Anschreiben als Werkstudent im Bereich Steuern

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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shaolin2211
Beiträge: 3
Registriert: 30.03.2013, 17:41

Anschreiben als Werkstudent im Bereich Steuern

Beitrag von shaolin2211 »

Hallo Leute,

ich bin neu hier. Ich habe bisher nicht viele Bewerbungen geschrieben. Nur ein paar bei der Suche um einen Ausbildungsplatz und hatte dabei bei nur 5 Bewerbungen Erfolg, was aber nicht heißt, dass meine Bewerbungen gut waren. Es war eher Glück. Was ich damit sagen möchte, ist dass ich nicht viel Erfahrung damit habe und euch um Mithilfe bitte.

Ich hoffe hier sind einige Profis aus der Personalabteilung und können mir Tipps oder Verbesserungsvorschläge unterbreiten.

Es ist eine große Gesellschaft von daher möchte ich, dass die Bewerbung top ist und freue mich über eure Kritik.

Hier also mein Anschreiben:

Bewerbung als Werkstudent im Bereich Steuern

Sehr geehrter Herr XYZ,

kurz vor Weihnachten haben wir eine Email von unserer Fachhochschule erhalten, in der es hieß, dass eine Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Verstärkung in Form von Werkstudenten oder direktem Jobeinstieg sucht. Die darin geschilderten Aufgabestellungen will ich gern angehen und habe aufgrund der Ausbildung zum Steuerfachangestellten und dem Praxissemester bereits Erfahrungen bei der Erstellung von Steuererklärungen und Jahresabschlüssen gesammelt. Besonders interessant finde ich die Unterstützung der Audit-Kollegen bei der Jahresabschlussprüfung mit Blick auf die Steuern.
Am 20. März 2013 kam die erfreuliche Rückmeldung unserer Fachhochschule zur Einsendung einer vollständigen Bewerbung mit Ihren Kontaktdaten. Vielen Dank für diese Chance.

Erst als ich Ihre Kontaktdaten gesehen hatte, wusste ich, dass es sich um XYZ-Gesellschaft, der Nummer XXX in Deutschland für Steuerberatung, handelt. Ich hoffe ich kann von Ihrem globalen Netzwerk profitieren.

Als Student im letzten Semester an der Hochschule XY im Studiengang Steuern und Prüfungswesen (B. A.) habe ich Kenntnisse zur allgemeinen laufenden Steuerberatung. Bereits früh in der Ausbildung durfte ich die Erstellung der Steuererklärungen und Jahresabschlüsse übernehmen und wurde während meines Praxissemester auch in der Wirtschftsprüfung eingesetzt. Ich bin also mit den Aufgabenstellungen in diesen Bereichen vertraut.
Im September diesen Jahres werde ich voraussichtlich dann die Hürde des Bachelor-Abschlusses genommen haben und plane einen anschließenden Masterstudiengang ebenfalls an der XY Hochschule. Parallel würde ich gern meine in der Theorie erworbenen Kenntnisse bei Ihnen als Werkstudent im Bereich Tax einsetzen und Ihrem Team die anfallenden Aufgaben abnehmen. Genau darauf ist der Masterstudiengang ausgelegt worden. Uns stehen regelmäßig zwei vorlesungsfreie Tage für die berufliche Tätigkeit zur Verfügung, sodass es für den Arbeitgeber angenehm planbar ist und uns Studenten zusätzlich diese Tätigkeit für die Steuerberaterprüfung als Praxiserfahrung angerechnet wird. Bereits bei der Immatrikulation in ORT habe ich mir als Ziel gesetzt den Steuerberatertitel zu erlangen und hoffe im Oktober 2015 mich als Master of Arts direkt der Steuerberaterprüfung unterziehen zu dürfen.
Zu meiner Persönlichkeit gehören auf jeden Fall Loyalität. Ich bin freundlich und pflege guten Umgang mit Menschen. Ich interessiere mich für die internationalen Rechnunglesungsvorschriften in der orignal verfassten englischen Sprache. Ich glaube meine Fähigkeiten sichern mir einen guten Einstieg, sodass ich schnell ihrem Team behilflich sein kann. Über ein persönliches Gespräch würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
shaolin2211
Beiträge: 3
Registriert: 30.03.2013, 17:41

Anschreiben als Werkstudent im Bereich Steuern

Beitrag von shaolin2211 »

Ich hoffe es sind nicht alle in den Ferien ;-) würde diese Bewerbung gern schnell rausschicken, da ich richtig im Prüfungsstress bin.

