Zunächst einmal finde ich, dass Deine Frage Dich sehr ehrt, Meerstern! Es gibt schließlich auch Berge von Deutschen, die sich mit Freude komplette Bewerbungen von Fremden dichten lassen würden... obwohl sie überhaupt kein Problem mit der Sprache haben!
Was die Frage selbst nun angeht: Es gibt ja nicht nur "schwarz" und "weiss"... sondern daneben auch viele Grautöne. Will sagen: Du könntest Dich ja auf sehr verschiedene Weisen mit Muttersprachlern über Deine Bewerbung unterhalten... und aus dem, was Du hörst, auch äusserst unterschiedliche Folgerungen ziehen.
Grundsätzlich finde ich auch, dass es im Dienste aller Beteiligten ist, wenn die Bewerbung eine realistische "Ankündigung" dessen darstellt, was von der Betreffenden dann später live zu erwarten ist. Kleine Eigenwilligkeiten in der Formulierung (die sich z. B. aus der wörtlichen Übertragung italienischer Redewendungen ergeben) können m. E. grossen Charme haben - sowohl im Brief als auch (noch stärker!) im persönlichen Umgang. Explizite Hochstapelei (im Sinne von "geschenkten" Formulierungen, die *eigentlich* jenseits Deiner sprachlichen Möglichkeiten liegen) wiederum muss eigentlich zu Ärger führen, wenn Du dieses Niveau in der Probezeit dann nicht halten kannst.
Wenn Dich aber jemand auf echte Fehler (insbesondere grammatische mit potentiell hohem Wiederholungsfaktor) aufmerksam macht... Du diese jetzt im Grundsatz verstehst und Dein Deutsch auf diesem Wege objektiv und nachhaltig verbesserst... kann ich daran nur Positives finden und schliesse mich meinen Vorrednern nahtlos an...
