Chemielaborant Bewerbung nach Studienabbruch

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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Flowinimo
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Chemielaborant Bewerbung nach Studienabbruch

Beitrag von Flowinimo »

Hallo :)

Ich habe hier eine Version meines Anschreibens für eine Ausbildung zum Chemielaboranten mal angefertigt und würde gerne eure Meinung dazu hören. (ich hab mir mühe gegeben :p)

Vorweg: ich hab erst die Realschule besucht (Chemie 1 und zusatzkurs Chemie 1), dann abitur (Chemie aus Administrativen Gründen nicht gewählt bzw abgewählt), dann 1 Jahr Wirtschaftsing studium, dann 4 Jahre Bauing Studium und möchte gerne jetzt eine Ausbildung anfangen!

Toll wäre wenn ihr vllt das Anschreiben kurz bewerten könntet. z.B.
- Ob der Anfang so okay ist oder ob das vllt zuviel beschrieben ist warum ich mich für die Chemiebranche entscheide (bzw zu wenig? passend?)
- Ob das Thema Studienabbruch richtig eingeordnet ist, passend formuliert oder wie ich es besser formulieren könnte
- Ob ich meine Fähigkeiten und Stärken genug hervorgehoben habe?

etc!


"Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihrer Stellenanzeige bei xx habe ich erfahren, dass sie zum xxxdatumxxx Auszubildende für das xxxihrenbetriebxxx suchen. Die von Ihnen beschriebenen Aufgaben und Tätigkeiten des Chemielaboranten haben mich sehr angesprochen, daher bewerbe ich mich hiermit um eine Ausbildung.

Schon während meines vierwöchigen Schulpraktikums als Chemielaborant, habe ich erste Eindrücke vermittelt bekommen und interessiere mich seitdem sehr für dieses Berufsfeld.
Die dadurch gegebene Motivation sich mit Chemie verstärkt auseinanderzusetzen, spiegelt sich in meinen sehr guten Chemienoten in der Realschule wieder.

Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich bisher mehrere Semester Bauingenieurswesen studiert. Durch die im Studium vorgesehene Laborarbeit und den Laborpraktika habe ich gemerkt dass der Weg eines theoretischen Studiums nicht der richtige ist.
Ich möchte praxisorientiert ausgebildet werden und bin sehr motiviert, diese Ausbildung erfolgreich abzuschließen.

Aufgrund der Studienleistung habe ich ein sehr gutes technisches Verständnis sowie die ausgeprägte Fähigkeit Probleme ganzheitlich zu analysieren und zu lösen. Ebenfalls arbeite ich sehr sorgfältig und lerne schnell. Des Weiteren habe ich meine Fremdsprachenkenntnisse in Englisch durch Hochschulkurse stets ausgebaut, welche sich auf einem hohen Niveau befinden.

Gerne möchte ich Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich von meinen Stärken überzeugen. Über eine Einladung freue ich mich daher ganz besonders.

Mit freundlichen Grüßen

xx


Anlagen"

Danke für eure Hilfe :)

Gruß Flow
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TheGuide
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Re: Chemielaborant Bewerbung nach Studienabbruch

Beitrag von TheGuide »

