Sprachkenntnisse im Lebenslauf: 5 Optionen für Fremdsprachen

Sprachkenntnisse sind heutzutage in vielen Berufen unabdingbar. Hauptsächlich gibst du deine Sprachkenntnisse immer im Lebenslauf an. Andererseits kannst du deine Sprachkenntnisse im Anschreiben argumentativ einbauen, beispielsweise verbunden mit dem Nutzen für den Arbeitgeber.

Inhaltsverzeichnis Sprachkenntnisse im Lebenslauf

Grafik mit 5 Optionen für Angabe der Sprachkenntnisse im Lebenslauf
Sprachkenntnisse Lebenslauf angeben Fremdsprachen

Optimale Rubrik für Sprachkenntnisse im Lebenslauf

Für die Angabe deiner Sprachkenntnisse hast du verschiedene Rubriken zur Verfügung. Welche Option am besten ist, hängt von deinem Sprachniveau, deinen beruflichen Erfahrungen und dem gewünschten Job ab.

#1 Separate Rubrik für Sprachkenntnisse im Lebenslauf

Verfügst du über vielfältige und hervorragende Sprachkenntnisse? Werden diese Sprachkenntnisse mit einem höheren Level bei der angestrebten Tätigkeit auch benötigt?

Dann ist es eine gute Option, wenn du diese Sprachkenntnisse in einer eigenen Rubrik im Lebenslauf angibst.


Sprachkenntnisse


Diese Rubrik “Sprachkenntnisse” kannst du dann hinter der Rubrik “Beruflicher Werdegang” im Lebenslauf einordnen.

Manchmal gibst du in separaten Rubriken noch weitere Kenntnisse an, vor allem IT-Kenntnisse. Dann kannst du selbst entscheiden, ob du erst deine IT-Kenntnisse oder deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf nennst.

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#2 Sprachkenntnisse als Teil der Rubrik “Kenntnisse und Fähigkeiten”

Willst du deine Sprachkenntnisse weniger prominent im Lebenslauf hervorheben? Zum Beispiel, weil die Sprachkenntnisse im angestrebten Job auf einem höheren Level nicht die große Rolle spielen?

Dann ordne deine Sprachkenntnisse in eine übergeordnete Rubrik ein, die noch weitere Kenntnisse, Erfahrungen und Qualifikationen enthält, die du als in etwa gleichrangig betrachtest.

Aber gib auch in diesem Fall deine Sprachkenntnisse mit der Einschätzung des Sprachniveaus bzw. Levels an:


Kenntnisse und Fähigkeiten


Alternative Bezeichnungen für die Rubrik “Kenntnisse und Fähigkeiten” im Lebenslauf können sein: “Besondere Kenntnisse”, “Fähigkeiten”, “Kenntnisse” oder “Zusatzqualifikationen”.

In den Lebenslauf gehören nur Sprachen, die du auch wirklich beherrschst, und nicht alle Sprachen, die du jemals gelernt hast (und in der Zwischenzeit wieder verlernt hast).

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#3 Sprachkenntnisse in der Rubrik “Weiterbildungen”

Es ist wichtig zu erwähnen, welche konkreten Schritte du unternommen hast, um deine Sprachkenntnisse zu verbessern. Hast du zum Beispiel zusätzliche Sprachkurse belegt oder offizielle Sprachzertifikate erworben? Dann gib sie im Lebenslauf an.

Du kannst diese Aktivitäten auch im Lebenslauf angeben, zum Beispiel in einer Rubrik Weiterbildung:


Berufliche Weiterbildung


Sprachzertifikate haben oft nur eine Gültigkeit von wenigen Jahren und kosten einige hundert Euro. Wenn du über solche Sprachzertifikate verfügst, dann gib diese ruhig an und liste sie in den Anlagen auf.

Aber nicht immer bekommst du bei deiner sprachlichen Weiterbildung ein Dokument ausgehändigt. Du kannst deine sprachliche Weiterbildung auch durch die Teilnahme an Sprachclubs, Sprachtandems oder Sprachkonferenzen betonen. Dies ist vor allem als Schülerin oder Studentin geeignet.

Insgesamt ist es wichtig, deine sprachliche Weiterbildung als einen kontinuierlichen Prozess darzustellen, der über deine aktuellen Sprachkenntnisse hinausgeht. Diese Details vermitteln den Personalverantwortlichen ein genaues Bild davon, wie ernsthaft du deine sprachliche Weiterentwicklung nimmst.

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#4 Sprachprojekte im Lebenslauf nennen

Manchmal hast du auch besondere Sprachprojekte im Ausland absolviert, die über den reinen Spracherwerb hinausgehen.

