon mal in der Frage nach dem Arbeitsstil verheddert Bild

Mein Freund hat sich schon von sich aus angeboten. Ich hatte Zweifel, weil er seit 20 Jahren in ein und derselben Firma ist.
Gerade heute Abend kommt sein Neffe zu Besuch. Der steckt in einer ähnlichen Situation als frisch gebackener Bachelor-Absolvent.

Ich frag mal die beiden Herren, ob sie Lust haben, mit mir ein Rollenspiel zu spielen ... Bild
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Hazel-Rah hat geschrieben:Z. B. habe ich mich schon mal in der Frage nach dem Arbeitsstil verheddert Bild
Arbeitsstil

Je nach Arbeitsaufkommen entspannt bis hochkonzentriert. Unter hohen Anforderungen schnell und souverän. Ich mag Tempo.
Aufgrund eines drohenden Streiks vorsorglich Alternativen zu buchen und im Bedarfsfall schnell zu handeln, ist für mich positiver Stress. Die Kollegen sind mir wichtig und es ist mein ureigenes Interesse, dass keiner liegen bleibt.

Bei weniger Auslastung helfe ich gerne Kollegen und arbeite Liegengelassenes ab.
So den von der Vorgängerin übernommenen Stapel an Spesenquittungen, gesammelt über ein dreiviertel Jahr.
Und dann kopiere und klebe und kontiere ich, konsequent, entspannt und konzentriert.

Wichtig ist mir mein eigener elektronischer Kalender, wo ich eigene Termine und Wiedervorlagen setzen kann.
Beim Priorisieren von Anfragen von Kollegen ist mein wichtigstes Werkzeug Collegeblock und Stift.
Kann ich ein Anliegen nicht sofort lösen, notiere ich es mir detailliert und bemühe mich um eine zeitnahe Bearbeitung. Ist die Anfrage nicht so dringlich und ich kann sie auftragsbedingt nicht gleich erledigen, wandert sie als Termin für den nächsten Tag in meinen Kalender. Bei mir geht nichts verloren.


Ist das gut?
Und stimmt das überhaupt???? Bild
Tintenstrahl
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Beitrag von Tintenstrahl »

Hazel-Rah hat geschrieben:Aufgrund eines drohenden Streiks vorsorglich Alternativen zu buchen und im Bedarfsfall schnell zu handeln, ist für mich positiver Stress.
Was ist positiver Stress? Wenn man das wörtlich ins Englische übersetzt, stress ist englisch, hat man positive stress und das versteht die angelsächsische Welt als wirklicher oder wahrhaftiger Nachdruck.

Stress hat im Deutschen eine wolkige Bedeutung, die meisten verstehen darunter etwas Negatives. Man ist aber nur nicht aufrichtig genug, von Druck zu sprechen. Unter Druck arbeiten gehört wohl überall dazu, nur kann ich mit positivem Druck nichts anfangen.

Also, von dem Exkurs zurück: nichts in der Art schreiben. Ich würde sagen: . . . , wirkt auf mich nur anregend.
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Tintenstrahl hat geschrieben: Was ist positiver Stress? Wenn man das wörtlich ins Englische übersetzt, stress ist englisch, hat man positive stress und das versteht die angelsächsische Welt als wirklicher oder wahrhaftiger Nachdruck.
Danke, danke für die Aufklärung über in dem Fall nur potenzielle false friends wie 'positive'. Wär ich nie drauf gekommen. Wie wäre es mit 'affirmative'?

Positiver Stress = eustress
Negativer Stress = distress

Die angelsächsische Welt kann so einfach sein Bild
Tintenstrahl
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Beitrag von Tintenstrahl »

Zur Konfliktscheu

Meiner Ansicht nach gibt es Dinge, für die gerade bei Bewerbungen weder Frage noch Antwort entscheidend ist, sondern etwas, das in der Luft liegt, wie man so sagt. Um konkreter zu werden, frage ich euch alle: Habt ihr nicht auch das Gefühl, diesen Herbst haben besonders viele Menschen ein Brett vor dem Kopf, es läuft so gar nicht, wie es laufen könnte?

Drei Mal im Jahr, im Allgemeinen, ist Merkur rückläufig. Jetzt aber steht er auch noch in seinem schwächsten Zeichen (Waage). Wer akzeptiert, daß der Mond auf uns seinen Einfluß hat, manche schlafen bei Vollmond schlecht, usw., der darf auch weiter denken und dabei verstehen, daß alle zwölf Körper uns beeinflussen. Das sind die Sonne und elf Planeten.

Auf jeden Fall ist Merkur-Waage, retrograd, so ziemlich der lausigste Hintergrund für Aufmerksamkeit und Bewußtsein. Mich verwundert es nicht, daß viele Leute jetzt so doof sind.