Flowinimo hat geschrieben: "Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihrer Stellenanzeige bei xx habe ich erfahren, dass sie zum xxxdatumxxx Auszubildende für das xxxihrenbetriebxxx suchen. Die von Ihnen beschriebenen Aufgaben und Tätigkeiten des Chemielaboranten haben mich sehr angesprochen, daher bewerbe ich mich hiermit um eine Ausbildung.
Den ganzen ersten Absatz kannst du ersatzlos streichen, da er neben Belanglosigkeiten nur noch mal wiederholt, was du hoffentlich im Betreff stehen hast.
Schon während meines vierwöchigen Schulpraktikums als Chemielaborant, habe ich erste Eindrücke vermittelt bekommen und interessiere mich seitdem sehr für dieses Berufsfeld.
Die dadurch gegebene Motivation sich mit Chemie verstärkt auseinanderzusetzen, spiegelt sich in meinen sehr guten Chemienoten in der Realschule wieder.
Hier sehe ich ein großes Problem: Du hast zwischendurch Abi gemacht (ggf. noch BW oder Zivi?) und fünf Jahre lang studiert. Du rekurrierst hier also nicht auf den höchstwertigen Abschluss, den du eingefahren hast und auf Erfolge, die vermutlich 7 oder 8 Jahre her sind, ohne dass du dich in der Zwischenzeit erkennbar für das Thema interessiert hast.
Es liegt mir fern dich in Hoffnungslosigkeit und Depression stürzen zu wollen, aber hier hast du argumentativ ein echtes Problem, welches du lösen solltest, ggf. mit Hilfe eines professionellen Bewerbungsschreibers.
Durch die im Studium vorgesehene Laborarbeit und den Laborpraktika habe ich gemerkt dass der Weg eines theoretischen Studiums nicht der richtige ist.
Ich hoffe, dass du hier nur ungeschickt formuliert hast (abgesehen davon, dass du nur schreiben solltest, was das Richtige für dich ist, nicht, was nicht das Richtige für dich ist).
Man kann diesen Satz nämlich durchaus so verstehen (und ich bin ehrlich, so habe ich ihn bei der ersten Lektüre verstanden), dass dir die Arbeit im Labor so missfallen hat, dass du deswegen den Ingenieursberuf bzw. das Studium aufgegeben hast. Umgekehrt wird natürlich ein Schuh daraus. Nun wäre es also an dir, das vernünftig zu formulieren und ggf. an den Anfang der ganzen Bewerbung zu stellen: Die Arbeit im Labor hat dazu geführt, dass du dich auf die Wurzeln deines naturwissenscjaftlichen Interesses zurückbesonnen hast und jetzt unbedingt Chemielaborant werden möchtest...
Ich möchte praxisorientiert ausgebildet werden und bin sehr motiviert, diese Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
ausgebildet werden ist so passiv... Der Wunsch eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen sollte wohl selbstverständlich sein und muss nicht extra erwähnt werden. Vielmehr kann man ihn bei deinem Lebenslauf vielleicht so lesen, dass du selber Zweifel daran hast, dass die Ausbildung die Richtige für die sei, auch wenn dein Grund, diesen Sachverhalt aufzunehmen, vielleicht eher durch den Rechtfertigungsdruck durch das abgebrochene Studium zu erklären ist. Befreie dich von diesem Rechtfertigungsdruck und erinnere dich an qui s'excuse s'accuse.
Flowinimo
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Beitrag von Flowinimo »

Danke für deine Antwort TheGuide :)
Hier sehe ich ein großes Problem: Du hast zwischendurch Abi gemacht (ggf. noch BW oder Zivi?) und fünf Jahre lang studiert. Du rekurrierst hier also nicht auf den höchstwertigen Abschluss, den du eingefahren hast und auf Erfolge, die vermutlich 7 oder 8 Jahre her sind, ohne dass du dich in der Zwischenzeit erkennbar für das Thema interessiert hast.
Es liegt mir fern dich in Hoffnungslosigkeit und Depression stürzen zu wollen, aber hier hast du argumentativ ein echtes Problem, welches du lösen solltest, ggf. mit Hilfe eines professionellen Bewerbungsschreibers.
Das habe ich mit aufgenommen da sie "nur" einen Realschulabschluss verlangen und ich mir denke, dass wenn sie sehen, dass ich in der Realschulabschlussklasse zwei Chemiekurse mit der Note "sehr gut" bestanden hab... dass mich das eher qualifiziert als wenn ich darauf garnicht hinweise oder? Wenn ich nur mein Abizeugnis hinschicke ohne Chemie belegt zu haben ist es doch relativ schwierig vom Interesse an der Chemie zu überzeugen?! Aus diesem Grund würde ich auch mein Realschulzeugnis mit abschicken.
Deine Meinung dazu?

