Initiativbewerbung aus der Arbeitslosigkeit heraus

Eine initiative Bewerbung lohnt immer dann, wenn keine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Worauf ihr achten musst, ist Thema in diesem Forum.
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JeNe

Initiativbewerbung aus der Arbeitslosigkeit heraus

Beitrag von JeNe »

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und könnte Eure Hilfe gut gebrauchen (vor lauter Bewerbungen sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr). Ich habe nun eine Initiativbewerbung entworfen und hätte dazu gerne Eure Meinung/Verbesserungsvorschläge/Anmerkungen etc.
Vielen Dank schon einmal im Voraus!

Initiativbewerbung als kaufmännische Assistentin


Sehr geehrte Damen und Herren,

suchen sie aktuell oder in naher Zukunft eine hochmotivierte und zuverlässige Mitarbeiterin für Ihr Unternehmen? Dann möchte ich mich Ihnen gerne vorstellen.

Nach meiner abgeschlossenen Ausbildung als Zollsekretärin habe ich in den letzten Jahren meine kaufmännischen Kenntnisse in der Praxis als Office Managerin und im Bereich der Assistenz vertiefen können. Meine bisherigen Aufgabenbereiche umfassten neben allgemeinen Office-Aufgaben auch die Büroorganisation sowie die eigenständige Projektbearbeitung und -begleitung und Kundenbetreuung. Darüber hinaus bin ich fit und praxiserfahren im Umgang mit moderner Bürokommunikation und mit den aktuellen Versionen von Outlook, Word, Excel und PowerPoint bestens vertraut.

Ich bin eine verlässliche und engagierte Mitarbeiterin, die nach kurzer Einarbeitungszeit in der Lage ist, die geforderten Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen und auch bei Turbulenzen einen kühlen Kopf bewahrt.

Bis zum 15. September 2007 arbeitete ich als Geschäftsführer-Assistentin einer Event-Agentur. Bedauerlicherweise entfiel die wirtschaftliche Basis für meinen Arbeitsplatz, so dass ich meinen verantwortungsvollen Aufgabenbereich verlor. Ich suche deshalb eine neue herausfordernde und anspruchvolle Tätigkeit in einem innovativen und fordernden Umfeld wie dem Ihren. Eine Vollzeittätigkeit wäre ideal. Selbstverständlich arbeite ich mich schnell und fachkundig ein und entwickle ich mich gern beruflich weiter.

Ich freue mich, wenn Sie eine zukünftige erfolgreiche Zusammenarbeit positiv einschätzen und eine Einsatzmöglichkeit für mich in Ihrem Unternehmen sehen. Für ein weiterführendes Informationsgespräch stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Knightley
Bewerbungshelfer
Beiträge: 13502
Registriert: 16.03.2004, 18:52

Re: Initiativbewerbung aus der Arbeitslosigkeit heraus

Beitrag von Knightley »

Groß schreiben:
suchen Sie aktuell oder in naher Zukunft eine hochmotivierte und zuverlässige Mitarbeiterin für Ihr Unternehmen?
Die Initiativbewerbung finde ich inhaltlich soweit in Ordnung.
Nevermind85
Bewerbungshelfer
Beiträge: 276
Registriert: 21.08.2007, 14:13

Beitrag von Nevermind85 »

Selbstverständlich arbeite ich mich schnell und fachkundig ein und entwickle (ich) mich gern beruflich weiter.
Das ich würd ich noch rausnehmen. Ansonsten find ich die Bewerbung auch echt super!
Sisleybabe
Beiträge: 4
Registriert: 20.05.2010, 22:40

Initiativ-Bewerbung nach Arbeitslosigkeit u.ohne Berufserf.

Beitrag von Sisleybabe »

Hallo zusammen.

Es geht diesmal um meinen Bruder 22 Jahre, seit Mitte 2009 hat er eine abgeschlossene handwerkliche Ausbildung.
Er hat leider wegen jungendlichem Leichtsinn seinen Führerschein verloren und hat ihn erst seit März wieder.
Dass er keinen Führerschein hat, hat ihn auf der Arbeitssuche sehr behindert, sodass er noch nichts gemacht hat außer einen Aushilfsjob.

Nun möchte er sich wieder bewerben, denn er möchte gerne wieder in dem erlernten Beruf arbeiten.
Nun arbeitet er seit heute als Produktionshelfer bei einer Zeitarbeitsfirma.
Doch wer macht eine Ausbildung um danach 7,..€ brutto zu verdienen? Er hat selbst Schuld mit dem Führerschein, das ist klar, aber jetzt muss es ja gehen.

Bei einem Unternehmen kann er eine Bewerbung abgeben, aber momentan suchen sie nichts, aber das kann ja noch kommen. Daher möchte er eine Initiativ-Bewerbung schreiben. Ich kann ihm da auch nicht sooo helfen, ich hasse Bewerbungen schreiben aber wir haben mal was geschrieben.

