➡ Kann ich den Nachsassbrief so lassen oder nicht

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
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Torsten
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➡ Kann ich den Nachsassbrief so lassen oder nicht

Beitrag von Torsten »

Bewerbung vom 06.09.2006 als - Service Mitarbeiter -
Chiffre-Nr.: 10000-1003784471-S


Sehr geehrter Herr XYZ,

es ist nun über 4 Wochen her, dass Sie meine Bewerbung erhalten haben. Seitdem habe ich nichts mehr von Ihnen gehört. Ist meine Bewerbung überhaupt angekommen ?

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Natürlich habe ich dafür Verständnis, wenn Sie sich für die Prüfung aller Bewerbungen Zeit nehmen. Dennoch verwundert mich dass ich bis heute noch kein Zwischenbescheid bekommen habe.

Ist es Ihnen möglich mich kurz zu Informieren, ob Sie meine Unterlagen erhalten haben (gern auch an die untenstehende E-Mail Adresse) Falls nicht, schicke ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen gern noch einmal zu.

Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen
Marlenchen
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Beitrag von Marlenchen »

Also für mich klingt der Brief viel zu aggressiv.

Ein Telefonanruf, ob du noch in der "Verlosung" drinne bist, wäre zielführender.

Guck mal in der Suche nach "Nachfassbrief" - da findest du einige weitere Beispiele.
Torsten
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Beitrag von Torsten »

Hallo

danke für deinen Tip das werde ich machen, aber was ist daran zu agressiv :roll:

Kleine info bitte

Torsten
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Aggressiv? Aber auf jeden Fall sehr vorwurfsvoll: z.B. "es ist nun über 4 Wochen her" heißt ja so viel wie "nun wird es aber Zeit".
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FRAGEN
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Re: Kann ich den Nachsassbrief so lassen oder nicht

Beitrag von FRAGEN »

Hallo Torsten!

Ich finde es ja selbst immer wieder erstaunlich, was man alles an "Vibrations" zwischen den Zeilen unterbringen kann... In Deinem Fall ist es tatsächlich so, dass kein einziges für sich genommen aggressives Wort fällt - und der Tonfall im Ganzen trotzdem extrem unangemessen rüberkommt. Aufgrund von (scheinbar) absoluten Kleinigkeiten:
Torsten hat geschrieben: Natürlich habe ich dafür Verständnis, wenn Sie sich für die Prüfung aller Bewerbungen Zeit nehmen.
Schon das Wort "Verständnis" beinhaltet eigentlich eine gewisse Machtposition, die bei Dir absolut nicht vorhanden ist. "Ich habe Verständnis" sagt der Chef zum Lehrling... wenn dieser Glück hat... ;-)

Die "Prüfung ALLER Unterlagen" (d. h. auch der von anderen Bewerbern) suggeriert unterschwellig direkt zweierlei: Dass es a) eigentlich kaum ernsthafte Alternativen zu Dir geben könnte und dass b) der Prüfer diese offensichtliche Tatsache nicht erkennt... letztlich, dass er für seinen Job nicht geeignet ist... die Formulierung "Zeit nehmen" in einem Arbeitszeugnis käme einem Todesurteil gleich... ;-)
Torsten hat geschrieben: Ist es Ihnen möglich [...]
Man hört ja immer wieder, dass der Konjuktiv heutzutage "unmöglich" sei. Ich bin der Meinung, dass gerade hier ein Musterfall für seinen Einsatz wäre! Die "aktive" Formulierung einer Frage (!) bringt auch hier eine Schärfe hinein, wie man sie in Anwaltsbriefen der Gegenseite findet, wenn der Prozess näher rückt... ;-)
Torsten hat geschrieben: Vielen Dank für Ihr Entgegenkommen
Punkt und Schluss! Damit lässt Du Deinem Gegenüber keinerlei Entscheidungsfreiheit und setzt dessen positive Reaktion schlichtweg voraus. Wenn es eins gibt, was (auch potentielle) Vorgesetzte nicht akzeptieren (können): Dass ihre (wiederum potentiellen; in diesem Fall eher unwahrscheinlichen) Angestellten die eigenen Entscheidungen über sie hinweg treffen!

Dies alles gilt umso mehr, als gerade bei einem service-bezogenen Beruf(swunsch) dem Tonfall ganz besondere Bedeutung zukommt! Zu Deinen Aufgaben würde es gehören, (teilweise sogar berechtigt) wütende Leute mit ausgleichenden Worten zu BERUHIGEN! Nicht bis gerade ruhige Leute aus dem Stand zur Weissglut zu bringen... ;-)

Das mag jetzt hier + da ein wenig überspitzt sein... und von Dir auch sicherlich nicht so gemeint! Aber man muss sich immer eins klar machen: Wenn man einen Brief an einen Unbekannten schreibt, hat der nichts weiter als genau diese geschriebenen Worte vor sich... und wird - gerade, wenn es um Personalauswahl geht- oft geneigt sein, alles (aber auch wirklich ALLES) als "Zeichen" zu interpretieren - und entsprechend zu deuten!
Torsten
Beiträge: 30
Registriert: 10.09.2006, 12:28

Beitrag von Torsten »

Hallo

Erst mal danke für die mühe die Ihr euch gemacht habt, aber Ihr könnt mich vielleicht verstehen wenn, ich sage das ist Bewerbungsmappe Nummer 63 die ich nicht wiederbekomme
Das ist für mich ein kleines vermögen.