Ich meine auch das Praktikum liegt schon lange zurück aber sollte ich nicht alles in die waagschale werfen was mit Chemie zu tun hat?
Den ganzen ersten Absatz kannst du ersatzlos streichen, da er neben Belanglosigkeiten nur noch mal wiederholt, was du hoffentlich im Betreff stehen hast.
ja im Betreff steht halt: Ihre Stellenanzeige bei XX: Ausbildung zum Chemielaboranten

Ist das so passend?

Vorallem wenn ich den Absatz weglasse habe ich irgendwie ein Problem mit der Einleitung und weiß nicht genau wie ich das formulieren soll.. hast du (oder auch jmd anders) einen Vorschlag dazu?

Ich danke dir für deine Mühe :)

Gruß Flow
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Flowinimo hat geschrieben:
Hier sehe ich ein großes Problem: Du hast zwischendurch Abi gemacht (ggf. noch BW oder Zivi?) und fünf Jahre lang studiert. Du rekurrierst hier also nicht auf den höchstwertigen Abschluss, den du eingefahren hast und auf Erfolge, die vermutlich 7 oder 8 Jahre her sind, ohne dass du dich in der Zwischenzeit erkennbar für das Thema interessiert hast.
Es liegt mir fern dich in Hoffnungslosigkeit und Depression stürzen zu wollen, aber hier hast du argumentativ ein echtes Problem, welches du lösen solltest, ggf. mit Hilfe eines professionellen Bewerbungsschreibers.
Das habe ich mit aufgenommen da sie "nur" einen Realschulabschluss verlangen und ich mir denke, dass wenn sie sehen, dass ich in der Realschulabschlussklasse zwei Chemiekurse mit der Note "sehr gut" bestanden hab... dass mich das eher qualifiziert als wenn ich darauf garnicht hinweise oder? Wenn ich nur mein Abizeugnis hinschicke ohne Chemie belegt zu haben ist es doch relativ schwierig vom Interesse an der Chemie zu überzeugen?! Aus diesem Grund würde ich auch mein Realschulzeugnis mit abschicken.
Deine Meinung dazu?

Ich meine auch das Praktikum liegt schon lange zurück aber sollte ich nicht alles in die waagschale werfen was mit Chemie zu tun hat?
So war das nicht gemeint, natürlich sollst du alles in die Waagschale erfen, was mit Chemie zu tun hat. Das macht aber die Situation nicht weniger problematisch. Es gibt eben zwischen Realschulabschluss und heute keinerlei Hinweise auf ein solches Interesse. Das soll dich nicht abhalten sondern anregen über deine Argumentation nachzudenken und dir evtl. professionelle Hilfe zu suchen.
Den ganzen ersten Absatz kannst du ersatzlos streichen, da er neben Belanglosigkeiten nur noch mal wiederholt, was du hoffentlich im Betreff stehen hast.
ja im Betreff steht halt: Ihre Stellenanzeige bei XX: Ausbildung zum Chemielaboranten

Ist das so passend?
Ja. Evtl. noch eine Ausschreibungsnummer?
Vorallem wenn ich den Absatz weglasse habe ich irgendwie ein Problem mit der Einleitung und weiß nicht genau wie ich das formulieren soll.. hast du (oder auch jmd anders) einen Vorschlag dazu?
Was motiviert dich, Chemielaborant zu werden? Die Antwort auf diese Frage kann evtl. schon ein geeigneter Einstieg sein.
Flowinimo
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Beitrag von Flowinimo »

Hi TheGuide :)
Zitat:
Vorallem wenn ich den Absatz weglasse habe ich irgendwie ein Problem mit der Einleitung und weiß nicht genau wie ich das formulieren soll.. hast du (oder auch jmd anders) einen Vorschlag dazu?
Was motiviert dich, Chemielaborant zu werden? Die Antwort auf diese Frage kann evtl. schon ein geeigneter Einstieg sein.
Eigentlich wäre es doch schon ein guter Einstieg wenn ich einfach den 2ten Absatz "modifiziert" nach vorne hole oder?
In etwa so:

