Kündigung in Probezeit in Bewerbungsschreiben erwähnen?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Holger
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Kündigung in Probezeit in Bewerbungsschreiben erwähnen?

Beitrag von Holger »

Hallo,

seit kurzem war ich wieder nach zahlreichen beschäftigunglosen Monaten in Arbeit und hatte nun das Pech gleich nach der ersten Woche zu erkranken.
Leider bin ich nun auch nach zwei Wochen AU innerhalb der Probezeit gekündigt worden. Natürlich blöd aber irgendwo auch verständlich.

Sollte ich diese Tatsache irgendwie in den zukünftigen Bewerbungsanschreiben erwähnen oder hoffen, dass sich aufgrund der Angaben im LL zu diesem Zeitraum Fragen ergeben, die ich dann beantworten könnte?

Antwortmöglichkeit: ich hätte gerne gearbeitet, aber gesundheitsbedingt war es mir beim besten Willen nicht möglich

Hat jemand einen guten Tipp wie ich das am besten händle? :)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Also bist du jetzt erst seit drei Wochen in dem bereits gekündigten Job? Dann würde ich den eher unterschlagen. Wirklich was geleistet haben kannst du noch nicht und alles andere wird eher zu deinen Ungunsten ausgelegt. Der eine Monat mehr der Arbeitslosigkeit wird sich nicht negativ auswirken.
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FRAGEN
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Re: Kündigung in Probezeit in Bewerbungsschreiben erwähnen?

Beitrag von FRAGEN »

Das sehe ich genauso. Insbesondere die Krankheit scheint mir eine nicht unproblematische Entschuldigung zu sein.
Holger hat geschrieben:ich hätte gerne gearbeitet, aber gesundheitsbedingt war es mir beim besten Willen nicht möglich
Das klingt zwar sehr glaubwürdig... aber halt auch nach sehr glaubwürdigen Problemen. Die gleichzeitig allgemein-umfassende und leiht pathetische Formulierung hört sich für mich so an, als wäre(n) die Krankheit(en), von der/denen wir hier reden nur die Spitze eins Eisbergs von noch viel grösseren Risiken aus Arbeitgebersicht.

Wenn Du natürlich das Pech haben solltest, tatsächlich mit so einem "Eisberg" durchs Leben zu gehen, müsste man sich vielleicht generell etwas Besonderes zum Bewerben überlegen...
Holger
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Beitrag von Holger »

Moin,

meine Gedanken sind halt so:

1. wenn ich die paar Wochen Job weglasse, stellen sich keine Fragen zum Jobverlust.
Bewerbe mich aber quasi nachwievor aus Arbeitslosigkeit heraus. und die ist halt schon fast zwei Jahre.. "zahlreiche beschäftigunglose Monate" war etwas geschmeichelt :roll:

2. wenn ich den Job erwähne, dann hatte ich zumindest mal seit längerem wieder eine Festanstellung bzw. bewerbe mich im Moment noch aus einer Anstellung heraus.
Das würde ich als positiv betrachten. Schon deswegen, weil es ja immer besser ankommt als Bewerber in Arbeit zu sein anstatt arbeitslos.
Andererseits folgt dann alsbald wohl das Negative, wenn ich nach den Ausscheidegründen gefragt würde.
Glaubhaft erklären kann ich die Entlassung ja, weil ich einfach sagen kann, wie es ist :).
Ob es geglaubt wird, sei natürlich dahingestellt. Ist die Arbeitswelt generell so argwöhnisch? :roll:

Sind beide Schienen jetzt Denkfehler von mir?..ich versuche das ja aus Sicht eines Personalers zu sehen

Wenn Du natürlich das Pech haben solltest, tatsächlich mit so einem "Eisberg" durchs Leben zu gehen
ach du lieber Gott..nein.. :) mich hat die Grippe umgehauen und auch einige Tage ans Bett gefesselt..Eisberge hab ich keine gesehen :wink: :D
wär es "nur" ein dicker Schnupfen, wär ich zur Arbeit gegangen...
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Holger hat geschrieben:Glaubhaft erklären kann ich die Entlassung ja, weil ich einfach sagen kann, wie es ist :).
Ob es geglaubt wird, sei natürlich dahingestellt. Ist die Arbeitswelt generell so argwöhnisch? :roll:
Argwöhnisch ist sie tatsächlich... und das muss sie auch sein, weil die Bewerber im Rahmen ihrer Möglichkeiten ja mindestens genau so tricksen, wie sie selbst. Gerade Du als schon etwas längerer Forumsteilnehmer wirst hier diesbezüglich sicher auch schon einiges gesehen haben. Und die haben das halt auch... ;-)