Fragen Du hast mir das einwandfrei erklärt worauf ich zu achten habe und wie ich es nicht Schreiben sollte meine Hochachtung dafür, Du hast dir wirklich Gedanken darüber gemacht wie man den Brief entschärfen kann DANKE.
Aber wie sollte ich deiner Meinung nach dem Brief formulieren, ich habe da keine Ahnung ich Verfall immer wieder in eine aggressive Schreibweise.
:oops:
Könntest du mir vielleicht auch Vorschläge machen wie ich den Nachfassbrief umschreiben kann, oder kennst Du vielleicht in den unendlichen weiten des Indernet eine Adresse wo, ich das nachlesen kann

Gruß Torsten
Caroline
Bewerbungshelfer
Beiträge: 2343
Registriert: 10.03.2004, 17:27

Beitrag von Caroline »

Hier im Forum wurde schon einmal über die Moral der suchenden Firmen diskutiert.

Ich sehe gerade, dass dein Text auch ein Muster ist. :wink: Bei http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/re ... =168&t=168 wird jedenfalls noch folgender Vorschlag gemacht:
die bewerbung bei ihrem unternehmen ist mir besonders wichtig, weil ... aus diesem grunde möchte ich sie bitten / oder bitte ich um eine kurze eingangsbestätigung meiner bewerbung vom so-und-so-vielten so'ten ...
Und hier wird auch vorgeschlagen, besser telefonisch nachzufragen: http://www.squeaker.net/sqn/board.php?i ... 7509&ai=96

Weitere Diskussion: http://www.wer-weiss-was.de/theme63/article2055058.html

Und ein Beispiel für einen Nachfassbrief:
Sehr geehrter (Ansprechpartner),

nachdem ich bis jetzt nichts weiteres von Ihnen bezüglich meiner
Bewerbung als (Berufsbezeichnung) gehört habe, wollte ich mich
erkundigen, wie der Stand der Bewerberauswahl ist und wann ich mit einer
Antwort rechnen kann.
Es wäre schön, bald von Ihnen zu hören.
http://www.wer-weiss-was.de/theme63/article2220383.html
Torsten
Beiträge: 30
Registriert: 10.09.2006, 12:28

Beitrag von Torsten »

Hallo Caroline

Herzlichen Dank für dein Beispiel, ich werde das so übernehmen wie Du es als Zitat geschrieben hast. Und Du hast recht ich habe das meiste von meiner Nachbarin die hat ein Duden und da steht das drin, ich habe es nur für meine Zwecke etwas umgebaut und hatte aber bedenken das schreiben so zur Post zu bringen.

Mir ist es lieber wenn ich es hier im Forum reinstelle und Ihr mir eure Meinung darüber sagt, oooops meine Tochter wird wach muß Flasche warm machen Vater und Mutter zu sein ist wirklich nicht einfach.

Herzlichen Dank

Torsten
celinecy
Beiträge: 3
Registriert: 22.09.2007, 11:59

Nachfrage bei Absage

Beitrag von celinecy »

:cry: Hallo, ich hab gerade eine Absage per Post bekommen.
In diesem Brief wird jedoch keinen Grund zur Absage gennant und lediglich:
"Ebenso möchten wir Ihnen danken, dass Sie für das persönliche Vorstellungsgespräch nach XXX gekommen sind, welches sehr interessant war. Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass wir diese ausgeschriebene Stelle anderweitig besetzen."
:oops: Ich denke, dass "interessant" ist keine positive Beurteilung für ein Vorstellungsgespräch, oder?
:roll: Mir interessiert nun, was während des Gespräches denn schief gegangen war. Ich möchte noch einen Nachfassbrief verfassen, um ihre konkreten Gründe zur Absage zu bitten. Kann jemand mir helfen, ein paar höfliche Sätze zu formulieren?
Knightley
Bewerbungshelfer
Beiträge: 13502
Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

Ein paar Formulierungen findest du schon, wenn du mit der Forumssuche nach "Nachfassbrief" suchst. Aber eine Antwort mit den wahren Gründen wirst du dadurch leider kaum erhalten. :?
derWolf
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1455
Registriert: 05.04.2007, 13:52

Re: Nachfrage bei Absage

Beitrag von derWolf »

Hallo Celinecy,
celinecy hat geschrieben::cry: Hallo, ich hab gerade eine Absage per Post bekommen.
In diesem Brief wird jedoch keinen Grund zur Absage gennant und lediglich:
"Ebenso möchten wir Ihnen danken, dass Sie für das persönliche Vorstellungsgespräch nach XXX gekommen sind, welches sehr interessant war. Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass wir diese ausgeschriebene Stelle anderweitig besetzen."
:oops: Ich denke, dass "interessant" ist keine positive Beurteilung für ein Vorstellungsgespräch, oder?
...das ist eine Standartformulierung die in jedem (außer einem) Antwortschreiben zu finden war.
celinecy hat geschrieben: :roll: Mir interessiert nun, was während des Gespräches denn schief gegangen war. Ich möchte noch einen Nachfassbrief verfassen, um ihre konkreten Gründe zur Absage zu bitten. Kann jemand mir helfen, ein paar höfliche Sätze zu formulieren?
...ohne dich entmutigen zu wollen möchte ich dir sagen dass es keinen Grund für den Adressaten gibt dein Schreiben zu beantworten, im Gegenteil ist die Gefahr recht hoch dass er sich dadurch in einen rechtlich kritischen Raum begibt weswegen er eine (ehrliche) Antwort tunlichst vermeiden wird!
...es ist nun mal so!

Gruß,
Wolf
celinecy
Beiträge: 3
Registriert: 22.09.2007, 11:59

Beitrag von celinecy »

:? Ist es dann unmöglich die Wahrheit auszufinden? Wie kann ich denn beim nächsten Versuch verbessern?
Sharon
Beiträge: 96
Registriert: 14.08.2007, 15:59

Beitrag von Sharon »

du könntest anrufen. wenn sie sich telefonisch in eine rechtlich kritische situation begeben hast du nichts schriftliches in der hand. ;)
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