"Schon während meines vierwöchigen Schulpraktikums als Chemielaborant, habe ich erste Eindrücke vermittelt bekommen und interessiere mich seitdem sehr für dieses Berufsfeld.
Die dadurch gegebene Motivation sich mit Chemie verstärkt auseinanderzusetzen, spiegelt sich in meinen sehr guten Chemienoten in der Realschule wieder.
Im weiteren Verlauf meines Ingenieursstudiums, habe ich durch Laborarbeiten und Laborpraktika für mich festgestellt, dass das genaue und sorgfältige Arbeiten im Labor mir sehr viel Spaß bereitet und meine Zukunft ist."


Damit habe ich mein Studium angesprochen und wie ich im prinzip gemerkt habe warum ich eigentlich doch lieber Chemielaborant werden möchte... ebenso impliziere ich mit dem letzten satz noch dass ich Erfahrung mit der laborarbeit habe, diese mir spaß macht und ich das auf jedenfall durchziehen möchte!

Was ist deine (eure? :P) Meinung dazu? Das könnte ich doch dann einfach quasi als einleitung stehen lassen oder meinst du nicht?

Dadurch hab ich auch das Problem des nächsten Absatzes "umschifft"


Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich bisher mehrere Semester Bauingenieurswesen studiert. Durch die im Studium vorgesehene Laborarbeit und den Laborpraktika habe ich gemerkt, dass der Weg eines theoretischen Studiums nicht der richtige ist.
Ich möchte praxisorientiert ausgebildet werden und bin sehr motiviert, diese Ausbildung erfolgreich abzuschließen.


Ich habe so nämlich schon auf mein Studium hingewiesen, kann die "rechtfertigung" bzgl: "theorie möchte ich nicht, sondern lieber praxisorientierte Ausbildung" weg lassen und eher noch ein paar positive Eigenschaften nach vorn holen?

Wobei ich den Satz ja gut finde^^ da er genau das erklärt was bei mir vorgeht... aber ich kann schon die qui s'excuse s'accuse Thematik verstehen die du meinst.
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Flowinimo hat geschrieben:Eigentlich wäre es doch schon ein guter Einstieg wenn ich einfach den 2ten Absatz "modifiziert" nach vorne hole oder?
In etwa so:

"Schon während meines vierwöchigen Schulpraktikums als Chemielaborant, habe ich erste Eindrücke vermittelt bekommen und interessiere mich seitdem sehr für dieses Berufsfeld.
Die dadurch gegebene Motivation sich mit Chemie verstärkt auseinanderzusetzen, spiegelt sich in meinen sehr guten Chemienoten in der Realschule wieder.
Im weiteren Verlauf meines Ingenieursstudiums,
habe ich durch Laborarbeiten und Laborpraktika für mich festgestellt, dass das genaue und sorgfältige Arbeiten im Labor mir sehr viel Spaß bereitet und meine Zukunft ist."
Grundsätzlich ja. Nur dieses "im weiteren Verlauf meines Ingenieurstudiums" wird wieder zum Problem, weil du dieses ja zuvor noch nicht angesprochen hast. Es ist damit noch uneingeführt während du schon den weiteren Verlauf ansprichst. Zudem klafft da eine Lücke zwischen Realschulabschluss und der Entscheidung im Studium, doch nur eine Ausbildung zu machen.

Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich bisher mehrere Semester Bauingenieurswesen studiert. Durch die im Studium vorgesehene Laborarbeit und den Laborpraktika habe ich gemerkt, dass der Weg eines theoretischen Studiums nicht der richtige ist.
Ich möchte praxisorientiert ausgebildet werden und bin sehr motiviert, diese Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Siehe oben: Ersetze diese negative Herangehensweise ("nicht der richtige Weg") durch eine positive Herangehensweise.
Wobei ich den Satz ja gut finde^^ da er genau das erklärt was bei mir vorgeht...
Ich kann das psychologisch gut nachvollziehen, ich habe zwar kein Studium abgebrochen, aber eine postgraduale Ausbildung nach einem recht langen Studium. Man fühlt sich unter Rechtfertigungszwang. Aber das macht einen für die Personalabeteilung eines Unternehmens gerade unanttraktiv. Letztendlich interessiert diese Leute - zumindest beruflich - dein Innenleben gar nicht. Die interessiert, mit wem sie eine vakante Stelle am besten besetzen. Jemand der lamentiert und grübelt, voller Selbstzweifel etc. ist, der ist da aus Personalersicht fehl am Platze.
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Beitrag von Flowinimo »

