ᐅ Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte Bewerbung

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sternschnuppe123
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ᐅ Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte Bewerbung

Beitrag von sternschnuppe123 »

Hallo, habe mal ein Anschreiben erstellt. Wie findet ihr das?



Sehr geehrte Damen und Herren,

die von Ihnen ausgeschriebene Position als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte hat mein höchstes Interesse geweckt, da ich mit den Aufgabenbereichen bestens vertraut bin. Ich finde meine beruflichen Stärken, Kenntnisse als auch meine Fähigkeiten voll und ganz wieder.

Zuletzt war ich in einer Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei angestellt und erfüllte dort zuverlässig und selbstständig eine Vielzahl von Aufgaben. In meiner Hauptverantwortung lagen die Gebührenabrechnungen und die Mahn- und Vollstreckungsangelegenheiten. Darüber hinaus gehörten die alltäglichen Fristen- und Wiedervorlageüberwachung sowie die persönliche Mandantenbetreuung ebenfalls dazu. Alle Sachaufgaben, die interne und externe Kommunikation sowie die Korrespondenz erledigte ich sicher und termingerecht. Auch am Telefon bin ich durchweg freundlich und serviceorientiert. Zudem liegt mir der Umgang mit Zahlen sehr und ich verfüge über gute Kenntnisse in der Buchhaltung. Neben den allgemeinen Sekretariatsaufgaben bin ich versiert in der Anwendung von MS Office und der Kanzleisoftware RA-Micro.

Meine Arbeitsweise zeichnet sich aus durch Einfühlungsvermögen, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Belastbarkeit und Flexibilität. Ich besitze eine rasche Auffassungsgabe, finde mich schnell in neue Situationen und Teams zurecht und zeige große Bereitschaft zu lernen und mich weiterzubilden.

Ich würde mich freuen, Sie in Ihrem Team mit max. 35 Wochenstunden zu unterstützen, vor allem aber eine ausfüllende Tätigkeit für mich zu finden. Sehr gerne vervollständige ich Ihr erstes Bild von mir in einem persönlichen Gespräch.

MFG


Ferner möchte ich diesen Punkt mit rein nehmen:

• Anfertigen von Kaufverträgen, Vorsorgevollmachten, Grund-buchbestellungen sowie Testamente und Erbscheinanträgen

Ich weis nur nicht, wie ich das formulieren soll. :roll:

Für jeden Verbesserungsvorschlag bin ich sehr dankbar.

Liebe Grüße
Sternschnuppe123
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FRAGEN
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Re: Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte Bewerbung

Beitrag von FRAGEN »

Hallo sternschnuppe123!
sternschnuppe123 hat geschrieben:Hallo, habe mal ein Anschreiben erstellt. Wie findet ihr das?
Genau so, wie es der Begrüssungssatz erwarten lässt: "... mal eins erstellt..."... wirklich ganz genau so... ;-)

Was ich damit meine: Es gibt wenige Punkte auf die man den Finger legen könnte, um "SO NICHT!" zu sagen... aber halt auch wenige Punkte, an denen man sagen könnte: "DIE IST ES!". Man merkt einfach überdeutlich, dass dieses Anschreiben halt gerade NICHT auf dieses Inserat und diese Kanzlei hin verfasst wurde, sondern einfach eine Art "Standard-Breitseite" darstelt, die im Einzelfall bestenfalls minimale Änderungen erfährt.
sternschnuppe123 hat geschrieben:Ferner möchte ich diesen Punkt mit rein nehmen:

• Anfertigen von Kaufverträgen, Vorsorgevollmachten, Grund-buchbestellungen sowie Testamente und Erbscheinanträgen