Die gute Meldung? Ab 3. November ist Merkur wieder brauchbar (dann neptunisch) und ab 9. November ist die Venus in ihrem Haus. Endlich wieder Zukunft! Ihr werdet sehen, daß etwas dran ist an dem, was ich hier verzapfe.
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Tintenstrahl hat geschrieben:Zur Konfliktscheu
Eine astrologisch interessierte Kommilitonin hat mir mal meinen Aszendenten ausgerechnet. Also mit der Kombination Widder-Löwe nehme ich es mit jedem scheiß Merkur auf - hehe
Ich bin pures Feuer Bild
Tintenstrahl hat geschrieben:Die gute Meldung? Ab 3. November ist Merkur wieder brauchbar (dann neptunisch) und ab 9. November ist die Venus in ihrem Haus. Endlich wieder Zukunft! Ihr werdet sehen, daß etwas dran ist an dem, was ich hier verzapfe.
Na, dann, - sollte es ab November ja wieder bei dir klappen, nicht wahr? Alles Gute!

Greetz

Hazel Bild

P. S.: Wenn du deinen Nick von 'Tintenstrahl' auf 'Schraubenschlüssel' änderst, helfe ich dir auch gerne bei der Bewerbung Bild
Dazu: P. P. S.:
Was ist eigentlich das Problem mit anderen Kfzlern? Der Konflikt um Kulturradio gegen Radio RTL?
Pfffft Bild Deine Vorurteile möcht ich haben, echt....
Tintenstrahl
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Beitrag von Tintenstrahl »

Ja, da haben wir ein klassisches Cliché (nicht Vorurteil): Mechaniker sind Schrauber. Bitte, es stört mich nicht und ich mache es niemandem zum Vorwurf. Mechaniker stoßen auch Zahnräder, hobeln Maschinenbette, schaben Flächenführungen oder Lagerschalen, bohren, gewinden, erodieren mit Elektrizität, schneiden mit Wasserstrahl, läppen und polieren Präzisionsteile, schweißen, fräsen Schmiedegesenke, richten, drehen Dinge im Futter und ab Stange, es ist schier endlos. Sogar Schmieden gehört dazu neben Hart- und Weichlöten, Kleben, Programmieren, es ist schier endlos.

Widder-Löwe sagt nur aus, daß es einen Mars- und einen Sonnebezug bei dir gibt, es ist keine Festlegung wie z. B. Mars-Löwe, und pures Feuer sieht dann noch etwas anders aus, wenigstens die Hälfte der Bezüge mit Feuer, nicht bloß zwei. Wenn du magst, stelle ich dir deine Prägung anhand deines Geburtsdatums zusammen (System Adam Ben Mayor), der Diskretion halber auch via PM hier. Keine Kosten, für mich ist es nur Hobby


Dafür kann ich kurz vom Vorstellungsgespräch erzählen, das ich gestern hatte. Mein Gegenüber fing an mit: „Also!“ Dann stellte er diese Fragen: Ihr Zivilstand? Haben Sie Kinder? Nehmen Sie Suchtmittel? Neben einigen anderen nur winzigen Einzelheiten, die mir aber Einblick in die Chefetage boten, war das handfester Beweis fürs Selbstgestrickte bei der Firma. Vermutlich vom ISO-9001-Papierkram gepickt, wollte er nichts vergessen. Wiederholt fragte er mich, was ich bei ihnen wolle, dabei hatte er schwarz auf weiß vor sich, daß ich seit einem Jahr eine Anstellung suche. „Verdammt, Lohn und Brot, was fragen Sie nur“, dachte ich mir. Hab’s für mich behalten. Er ist einer von drei Inhabern, zwei arbeiten im Betrieb. Das ist sympathisch, doch die Werkhallen sind finster und verstellt. Die Industriearchitektur von heute ist viel schlechter als die jeder Fabrik des 19. Jahrhunderts. Bis Ende dieser Woche sollte ich Bescheid erhalten.
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Tintenstrahl hat geschrieben:Ja, da haben wir ein klassisches Cliché (nicht Vorurteil): Mechaniker sind Schrauber. Bitte, es stört mich nicht und ich mache es niemandem zum Vorwurf. Mechaniker stoßen auch Zahnräder, hobeln Maschinenbette, schaben Flächenführungen oder Lagerschalen, bohren, gewinden, erodieren mit Elektrizität, schneiden mit Wasserstrahl, läppen und polieren Präzisionsteile, schweißen, fräsen Schmiedegesenke, richten, drehen Dinge im Futter und ab Stange, es ist schier endlos. Sogar Schmieden gehört dazu neben Hart- und Weichlöten, Kleben, Programmieren, es ist schier endlos.
Ich weiß, was Mechaniker machen. Schraubenschlüssel passt trotzdem besser als Tintenstrahl.
Sorgar Programmieren? Mechatroniker? Na dann - hätte ich eine Geschäftsidee für dich.
Bevor du dich erneut selbständig machst, würde ich, da dir vermutlich der Meister fehlt, dazu raten, zunächst bei der IHK einen Kurs mit kaufmännischem Bezug zu belegen.