Ersetze diese negative Herangehensweise ("nicht der richtige Weg") durch eine positive Herangehensweise.
okay wie wäre es damit:

Ich setze das mit der Realschule an den Anfang, lasse das mit dem Studium im ersten absatz weg, spreche dann darauf an dass ich studiert habe und betone daraus dann positiv dass ich durch die Laborpraktika meinen Spaß an der Laborarbeit wiederentdeckt habe?
ungefähr so:

Schon während meines vierwöchigen Schulpraktikums als Chemielaborant, habe ich erste Eindrücke vermittelt bekommen und interessiere mich seitdem sehr für dieses Berufsfeld.
Die dadurch gegebene Motivation sich mit dem Gebiet der Chemie verstärkt auseinanderzusetzen, spiegelt sich in meinen sehr guten Chemienoten in der Realschule wieder.

Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich nach dem Abitur
mehrere Semester Bauingenieurswesen studiert. Durch die im Studium vorgesehene Laborarbeit und den Laborpraktika gewonnene Erfahrung habe ich für mich festgestellt, dass das genaue und sorgfältige Arbeiten im Labor mir sehr viel Spaß bereitet und meine Zukunft ist.


so habe ich das negative rausgestrichen, angedeutet dass ich schon Laborerfahrung habe und dass mir das mit dem sorgfältigen Arbeiten einfach liegt/spaß macht. Außerdem hab ich das dann Chronologisch richtig und mit richtigem Bezug eingeordnet (also hab mein Studium erwähnt und danach lass ich die Erfahrungen aus dem Studium einfließen was du ja hier kritisiert hast:
Grundsätzlich ja. Nur dieses "im weiteren Verlauf meines Ingenieurstudiums" wird wieder zum Problem, weil du dieses ja zuvor noch nicht angesprochen hast. Es ist damit noch uneingeführt während du schon den weiteren Verlauf ansprichst. Zudem klafft da eine Lücke zwischen Realschulabschluss und der Entscheidung im Studium, doch nur eine Ausbildung zu machen.
was sagst du dazu?

Ich hab noch eine Anmerkung bzw Frage: sollte ich vllt das schon in der Bewerbung mit aufnehmen dass ich auch gerne dazu bereit bin vorab ein Praktikum zu absolvieren? damit die halt sehen dass ich es "drauf" habe?
Denn Zeit/Lust habe ich dazu und vllt steigert das meine Chancen? weil es zeugt ja von motivation, engagement und Flexibilität...

Vorallem wie lasse ich das in der Bewerbung / Anschreibung mit einfließen? Einfach ein "standard" satz a la: gerne bin ich bereit vorab ein Praktikum zu absolvieren?

Danke :)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Um ein Missverständnis auszuräumen: Es geht nicht um Chronologie, sondern um eine glaubwürdige (unbedingt ehrliche) Argumentation, in der nicht plötzlich Dinge vorausgesetzt werden, die zuvor nicht erwähnt wurden.

Den Verweis auf den LL kannst du ganz streichen.

Immer noch diskrepant ist, dass du dich seit den Schulpraktika in der Realschule für den Beruf des Chemielaboranten interessiert hast, dann aber erst mal in eine völlig andere Richtung gegangen bist. Hier liegt in deiner Argumentation ein Glaubwürdigkeitsproblem, welches du irgendwie (aber unbedingt ehrlich) auflösen solltest. Denn wenn du dich doch schon immer für diesen Beruf interessiert hast, warum hast du dann etwas ganz anderes studiert?! - das ist die Frage, die deine Bewerbung aufwirft und offen lässt.