Ich weis nur nicht, wie ich das formulieren soll. :roll:
Wenn man Deine Herangehensweise einmal als gegeben hinnehmen würde, wüsste ich nicht, wo da das Problem liegt. Es wäre halt einfach noch ein Satz á la:
sternschnuppe123 hat geschrieben:In meiner Hauptverantwortung lagen die Gebührenabrechnungen und die Mahn- und Vollstreckungsangelegenheiten. Darüber hinaus gehörten die alltäglichen Fristen- und Wiedervorlageüberwachung sowie die persönliche Mandantenbetreuung ebenfalls dazu.
Wenn es jetzt allerdings ein Thema von ganz besonderer Bedeutung für gerade diesen Arbeitgeber wäre, solltest Du gucken, dass Du mehr daraus machst. Dann würde ich es weiter nach vorne rücken und inhaltlich weiter ausbauen. Womit genau, weisst Du besser als ich... ;-)

Ganz generell sollte man immer versuchen, möglichst schnell in möglichst aussagekräftigen Sätzen zu einem Thema zu kommen, das den Leser so stark wie möglich interessiert. Hiesse für die Einleitung gewissermaßen das Gegenteil von dem hier:
sternschnuppe123 hat geschrieben:die von Ihnen ausgeschriebene Position als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte hat mein höchstes Interesse geweckt, da ich mit den Aufgabenbereichen bestens vertraut bin. Ich finde meine beruflichen Stärken, Kenntnisse als auch meine Fähigkeiten voll und ganz wieder.
Und von dem:
sternschnuppe123 hat geschrieben:Zuletzt war ich in einer Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei angestellt und erfüllte dort zuverlässig und selbstständig eine Vielzahl von Aufgaben.
Danach wird es zwar etwas besser (im Sinne von "fachbezogen"), bleibt dabei aber immer noch sehr allgemein:
sternschnuppe123 hat geschrieben:In meiner Hauptverantwortung lagen die Gebührenabrechnungen und die Mahn- und Vollstreckungsangelegenheiten. Darüber hinaus gehörten die alltäglichen Fristen- und Wiedervorlageüberwachung sowie die persönliche Mandantenbetreuung ebenfalls dazu.
Dann kommen auch schon die "Persönlichen Stärken" (ebenfalls eher als schablonenhafte Textbausteine denn als individuelle Aussagen)... und das war's.
sternschnuppe123 hat geschrieben:Ich würde mich freuen, Sie in Ihrem Team mit max. 35 Wochenstunden zu unterstützen, vor allem aber eine ausfüllende Tätigkeit für mich zu finden.
Die zeitliche Begrenzung klingt in meinen Ohren fast wie ein leiser Widerspruch zu dem Wunsch nach "ausfüllender Tätigkeit"... zumal auch der aufzählungshafte Charakter des Vorangegangenen auch nicht gerade nach persönlicher Ausfüllung klingt.

Das alles heisst weder, dass ich Deine Kompetenz infrage stelle, noch dass ich Dir den Wunsch nach einer ausfüllenden Tätigkeit nicht abnehmen würde... aber es ist halt (wie Du selber sagtest), mal einfach eben so hingeschrieben. Die Zeit zum Nachdenken hast Du Dir bislang noch nicht genommen. Solltest Du aber tun. Beginnend mit den Fragen:

Was sind das für Leute? Was ist das für eine Kanzlei? Mit was für einer Art von Mandanten und/oder Fragestellungen haben die zu tun? Was wollen die von mir? Was davon kann ich wie und warum besonders gut? Warum vielleicht sogar besser als andere RA-Fachangestellte? Lässt sich das in irgendeiner Weise näher erläutern (im besten Fall mit konkreten Beispielen illustrieren)?
sternschnuppe123
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Registriert: 04.04.2011, 13:58

Beitrag von sternschnuppe123 »

So, habe das Anschreiben noch einmal neu verfasst.


Bewerbung um eine Anstellung als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte


Sehr geehrter Herr …

die von Ihnen ausgeschriebene Position als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte hat mein höchstes Interesse geweckt, da ich mit den Aufgabenbereichen bestens vertraut bin. Ich finde meine beruflichen Stärken, Kenntnisse als auch meine Fähigkeiten voll und ganz wieder.