Vorerst einige Fragen:
1. Einleitung: Immer danken für das nette Gespräch?! Oder wie leitet man sonst ein?

2. Wie beschreibt man die am Besten die Lücke von Ende der Ausbilung bis jetzt?
Das ist ja auch über ein Jahr. Hört sich auch blöd an, wenn man schreibt, dass der fehlende Führerschein einen an einer Arbeitsaufnahme gehindert hat.

3. Hauptteil: Man möchte Fertigkeiten udn kenntnisse erweitern...bla bla...
Tolles Unternehmen, da viele Dienstleitungen. Davon kann man profitieren.
Doch warum sollte der Arbeitgeber ihm ne Chance geben? Was hat er davon?
Er kann ja auch einen Azubi übernehmen.

4. Er möchte unbedingt Erfahrungen sammeln, notfalls auch im Praktikum. Doch wie soll man das formulieren?

5. Er möchte am Liebsten von heute auf morgn wechseln. Er ist in der Probezeit. Was sagt man denn zum möglichen Eintrittstermin?
Unter Einnhaltung der 2-wöchigen Kündigungsfrist wäre ein Eintritt in Ihr Unternehmen möglich?

Ich hoffe ihr könnt uns weiterhelfen!

LG
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8985
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

1. Einleitung: Immer danken für das nette Gespräch?! Oder wie leitet man sonst ein?
Man kann auch gleich schreiben, welchen Beruf man erlernt hat und welche Stärken man vorweisen kann.
2. Wie beschreibt man die am Besten die Lücke von Ende der Ausbilung bis jetzt?
Am besten erst mal gar nicht.
Doch warum sollte der Arbeitgeber ihm ne Chance geben? Was hat er davon?
Er kann ja auch einen Azubi übernehmen.
Was kann der Bruder denn Besonderes was andere nicht können? Man muss sich auch immer in das Unternehmen hineinversetzen und überlegen, was denen besonders wichtig sein könnte. Ein Unternehmen will Geld verdienen, ein Mitarbeiter, der etwas besonders gut kann, ist im Vorteil.
4. Er möchte unbedingt Erfahrungen sammeln, notfalls auch im Praktikum. Doch wie soll man das formulieren?
Siehe die Bermerkung vorher. Ein Unternehmen ist nicht dazu da, dass Bewerber Erfahrung sammeln können. :wink:
Unter Einnhaltung der 2-wöchigen Kündigungsfrist wäre ein Eintritt in Ihr Unternehmen möglich?
Ja.
Sisleybabe
Beiträge: 4
Registriert: 20.05.2010, 22:40

Beitrag von Sisleybabe »

Hallo!

Vielen Dank für die Antwort :)

Während seiner Ausbildung hat er nicht besonders viel gelernt. Aber das darf man ja kaum erzählen. Wo er sich relativ gut auskennt ist mit den Solarteilen. Aber hierfür fällt ja auch bald die staatliche Förderung weg und daher stellt sich Frage, ob dann das noch so gefragt ist.

Der Vertrag bei der Zeitarbeitsfirma ist erstmal bis zum 31.06. beschränkt.

Da der Betrieb, bei dem er angerufen hat erst welche eingestellt hat und somit nicht in absehbarer Zeit sucht, dachte er, er könnte besser als möglichen Eintrittstermin den 01.07. nennen. Für den Fall, dass sie bald wieder jemanden suchen, könnte er seine Bewerbung abgeben.

Vor einer Ausbildung machen viele ja auch einige Praktikas. Der Chef weiß dann ja auch garnicht, ob der Bewerber in dem Beruf was werden kann.
Beim/nach dem Studium machen einige ja auch Praktikas.
Der Chef muss ja nicht die Stunden vergüten. Man möchte ja von deren Wissen profitieren.
Sisleybabe
Beiträge: 4
Registriert: 20.05.2010, 22:40

Beitrag von Sisleybabe »

Hallo nochmals.

Hier ein Absatz, der uns Kopfschmerzen bereitet.
Während der Ausbildung hat er nicht viel gelernt aber irgendwie muss da noch was hin!? Bitten um Verbesserungsvorschläge.
Danke!

"Dieser Beruf entspricht meinen Interessen und daher möchte ich meine bisherigen Kenntnisse und Fertigkeiten verbessern und erweitern und somit neue Erfahrung sammeln.

Ihr Betrieb hat mich auf der Arbeitssuche positiv angesprochen, da Sie die verschiedensten Dienstleistungen anbieten. Von diesem Wissen möchte ich gerne profitieren, denn auch Sie werden später davon profitieren."
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TWend
Bewerbungshelfer
Beiträge: 330
Registriert: 31.07.2009, 15:44

Beitrag von TWend »

Hallo Sisleybabe,

Für ein Bewerbungsschreiben gilt zuerst dieser Grundsatz:

Schreibe nur Positives und niemals Negatives!

Denn niemand, der Werbung für seine Produkte und Leistungen macht, wird auch nur im geringsten erwähnen: Ich bin super, aber...