Du kannst solche vielfältigen Sprachprojekte (wie Sprachreise oder Freiwilligenarbeit im Ausland) also in deinen Lebenslauf einbeziehen. Beschreibe kurz, welche Sprachprojekte du absolviert und welche Sprachen du dabei gelernt hast.

Du musst nur genau überlegen, an welcher Stelle du deine besonderen Sprachprojekte angibst. Je nach Art kannst du separate Rubriken bilden oder die Rubriken “Bildung” oder “Kenntnisse und Fähigkeiten” nutzen. Die optimale Lösung hängt stark vom Einzelfall ab.

Wichtig ist aber immer, dass du relevante Informationen hinzufügst. So verleihst du deinem Lebenslauf eine persönliche Note. Zudem überzeugst du potenzielle Arbeitgeber davon, dass du nicht nur über Sprachkenntnisse, sondern auch über wertvolle interkulturelle Erfahrungen verfügst.

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#5 Sprachkenntnisse bei Tätigkeiten angeben

Je nach Beruf wendest du deine Fremdsprachenkenntnisse alltäglich im Job an. Manchmal ergibt sich dieser Sachverhalt für Personaler dadurch, dass du im Lebenslauf einen ausländischen Arbeitsort und einen ausländischen Arbeitgeber angibst.

Aber auch wenn du in Deutschland tätig gewesen bist, musst du in einigen Jobs häufig auf Englisch, Spanisch oder Französisch kommunizieren. Wenn diese Fremdsprachenkenntnisse bei deinem Job relevant gewesen sind, dann kannst du das direkt bei der Beschreibung der Tätigkeiten im jeweiligen Job vermerken.

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Sprachniveau im Lebenslauf: Level der Sprachkenntnisse einschätzen

Früher wurden die Sprachkenntnisse im Lebenslauf in Jahren ausgedrückt, womit die Dauer des jeweiligen Sprachunterrichts gemeint war. Diese Angabe ist heute nicht mehr üblich, da damit keine Aussage über das jeweilige Level getroffen wird.

Das Sprachniveau in einer Sprache kann durch Abstufungen vorgenommen werden. Eine weit verbreitete Abstufung des Sprachniveaus sieht folgendermaßen aus:

  • Muttersprache
  • Verhandlungssicher (sehr gut)
  • Fließend
  • Gut
  • Schul- bzw. Grundkenntnisse

Darüber hinaus gibt es in den Zeiten des Zusammenwachsens von der EU eine Richtlinie zur Bestimmung des Sprachniveaus. Dabei werden sechs Levels (Kompetenzstufen) unterschieden:

  • A1: Einfache Unterhaltungen, Grundkenntnisse aus der Schule
  • A2: Teilnahme an einfachen belanglosen Gesprächen möglich
  • B1: Teilnahme am täglichen Leben möglich, einkaufen, gehobenere Konversationen
  • B2: Auch komplexe Sachverhalte können erfasst und diskutiert werden
  • C1: Anspruchsvolle Literatur bereitet keine Probleme, Konversation mit Muttersprachlern ist auf allen Gebieten möglich, Phrasen und Redewendungen gehören zum Standard
  • C2: Konversation mit Muttersprachlern ist auf allen gehobenen Gebieten möglich, Sprache bereitet keinerlei Probleme, selbst Doktorarbeiten kann man schreiben

Die Level A, B und C entsprechen hierbei in etwa den Formulierungen “Grundkenntnisse”, “gute Kenntnisse” oder “verhandlungssichere Kenntnisse” (sehr gut). Toppen kannst du die jeweiligen Formulierungen dann noch mit “… in Wort und Schrift”.

Eine ausführliche Beschreibung des Referenzniveaus zum Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen erhältst du im verlinkten Artikel.

Einschätzung deines individuellen Sprachniveaus

Nutze zur Einschätzung deines Sprachniveaus verschiedene Online-Ressourcen, die speziell für Sprachtests und Sprachbewertungen entwickelt wurden. Es gibt auch Sprachschulen oder Sprachzentren, die Sprachtests anbieten und dir helfen können, dein aktuelles Sprachniveau einzuschätzen.

Darüber hinaus kannst du immer mit Sprachzertifikaten oder Sprachdiplomen nachweisen, wie gut deine Sprachkenntnisse sind.

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Sprachkenntnisse realistisch hinsichtlich der Anforderungen angeben

Bei der Angabe der Sprachkenntnisse im Lebenslauf solltest du weder prahlen noch deine Sprachkenntnisse unter den Scheffel stellen. Inwieweit du im ausgeschriebenen Job Sprachen benötigst und dementsprechend in der Bewerbung hervorheben musst, ergibt sich aus der jeweiligen Stellenausschreibung.