Zuletzt war ich in der Kanzlei …. und …. tätig und erfüllte dort zuverlässig und selbstständig eine Vielzahl von Aufgaben. Mein Aufgabengebiet umfasste hauptsächlich die Erstellung von Entwürfen sowie die Abwicklung von Kaufverträgen, Vorsorgevollmachten sowie Testamenten und Erbscheinsanträgen. Ebenso gehörten die Kalenderführung samt der Termin- und Fristenkontrolle, der Telefondienst, Postbearbeitung sowie die Mandantenbetreuung ebenso für mich dazu, wie die selbstständige Aktenführung.

Loyal, engagiert und leistungsstark springe ich immer gerne ein, wenn tatkräftiges Handeln gefragt ist. Voraussetzungen wie freundliches und kompetentes Auftreten als auch Belastbarkeit bringe ich mit. Eigenverantwortliches Handeln und eine selbstständige Arbeitsweise sind keine Fremdwörter für mich, sondern gehören zu meinen täglichen Aufgaben.

Der Umgang mit der EDV, den gängigen Microsoft Programmen Word, Excel sowie der Software Ra-Mico sind mir bestens vertraut.

Zu meinen wesentlichen Persönlichkeitsmerkmalen gehören eine hohe Leistungsmotivation, Teamfähigkeit, Flexibilität sowie zielorientierte Arbeitsweise und der unbedingte Wille zur Leistung; jetzt möchte ich diese Fähigkeiten für Ihre Kanzlei einsetzen.

(Variante 1)
Sehr gerne vervollständige ich Ihr erstes Bild von mir in einem persönlichen Gespräch und freue mich über Ihre Einladung.

(Variante 2)
Gerne möchte ich Sie in einem Gespräch persönlich von meinen Stärken überzeugen. Über eine Einladung von Ihnen freue ich mich ganz besonders.

MGF

Was meint ihr jetzt?
sternschnuppe123
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Beitrag von sternschnuppe123 »

:roll:
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

sternschnuppe123 hat geschrieben:die von Ihnen ausgeschriebene Position als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte hat mein höchstes Interesse geweckt, da ich mit den Aufgabenbereichen bestens vertraut bin. Ich finde meine beruflichen Stärken, Kenntnisse als auch meine Fähigkeiten voll und ganz wieder.
Kollege FRAGEN hatte dich bereits darauf hingewiesen, dass der Satz wohl kaum geeignet ist, Interesse zu wecken. Warum behältst du ihn bei?
Zuletzt war ich in der Kanzlei …. und …. tätig und erfüllte dort zuverlässig und selbstständig eine Vielzahl von Aufgaben.
Das kann der Adressat dem Lebenslauf entnehmen. Also streichen! Hatte FRAGEN aber bereits zur Vorgängerversion geschrieben.

Mein Aufgabengebiet umfasste hauptsächlich die Erstellung von Entwürfen sowie die Abwicklung von Kaufverträgen, Vorsorgevollmachten sowie Testamenten und Erbscheinsanträgen. Ebenso gehörten die Kalenderführung samt der Termin- und Fristenkontrolle, der Telefondienst, Postbearbeitung sowie die Mandantenbetreuung ebenso für mich dazu, wie die selbstständige Aktenführung.
Wieso für mich?
Eigenverantwortliches Handeln und eine selbstständige Arbeitsweise sind keine Fremdwörter für mich, sondern gehören zu meinen täglichen Aufgaben.
Wie hat man sich das vorzustellen? Sagt der Chef: "Heute handeln Sie mal eigenständig"? Und "morgen ist Ihre Aufgabe eine selbständige Arbeitsweise"?
Und Negationen (nicht, keine etc.) und Negativa (Fremdwort, Problem etc.) sollte man in Bewerbungen besser ganz weglassen.
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