Zur Info: Im Voraus konnten alle Interessenten ihre Notenbescheinigungen einschicken und wussten nicht um welche Gesellschaft es sich hanndelt. Es war einfach eine Stellenausschreibung. Erst danach kamen die Kontaktdaten der Gesellschaft mit "grünem Licht" für eine vollständige Bewerbung.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich bin zwar kein Profi aus der Personalabteilung... aber eins weiss ich: Wenn es Leute auf der Welt gibt, für die Zeit Geld ist - dann sind das Wirtschaftsprüfer... ;-)

Solchen Leuten würde ich vom ersten Satz an zeigen, dass mir die Kostbarkeit ihrer Zeit bewusst ist... und dementsprechend so schnörkellos wie möglich auf den Punkt kommen. Die ganze Vorgeschichte mit dem mehrstufigen Teilanonymitäts-Verfahren z. B. kennen die doch viel besser als Du. Auch Deine weiteren Entwicklungspläne (die ich grundsätzlich schon für wichtig halte) könnte man sicher deutlich kompakter darstellen.

Extrem wichtig finde ich hingegen die zusätzliche Ausbildung, die ein wirklich grundlegendes Unterscheidungskriterium zum Hauptteil der Konkurrenz darstellen dürfte. Die würde ich auf jeden Fall schon im ersten Satz bringen. Im positiven Sinne auffällig finde ich das Studium der Rechnungslegungsvorschriften in Originalsprache. Was hat es damit auf sich? Und was mit den Audit-Kollegen bei der Jahresabschlussprüfung? Was ist für Dich das Besondere daran, dass Du sie so hervorhebst?

Schwer verbesserungswürdig finde ich den Firmenbezug: "Sie sind die Nummer Soundso in Deutschland" klingt eher nach Rummelplatz-Ansager als nach dem Absolvent eines Fachstudiums... und die Hoffnung, "von ihrem Netzwerk zu profitieren" klingt für mich auch bestenfalls zweischneidig... als bestünde Dein inhaltlicher Anspruch so ungefähr darin, Dir mal eben deren Adresskartei auf den Stick zu ziehen... ;-)
shaolin2211
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Registriert: 30.03.2013, 17:41

Beitrag von shaolin2211 »

Hey, danke für dein Feedback. Es ist gut die Dinge mal von einem anderen Blickwinkel zu sehen, denn manchmal schreibt man etwas und ahnt nicht, dass es auch anders verstanden werden kann. Außerdem werde ich versuchen das Ganze kürzer zu gestalten. Damit hast du auf jeden Fall recht. Das mit dem anonymen Verfahren kannte ich bisher nicht und hab es deswegen erwähnt. Laut deiner Aussage kommt sowas anscheinend ziemlich oft vor, deswegen nehmen ich das auch raus. Danke.

Zu deinen Fragen: Mit dem globalen Netzwerk meine ich das interne Netzwerk des Unternehmens und nicht deren Adresskartei. Ich glaube ich wollte damit und mit der Aussage der Internationalen Rechnungslegungsvorschriften indirekt sagen, dass die mich auch im Ausland einsetzen können und nicht nur in Deutschland. Auch die Botschaft, dass meine Englischkenntnisse (Originalsprache der int. Vorschriften) gut sind steckt da irgend wie mit drin.
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo shaolin2211,

in der Tat ist deine Einleitung das größte Manko. Denn so, wie bei einem persönlichen Treffen der erste Eindruck die Weichen stellt, gilt dies auch für das Anschreiben. Gelingt es dem Bewerber nicht direkt die Aufmereksamkeit zu gewinnen, wird es ihm schwer, dies noch mit dem rest schaffen.

Statt also in epischer Breite zunächst Nichtssagendes zu präsentieren, solltest Du direkt Deine Freude auf diese Möglichkeit, die Lust auf die Position und die Mitarbeit in dem Unternehmen ausdrücken.

Und Dein Schreibstil darf auch ruhig altersgemäß sein; d.h, Du darfst dich jung und dynamisch präsentieren. Schließlich geht es bei der Bewerbung nicht nur um das bloße Präsentieren von Können und Kompetenzen, sondern noch mehr darum, sich auch als Mensch zu präsntieren, wie man ist, damit ein Personalverantwortlicher auch erkennen kann, in wie weit man menschlich in das Unternehmen passt.

Viele Grüße aus Duisburg
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