Dabei darfst du durchaus selbstbewusst vorgehen, dich aber selbst realistisch einschätzen. Es nützt dir nichts, in einem Unternehmen oder in einer Behörde zu arbeiten, in der täglich fachliche Meetings auf Spanisch abgehalten werden, wenn du nur einfache spanische Schulkenntnisse hast.

Eine Fremdsprachenkorrespondentin mit verhandlungssicheren Englischkenntnissen sollte wiederum auch ein Vorstellungsgespräch auf Englisch führen können. Bei einem Handwerker in einem kleinen lokalen Betrieb sind Englischkenntnisse dagegen grundsätzlich weniger einstellungsrelevant.

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Sprachliche Vielfalt im Lebenslauf hervorheben

Nicht alle Sprachkenntnisse sind gleich. Während Englisch und Spanisch oft als gängige Sprachen angesehen werden, können Kenntnisse in seltenen oder weniger verbreiteten Sprachen einen echten Wettbewerbsvorteil bieten.

Zum Beispiel sind Arabisch oder Chinesisch nicht nur kulturell und historisch faszinierend, sondern auch in der globalen Wirtschaft immer gefragter. Deine Kenntnisse in diesen Sprachen könnten dich von anderen Bewerbern abheben und dir einzigartige berufliche Möglichkeiten eröffnen.

Daher gib diese Sprachkenntnisse auch an, wenn du nur das Level A1 oder A2 beherrschst. Denn solche Sprachkenntnisse gehen oft mit einem tieferen Verständnis für die Kultur und die Geschichte des entsprechenden Landes einher.

Diese interkulturelle Kompetenz kann in vielen Branchen, wie zum Beispiel im internationalen Handel oder in der Diplomatie, von großem Vorteil sein.

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Sprachkenntnisse von Schülern im Lebenslauf mit Notenangabe

Wenn du dich als Schüler für eine Ausbildung oder ein duales Studium bewirbst, spielt eine Einstufung deines jeweiligen Sprachniveaus keine so große Rolle. Denn sie beruht dann in den meisten Fällen auf einer Eigeneinschätzung.

Die Personalverantwortlichen werden dagegen eher auf deine Noten in Englisch und in anderen Fremdsprachen gucken, um sich ein genaueres Bild über dein Leistungsvermögen zu machen.

Deshalb kannst du als Schüler bei den Sprachkenntnissen durchaus deine jeweiligen Noten im Lebenslauf angeben. Denn als Schüler besitzt du zwar häufig mehr als Grundkenntnisse, aber sprichst eine Fremdsprache selten fließend in Wort und Schrift. Eine Ausnahme besteht höchstens dann, wenn du sehr gute Noten erreicht hast.

Die einfache Qualifizierung der Sprachkenntnisse nur als “Schulkenntnisse” bringt für den Leser deines Lebenslaufs dagegen keinen Informationsgewinn. Denn dass du Fremdsprachenunterricht in der Schule hattest, ist obligatorisch. In der Regel hast du als Schüler bei Beendigung der Schule ein Sprachniveau zwischen B1 und C1 erreicht (nach dem Europäischen Referenzrahmen).

Gib also als Schülerin primär deine (Abschluss-)Note an. Falls du das Ergebnis eines offiziellen Einstufungstests vorweisen kannst, dann kannst du dein Sprachniveau näher benennen. Die Angabe einer Eigeneinstufung ist dagegen nicht sinnvoll.

Sprachkenntnisse im Anschreiben angeben

Wenn die Sprachkenntnisse für die potenzielle Stelle sehr wichtig sind, dann thematisiere sie im Anschreiben. Betone, wie deine sprachliche Vielseitigkeit dich zu einem wertvollen Kandidaten macht, der in der Lage ist, in globalen Teams zu arbeiten, Kunden aus verschiedenen Ländern zu betreuen und interkulturelle Barrieren zu überwinden.

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Zum guten Schluss: Fremdsprachkenntnisse im Lebenslauf

Sprachkenntnisse werden in vielen Stellenangeboten gefordert. Die Wahrheit ist allerdings: In vielen Jobs benötigst du im Arbeitsalltag oft keine Fremdsprachen. Daher kannst du deine Sprachkenntnisse im Lebenslauf am besten in der Rubrik “Kenntnisse und Fähigkeiten” angeben.

Je wichtiger Englischkenntnisse, Französischkenntnisse, Spanischkenntnisse oder weitere Sprachkenntnisse sind, desto auffälliger und ausführlicher stelle sie im Lebenslauf dar. Dann musst du überlegen, ob eine eigene Rubrik “Sprachkenntnisse” sinnvoll ist.

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