Aber wie gesagt: An der Glaubwürdigkeit hatte ich in Deinem Fall keine Zweifel. Aus meiner Sicht lag das Problem zu einem gewissen Grad sogar gerade darin - bzw. darin, dass man die "zugegebene" Krankheit schon wieder für eine taktisch kaschierende Verniedlichung des eigentlichen Problems (letztendlich fehlender Belastbarkeit) hält...

Unabhängig davon klang Dein Eingangsposting so, als wären wir gerade in Woche 03 des aktuellen Arbeitsverhältnisses - also quasi einem Tropfen im Ozean, wenn man sie mit der Phase davor vergleicht. Dein letztes Posting klang jetzt so, als hätte der Job länger gedauert. Von was für einem Zeitraum sprechen wir denn hier?

Ansonsten gäbe es ja noch die theoretische Möglichkeit, Dich quasi "nur so" aus der laufenden Anstellung heraus zu bewerben - die Kündigung also nicht zu thematisieren. In diesem Fall braucht es in der Gesamtkonstellation dann allerdings herausragend gute Gründe aus der Wunschfirma heraus, um mit diesem Ansinnen auf positive Weise glaubwürdig zu sein...
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Und um was für einen Job handelt(e) es sich?
Holger
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Beitrag von Holger »

Hallo,
Unabhängig davon klang Dein Eingangsposting so, als wären wir gerade in Woche 03 des aktuellen Arbeitsverhältnisses
genau..jetzt also in Woche 4
Ansonsten gäbe es ja noch die theoretische Möglichkeit, Dich quasi "nur so" aus der laufenden Anstellung heraus zu bewerben - die Kündigung also nicht zu thematisieren.
die Absicht habe ich auch. Wennauch dies nur noch eineinhalb Wochen möglich ist, bis das Enddatum erreicht ist.
Ein guter Grund dürfte sein, dass es mein Wunsch ist, wieder (wie in dem Job zuvor) im 2nd-Level des IT-Supports tätig sein zu wollen
-vorausgesetzt, die Stellen, auf die ich mich zukünftig bewerbe 2nd-Level-Erfahrung erfordern. In dem Noch-Job ist es ausschließlich der First-Level.
Aus meiner Sicht lag das Problem zu einem gewissen Grad sogar gerade darin - bzw. darin, dass man die "zugegebene" Krankheit schon wieder für eine taktisch kaschierende Verniedlichung des eigentlichen Problems (letztendlich fehlender Belastbarkeit) hält...
oje..auf so eine Idee käme ich gar nicht..zumindest nicht gleich.
Ich weiss ja eh nicht mal, ob die Grippe der Grund der Kündigung ist. Ich gehe lediglich davon aus, weil es naheliegend ist. In der Probzeit gibt es ja tausend und keinen Anlass.
tanda
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Beitrag von tanda »

Ich würde das Arbeitsverhältnis auch angeben. Immerhin hast du es geschafft, eingestellt zu werden, d. h. du hast eine Hürde genommen.

Ich bin auch zwei Jahre ohne Festanstellung gewesen und wurde in der Probezeit - schon nach zwei Wochen - gekündigt. Man hatte doch noch einen Bewerber gefunden, der die Anforderungen zu 100% erfüllt. Ich werde das Arbeitsverhältnis im Lebenslauf angeben. Das mit der Grippe als vermutlichen Kündigungsgrund kannst du ja auf Nachfrage im VG angeben.
Holger
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Beitrag von Holger »

ich hab das kurze Arbeitsverhältnis im LL stehen. Hatte seitdem mit dieser Angabe auch VG's und auch bei Nachfragen meine Vermutung des Kündigungsgrundes erläutert.

Die Erwähnung scheint also keine Nachteile zu haben, wennauch es keine Zusage gab.
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