Bewerbers für sein Wunsch-Unternehmen als "Lobhuddelei" mit der
Empfehlung, darauf vollkommen zu verzichten.
Das kann einerseits auch konstruktive Kritik sein, wenn die entsprechenden
Formulierungen nur Allgemeinplätze beinhalten - wie zum Beispiel "hoch
qualitative Produkte" oder "ausgezeichneter Service". Wenn aber in der Tat
konkrete Inhalte aufgegriffen werden, dann lohnt sich nicht nur eine
"Lobhuddelei", dann ist sie auch sehr zu empfehlen.
In meiner Antwort an "gilbi87" bzw. "TheGuide" habe ich dazu auf diese
Sympathiebekundung
geschrieben:als ich mich auf der firmeneigenen Homepage über xxx informiert habe, war ich sofort äußerst beeindruckt davon, wie faszinierend und vielseitig die Anwendungsmöglichkeiten der hergestellten XXXsysteme sind. Als ich dann noch gesehen habe, wie viele international renommierte Unternehmen und Weltmarktführer zum Kundenstamm zählen und dass xxx als Arbeitgeber schon mehrfach ausgezeichnet wurde, stand für mich fest, dass ich bei Ihrem Unternehmen bewerben muss.
Manche "Lobhuddelei" finde ich gar nicht so verwerflich! Und dazu gehört
auch diese Einleitung. Nur, es sollten darin gleich Nägel mit Köpfen gemacht
werden und ein konkretes System herausgegriffen benannt werden, worauf
das Unternehmen selbst stolz ist.
Und wenn im Übrigen das Unternehmen auf seinem Webauftritt seine
Systeme und Auszeichnungen werbewirksam darstellt, dann vor allem aus
dem Grund, weil es eben darauf stolz ist - und damit nicht nur neue Kunden,
sondern auch fähige Fachkräfte locken will.
Also, wenn "Lobhuddelei" angebracht ist, dann sollte sich auch der Bewerber
auf solche Fakten beziehen und konkrete Inhalte aufgreifen, die ihn in der
Tat imponieren und mit denen er auch WIRKLICH seine Motivation, in dem
Unternehmen anfangen zu wollen, begründen kann.
Gleichzeitig wird das Anschreiben auf das Unternehmen gut ausgerichtet
und hat dann auch keinen Anschein einer Massenbewerbung mehr. Denn
standardisierte Massenanschreiben erhalten weit mehr eine Absage, als
eine ehrliche Sympathiebekundung für das Unternehmen.
Die Einleitung sollte allerdings nicht gleich mit der "Lobhuddelei" loslegen,
sondern mit einer der im Stellenangebot beschriebenen Aufgaben bzw.
Anforderungen, zu der der Bewerber gleich seine Eignung mit einer
konkreten Qualifikation oder Erfahrung begründet. Damit kann man das
Interesse des Lesers besser erreichen, als mit einer sofortigen Sympathie-
bekundung.
Im nächsten Abschnitt kann/muss sich der Bewerber mit einer begründeten
Motivation für seine Bewerbung auf das Unternehmen beziehen. Und dazu
verhelfen am besten jene Inhalte, die das Unternehmen auf seinem
Webauftritt bewusst stark bewirbt, weil es darauf stolz ist.
Also sollte sich der Bewerber dann auch ruhig diese Schuhe anziehen und
damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg ins Personalbüro gehen.
Ich finde diese Anmerkungen sehr wichtig, damit sich viele andere
Bewerber nicht von "Lobhuddelei" abschrecken lassen - und somit auf
ein wichtiges Mittel im Anschreiben verzichten.
Freue mich über ehrliches Feedback.
Tilo