In dieser Hinsicht solltet ihr zuerst eure Grundeinstellung gegenüber einer Bewerbung überdenken.
Danach nehmt ihr euch am besten ein Blatt Papier vor und notiert darauf etwa 5 Sachverhalte, die dein Bruder besonders gut kann und besonders gern macht.

Das muss auch nicht gleich etwas mit der Firma zu tun haben, bei der er sich bewerben will, aber damit geht ihr in die genau richtige Richtung, nämlich positiv denken und selbstbewusst und sicher auftreten.

Ich stelle euch hier mal als Beispiel ein Anschreiben für eine Initiativbewerbung als Dackdecker rein. Das ist aber KEIN Musteranschreiben. Aber ich denke, ihr könnt daraus entnehmen, wie man sich bei einer Firma interessant macht, wenn man ausschließlich auf deren Belange eingeht. Und ihr werdet sicher auch erkennen, dass man nur mit positiven Aussagen Sympathie und Aufmerksamkeit erreichen kann.

Initiativbewerbung als Dachdecker

Sehr geehrter Herr ...,

weil Ihr Unternehmen weithin einen ausgezeichneten Ruf besitzt, der auf die beste Qualität Ihrer Bauleistungen zurück zu führen ist, habe ich mich am TT.MM.JJJJ mit einem spontanen Anruf bei Ihnen gemeldet. Denn vor wenigen Wochen habe ich meine Ausbildung zum Dachdecker-Gesellen mit guten Ergebnissen beendet und möchte mit meinen erworbenen Qualifikationen und Fähigkeiten zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen.

Es hat mich sehr gefreut, dass Sie Ihr Interesse an gut ausgebildeten Bauleuten bekundeten, die engagiert, pünktlich und in einem festen Team ihr Handwerk verrichten. Diese Voraussetzungen erfülle ich in jedem Fall.

Als Jung-Facharbeiter kann ich alle Kenntnisse, die ich in drei Jahren Berufsausbildung erlernt habe, in Ihr Unternehmen einbringen. So verfüge ich, neben meinen speziellen Qualifikationen als Dachdecker, auch über Erfahrungen als Maurer und Zimmermann. Deshalb werde ich Ihr Team um einen flexiblen Mitarbeiter bereichern.

Auf Ihren Webseiten habe ich mich ausführlich und höchst interessiert über Ihre hoch moderne Verfahrenstechnik zur umweltfreundlichen Dacheindeckung informiert. Diese zukunftsorientierte Technologie war nicht Bestandteil meiner Ausbildung, aber genau das ist es, was mich zur Mitarbeit in Ihrem Unternehmen reizt und motiviert.

Denn Neuem stehe ich ausgesprochen offen gegenüber. Dann entfaltet sich ein besonderer Ehrgeiz in mir, den meine Freunde als eine meiner besten Stärken ansehen. Und diesen Ehrgeiz will ich auch aufbringen, wenn ich bei Ihrer neuen Verfahrenstechnik sehr erfolgreich mit Hand anlege.

Weil ich zur Zeit ungebunden bin, kann ich an jedem von Ihnen gewünschten Tag mit der Arbeit beginnen.

Als anfängliche Entlohnung stelle ich mir … Euro jährlich vor. Diese Höhe sehe ich durch meine Recherchen über das ortsübliche Einkommensniveau als realistisch an.

Bitte laden Sie mich zu einem Vorstellungsgespräch ein, in dem Sie sich persönlich von meiner Eignung überzeugen können. Dafür bin ich auch gern bereit, drei Wochen zur Probe auf Ihren Baustellen zu arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Mustermann


Tilo
Sisleybabe
Beiträge: 4
Registriert: 20.05.2010, 22:40

Beitrag von Sisleybabe »

Hallo TWend!

Vielen Dank für die Antwort.

Sein Problem ist das flüssige Schreiben.
Er durfte in seiner Ausbildung ja nur zusehen.
Was soll er schreiben, dass er im Lageraufräumen super ist?
Das bringt ihn ja nicht viel weiter.
Ich glaube da kann man nur Eigenschaften benennen, z.B. dass er ordentlich, flexibel,... ist.

Mir graust es schon, wenn ich eine Schreiben muss, aber ich habe zum Glück schon etwas Berufserfahrung.
Keule
Beiträge: 32
Registriert: 07.04.2010, 10:53

Beitrag von Keule »

Sisleybabe hat geschrieben:Ich glaube da kann man nur Eigenschaften benennen, z.B. dass er ordentlich, flexibel,... ist.
das sind softskills. die sind auch wichtig, allerdings müsst ihr dem potentiellen arbeitgeber klar machen was er fachlich kann...und wenn er sich gut mit der solartechnik auskennt, sollte er sich auch bei solchen unternehmen bewerben. nur weil da irgendwann irgendwelche subventionen gestrichen werden, muss man doch solche arbeitgeber nicht sofort ausschließen...
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