Zur Geschäftsidee:
Tintenstrahl hat geschrieben:Widder-Löwe sagt nur aus, daß es einen Mars- und einen Sonnebezug bei dir gibt, es ist keine Festlegung wie z. B. Mars-Löwe, und pures Feuer sieht dann noch etwas anders aus, wenigstens die Hälfte der Bezüge mit Feuer, nicht bloß zwei. Wenn du magst, stelle ich dir deine Prägung anhand deines Geburtsdatums zusammen (System Adam Ben Mayor), der Diskretion halber auch via PM hier. Keine Kosten, für mich ist es nur Hobby
Also, ich lehne dankend ab. ABER:
Wenn du die Grundlagen des Programmieren beherrscht, sollte es ja nicht allzu schwierig sein, unter Zuhilfenahme von Internet-Tutorials, HTML- oder gar PHP-Kenntnisse zu erwerben.
Warum bietest du deinen Astro-Service nicht im Internet an?
Scheint ja eine Beschäftigung zu sein, mit der du dich identifizieren kannst...., mehr als nur 'Lohn und Brot'.

Bild
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Ui, jetzt geht endlich mal wieder was weiter....

Am Freitag erster Schritt Telefoninterview mit einem Premium-Hersteller von Unterhaltungselektronik.

Hatte u. a. geschrieben:
Ich arbeite mich schnell in neue Fachgebiete ein und verfüge durchaus über Technikaffinität.
Wobei mein Nerd-Partner tatsächlich der Profi ist und sich deshalb für eine Heimkino-
Surround-Komplettanlage von den XY-Profis entschieden hat.


Das mit der Technik-Affinität stimmt insofern, als dass ich, bevor ich schwer erkrankte an der Virtuellen Fachhochschule für Medieninformatik immatrikuliert war und das auch ernst genommen habe: Mathematik, Grundlagen der Informatik, Grundlagen des Programmierens. Fiel mir eigentlich leicht; war selbst überrascht.

Aber von Musikanlagen etc. habe ich wirklich keine Ahnung...

Wahrscheinlich ist es zumindest an dieser Stelle gar nicht wichtig, zu wissen - oder übersetzen zu können -, wie ein Sub Woofer oder eine Kalotte funktioniert, oder?
Ich bewerbe mich ja nicht als Entwickler.

Hm, am Telefoninterview teilnehmen werden die HR-Managerin und die jetztige Assistentin. Das Gespräch ist auf eine halbe Stunde ausgelegt.

Kann ich damit rechnen, dass ich in dieser Zeitspanne meinen Lebenslauf beschreiben soll?
Tintenstrahl
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Beitrag von Tintenstrahl »

Deinen Lebenslauf noch beschreiben? Können die nicht lesen?


Du brauchst immer ein Gegenüber für ein Gesellschaftsspiel, nur solltest du hier nicht nach dem Sieg trachten. Roger Federer, um einfach einen Spieler zu nennen, kann nicht alleine Tennis spielen. Er ringt sein Gegenüber (meistens) nieder. Da hätten wir einen typischen Löwe-Charakterzug, nur so nebenbei.

Wenn die sauteure Verstärker oder Lautsprecher bauen und du die verkaufen sollst, dann liegt es schon auf der Hand, daß Interessenten sofort spüren wollen, daß du auf dem Gebiet zu Hause bist. Man will Verkäufer, die mögen, was sie anbieten. Wenn du dich selbst magst, bietest du dich auch am besten an, von innen heraus. Sprich am Telefon, als ob du bereits bei der Firma tätig wärest. Nichts wiederholen, ganz wichtig, es sei denn, es werde danach gefragt. Das wird gutgehen!
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Tintenstrahl hat geschrieben:Deinen Lebenslauf noch beschreiben? Können die nicht lesen?
Wenn du das nach so vielen Interventionen nicht begriffen hast, ist dir nicht mehr zu helfen.
Tintenstrahl hat geschrieben: Er ringt sein Gegenüber (meistens) nieder. Da hätten wir einen typischen Löwe-Charakterzug, nur so nebenbei.
Ich habe nicht die Absicht, irgendjemanden niederzuringen. Ich steh mehr auf Kooperation.
Was nicht ausschließt, dass ich im Zweifel auch Konflikte austragen kann.
Tintenstrahl hat geschrieben:Wenn die sauteure Verstärker oder Lautsprecher
Neid kann ein Antrieb sein. Missgunst ist einfach nur bäh.

Außerdem soll ich überhaupt nichts verkaufen; und Arbeit ist Broterwerb, das ist ja seit der Vertreibung aus dem Garten Eden nix Neues.
Da ich aber ca. ein Drittel meiner Zeit auf Arbeit verbringen muss, möchte ich mich mit meinem Beruf und meinem Arbeitgeber identifizieren, so dass es auch Spaß macht, im Großen und Ganzen jedenfalls.

Tja, wenn Arbeit für dich NUR Broterwerb ist und dir niemand einen Orden verleihen will, weil du eine Kfz-Ausbildung gemacht hast, warum versuchst du es nicht mit leichter zugänglichen Stellen: Paketfahrer, Pflegehelfer, Gebäudereiniger....
Wenn du fit genug bist, in der Werkstatt zu stehen, schaffst du das auch!
Tintenstrahl
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Beitrag von Tintenstrahl »

Was ist nur mit der Kfz.-Ausbildung? Ich bin kein Automechaniker. Du liest meine Texte nur oberflächlich.
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