Bisher hast du nur Kosmetik betrieben (die auch wichtig war, etwa Entfernung der Negativformulierungen), bist aber zum Kernproblem noch nicht wirklich vorgedrungen.
Flowinimo
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Beitrag von Flowinimo »

ja ich hab das mit der Chronologie vielleicht falsch formuliert. Ich meinte das auch so dass ich zuvor schoneinmal erwähnt habe dass ich studiert habe und danach darauf aufbauend meine stärken zu formulieren.

Deswegen habe ich auch den Verweis auf den LL eingebaut.. wie soll ich das sonst machen ohne auf den LL zu verweisen?
Immer noch diskrepant ist, dass du dich seit den Schulpraktika in der Realschule für den Beruf des Chemielaboranten interessiert hast, dann aber erst mal in eine völlig andere Richtung gegangen bist. Hier liegt in deiner Argumentation ein Glaubwürdigkeitsproblem, welches du irgendwie (aber unbedingt ehrlich) auflösen solltest. Denn wenn du dich doch schon immer für diesen Beruf interessiert hast, warum hast du dann etwas ganz anderes studiert?! - das ist die Frage, die deine Bewerbung aufwirft und offen lässt.
Ich verstehe das irgendwie schon aber irgendwie auch nicht... ich meine wie soll ich das denn nur lösen? Ich finde dass es so rüber kommt dass ich mich für den Chemielaboranten interessiert habe aber mich dann für einen anderen Zweig entschieden habe... und durch die Laborarbeit im Studium ich doch gemerkt habe dass es eher die Laborarbeit ist welche mir liegt...

Ich meine ist die Frage: "Warum erst ingenieur dann doch chemielaborant... "
nicht eher eine Frage die man dann im Vorstellungsgespräch klären sollte? Da ist ziemlich wenig raum für ausschweifende erklärungen bzw um es so darzustellen wie du dir das grade vorstellst oder?
Ja klar wäre es besser ich hätte mich direkt nach der Realschule beworben, dann ist es auch super easy sowas zu verfassen.

Die perfekte Bewerbung bekomme ich eh nicht hin mit meinem Werdegang.
Wäre es dann nicht sinnvoll diese Argumentationslücke als kleines Manko hinzunehmen und es trotzdem zu versuchen? Ich weiß nämlich nicht wie ich das anders aufarbeiten bzw formulieren soll/kann.

Off topic: es ist sehr frustrierend mit dir zu schreiben :p Erst bekommt man Hilfe und fühlt sich gut weil man ne idee hat wie mans besser machen könnte...
und dann kommt wieder der Dämpfer und ich sitz deprimiert vor dem PC :D
(kein motzen :p nur mal so am rande :D)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Flowinimo hat geschrieben:Ja klar wäre es besser ich hätte mich direkt nach der Realschule beworben, dann ist es auch super easy sowas zu verfassen.
Ich mache dir keine Vorwürfe in dieser Richtung, schon weil mich das gar nichts angeht. Du musst dich also überhaupt nicht rechtfertigen! Ich mache dich auf Probleme in deinem Anschreiben aufmerksam, darum geht es mir. Und das Anschreiben wirft nun mal Fragen auf.
Du solltest entweder verhindern, dass das Anschreiben Fragen aufwirft oder diese vernünftig beantworten.
Die perfekte Bewerbung bekomme ich eh nicht hin mit meinem Werdegang.
Wäre es dann nicht sinnvoll diese Argumentationslücke als kleines Manko hinzunehmen und es trotzdem zu versuchen? Ich weiß nämlich nicht wie ich das anders aufarbeiten bzw formulieren soll/kann.
Am Ende ist es sowieso deine Entscheidung, wie die Bewerbung, die du abschickst aussieht. Ich kann dir nur sagen, wo sie in meinen Augen Schwächen offenbart und dass du vielleicht mal mehr von den Interessen des Personalers, nämlich die bestmögliche Arbeitskraft für die Stelle einzustellen, als von deiner eigenen, momentan psychologisch schwierigen Situation ausgehen solltest. Denn das machst du nach wie vor.

Off topic: es ist sehr frustrierend mit dir zu schreiben :p Erst bekommt man Hilfe und fühlt sich gut weil man ne idee hat wie mans besser machen könnte...
und dann kommt wieder der Dämpfer und ich sitz deprimiert vor dem PC :D
(kein motzen :p nur mal so am rande :D)
Niemand kann und wird dir verdenken, dass du dich in einer ziemlich bescheidenen Situation befindest und dich so fühlst. Ich kenne diesen Frust selbst... aber das hilft ja nichts. Es geht nicht darum, sich/dich fertig zu machen, sondern am Ende ein Anschreiben vorlegen zu können, bei dem der Personaler denkt: Hey Mann, der Kerl hat ein bewegtes Leben hinter sich, nicht unbedingt einen geraden Lebenslauf, aber der ist heiß auf die Stelle und zwar wirklich heiß.
Deshalb hatte ich auch schon den Vorschlag gemacht, dass du dich ggf. an einen professionellen Bewerbungsschreiber wendest. Das ist eigentlich nicht meine Art das vorzuschlagen.

Aber mal was anderes, etwas von deiner Bewerbung weg:
Dies hier ist ein Bewerbungsforum und kein Lebens- oder Studienberatungsforum und ich gehe auch davon aus, dass du nicht unbedingt alles von dir preisgeben möchtest (und das sollst du auch ausdrücklich nicht!) jedoch wäre zu fragen, ob du schon exmatrikuliert bist und wenn nicht, ob es nicht doch eine Option ist, das Studium zu Ende zu führen (ich weiß ja nicht ob da nicht evtl. eine Prüfung zu oft nicht bestanden wurde, passiert ja alle Nase lang) oder aber ob der Wechsel in die Chemie nicht eine bessere Option ist, als die Rückbesinnung auf dein Realschüler-Ich, welches Chemielaborant werden möchte.
Flowinimo
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Beitrag von Flowinimo »

Das ist meine momentane Fassung:

"Schon während meines vierwöchigen Schulpraktikums als Chemielaborant, habe ich erste Eindrücke vermittelt bekommen und interessiere mich seitdem sehr für dieses Berufsfeld.
Die dadurch gegebene Motivation sich mit dem Gebiet der Chemie verstärkt auseinanderzusetzen, spiegelt sich in meinen sehr guten Chemienoten in der Realschule wieder.

Wie Sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich nach dem Abitur
mehrere Semester Bauingenieurswesen studiert. Durch die im Studium vorgesehene Laborarbeit und den Laborpraktika gewonnene Erfahrung habe ich für mich festgestellt, dass das genaue und sorgfältige Arbeiten im Labor mir sehr viel Spaß bereitet und meine Zukunft ist. vielleicht auch hier nochmal anstatt "und meine zukunft ist" lieber sowas wie dass ich das Praxisorientierte bevorzuge?

Aufgrund der Studienleistung habe ich ein sehr gutes technisches Verständnis sowie die ausgeprägte Fähigkeit Probleme ganzheitlich zu analysieren und zu lösen. Ebenfalls arbeite ich sehr sorgfältig und lerne schnell. Des Weiteren habe ich meine Fremdsprachenkenntnisse in Englisch durch Hochschulkurse stets ausgebaut, welche sich auf einem hohen Niveau befinden.

Gerne möchte ich Sie in einem Vorstellungsgespräch persönlich von meinen Stärken überzeugen und bin vorab auch gerne bereit in ihrem Hause ein Praktikum zu absolvieren. Über eine Einladung freue ich mich daher ganz besonders.

Mfg"

Ich will mich ja auch nicht rechtfertigen in meinem Anschreiben, allerdings gibt es zwei möglichkeiten wenn ein Personaler meine Bewerbung sieht: erstens: du bist scheiße und dich wollen wir nicht
zweitens: okay bei dem ist was schief gelaufen...

Also muss ich mich im Prinzip ja irgendwo rechtfertigen und sagen: ja ich hab jetzt erkannt dass das gebiet der Chemie es für micht ist und nix anderes!
Findest du dass es damit gelungen ist?
Ich weiß da echt nicht weiter...
Flowinimo
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Beitrag von Flowinimo »

ups das letzte habe ich geschrieben ohne deinen letzten post gesehen zu haben.

Ich kann das Studium aufjedenfall nicht abschließen.. ausgeschlossen.
Sicherlich wäre ein wechsel in die Chemie möglich allerdings nicht mein Ziel weil ich dann wieder mindestens 3 Jahre im Hörsaal sitze und der Theorie fröne. Das will ich nicht.

Ich hab auch noch eine andere Berufswahl die ich mir durchaus vorstellen könnte (Werkstoffprüfung/Baustoffprüfung)... aber da kann ich deine Tipps ja analog zu diesem Topic übernehmen... Da ist es aber auch einfacher da es etwas mit dem Bauwesen zu tun hat *seufz*

edit: was sagst du zu dem orangenen? Dass ich mich für ein Praktikum anbiete? Ich finde dass es einerseits ein Zeichen der Motivation und Engagement ist andererseits finde ich es auch irgendwie ungewöhnlich es zu erwähnen..
(p.s. das ist meine aller erste Bewerbung die ich je in meinem Leben geschrieben habe :D nur mal so nebenbei)
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Beitrag von TheGuide »

Flowinimo hat geschrieben:Ich kann das Studium aufjedenfall nicht abschließen.. ausgeschlossen.
Sicherlich wäre ein wechsel in die Chemie möglich allerdings nicht mein Ziel weil ich dann wieder mindestens 3 Jahre im Hörsaal sitze und der Theorie fröne. Das will ich nicht.
Theorie wirst du auch in der Ausbildung haben und wie ich von Bekannten weiß, die Chemie oder Pharmazie studiert haben, standen die ständig im Labor. Aber du wirst dich sicher informiert haben, wie das aussieht.
Flowinimo hat geschrieben: edit: was sagst du zu dem orangenen? Dass ich mich für ein Praktikum anbiete? Ich finde dass es einerseits ein Zeichen der Motivation und Engagement ist andererseits finde ich es auch irgendwie ungewöhnlich es zu erwähnen.
Ist durchaus im Bereich des Üblichen.

Vielleicht haben ein paar andere User noch bessere Ideen, was deine Argumentation angeht, FRAGEN, romanum, Dicker Zeh, Magnolia...
Magnolia2013
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Beitrag von Magnolia2013 »

Hallo Flowinimo,

so ohne weitere Infos sieht die Bewerbung schon ganz gut aus.

Eventuell könntest du deine Laborkenntnisse noch ausbauen. Das würde dir dann gegenüber dem klassischen Ausbildungsbewerber den Vorteil des Fachwissens bringen.

Was mir noch einfällt, wäre, deine Begeisterung für die Chemie noch deutlicher in den Vordergrund treten zu lassen. - Du schreibst
ja ich hab jetzt erkannt dass das gebiet der Chemie es für micht ist und nix anderes!
Gab es da irgendeinen Auslöser? Was genau waren eigentlich die Gründe für das erste Studium und warum hast du das so lang durchgezogen? Was genau fasziniert dich an der Chemie? Wenn du frei heraus argumentieren könntest - ohne gleich an den Personaler zu denken, der da sitzt und dich kritisch beäugt, was würdest du dann sagen?
Du musst die Fragen hier nicht beantworten - das sind alles nur Hilfestellungen, um deine ganz persönliche Motivation in Worte zu fassen.

Als kleine Anregung noch: Ein Studienabbruch nach so langer Zeit ist ein radikaler Schritt - den ich nicht nur mit Fehlentscheidung, sondern auch mit Mut, Überzegung und Risikobereitschaft assozieren würde. Was trifft auf dich zu?
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