Alle Scheine in Jura aber kein Examen - was schreiben?

Fragen zum Lebenslauf: Wie sieht ein tabellarischer Lebenslauf und wie ein handschriftlicher Lebenslauf aus? Welche Daten müssen unbedingt in den Lebenslauf und welche nicht?
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Catchup
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Alle Scheine in Jura aber kein Examen - was schreiben?

Beitrag von Catchup »

Hallo zusammen,

ich habe das Staatsexamen in Jura leider nicht bestanden, aber alle Scheine gemacht. Normalerweise würde ich, wenn ich bestanden hätte im Lebenslauf schreiben "Abschluss: 1. Staatsexamen", was aber jetzt nicht mehr möglich ist. Ich würde aber gerne schreiben, dass ich während dem Studium was geleistet habe und zumindest alle Scheine gemacht habe, die ich ggf. nachreichen kann.
Was kann man in meinem Fall am besten anstatt "Abschluss" schreiben, wenn man sagen will, dass man zumindest die Scheine hat?
Danke für eure Antwort!

:) :) :)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Gilt das nicht bestanden nur für den Erst- oder auch für den Zweitversuch? Ich will dich mit dieser Frage nicht quälen sondern nur in Erfahrung bringen, ob du noch die Chance hast, das Staatsexamen zu erreichen.

In Jura ist es ja nicht ganz selten, dass Leute am Ende ohne Staatsexamen dastehen. Trotzdem ist das Ganze natürlich etwas knifflig, da das Eingeständnis eines Scheiterns immer alles andere als der Verkaufsknaller ist. Vor dem Bologna-Prozess sprachen wir von scheinfrei, wenn wir alle Scheine zusammen hatten: "Ich bin scheinfrei."
Ist das Wort noch gebräuchlich oder ist es der Digitalisierung der Scheine zum Opfer gefallen?
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Für was willst du dich denn jetzt bewerben?

Auch ohne Staatsexamen gibt es sehr viele Möglichkeiten für den weiteren akademischen oder beruflichen Weg. Einfach mal Jurastudium ohne Staatsexamen in eine von dir favorisierte Suchmaschine eingeben.
Catchup
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Beitrag von Catchup »

Hallo TheGuide, danke für deine Antwort. Ich könnte es noch Mal versuchen, aber es ist jetzt schon Jahre her und ich völlig "raus" aus dem Ganzen und will auch nicht mehr rein. Das Studium hat mich seelisch fast kaputt gemacht und mein Selbstbewusstsein nachhaltig geschädigt.
Den Begriff scheinfrei gibt es sicher noch, da Jura als eines der wenigen Fächer nicht von Bologna verschult wurde.
Aber wie stelle ich das wenigstens etwas positiv dar? Abschluss: Scheinfrei - ich weiß nicht so recht. Ich hab eben keinen Abschluss. Was könnte ich statt "Abschluss" noch schreiben?

SG
:roll:
Catchup
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Beitrag von Catchup »

Hallo Romanum,
danke für deine Antwort. Ich habe noch eine Ausbildung gemacht und bewerbe mich derzeit für kaufmännische Tätigkeiten, Sachbearbeiter u. ä.. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Jurastudium ohne Abschluss als Null bewertet wird. Dass man um bis zum Examen zu kommen trotzdem viel tun musste, wird auch null honoriert.
Man kann sich die Scheine für einen Bachelor of Laws anrechnen lassen, das wars dann aber auch - und man muss noch viele neue Module des BoL Studiums machen. Studieren will ich auch nicht mehr.
Welche Möglichkeiten du für den beruflichen Weg siehst, sehe ich nicht -welche Beispiele sind dir bekannt?

SG
:? :roll:
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Wie sieht es mit einer Ausbildung zum Rechtspfleger aus? Ggf. verkürzt? (Musst du dich erkundigen, ob das möglich ist.)
Charlie Schmidt
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Beitrag von Charlie Schmidt »

Guten Morgen!

Darf ich fragen, was genau das Ziel Deiner Ausgangsfrage ist? Also: Geht es "nur" darum, das Studium im Lebenslauf möglichst gut darzustellen oder willst Du es auch noch irgendwie nutzen? Du schreibst, dass Du (im Anschluss?) noch eine Ausbildung gemacht hast und Dich jetzt in diesem Bereich bewirbst, dann wärst Du jetzt Kaufmann und das Studium müsste nicht zwingend in den Fokus gerückt werden. Falls Du das Studium nicht als Argument im Anschreiben nutzen möchtest, würde ich es ohne nähere Angaben im Lebenslauf anführen, dann wäre klar, dass Du ohne Abschluss aufgehört hast. Falls Du Dein Wissen in Deine neue Tätigkeit einbringen möchtest, fände ich "scheinfrei, ohne Abschluss" nicht verkehrt.
Catchup
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Beitrag von Catchup »

Hallo ihr beiden,
ich will gar nichts mehr mit Jura machen. Ich will es nur noch möglichst positiv im Lebenslauf darstellen. Anerkannt werden die Leistungen in der Arbeitswelt wie gesagt jedenfalls nicht.
Abgeschlossen habe ich sozusagen mit Jura schon, nur keinen Abschluss.
Charlie, ich werde das wohl so ähnlich übernehmen, danke.
SG
:roll:
Catchup
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Scheine beifügen oder nachreichen?

Beitrag von Catchup »

Hallo,

ich bin mir gerade unsicher, ob ich die Liste der Scheine (habe ich vom Prüfungsamt als abgestempelte Tabelle) der Bewerbung beifügen soll oder ggf. nachreichen soll. Schreibt man dann: "werden ggf. nachgereicht" oder wie?

:?
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Du hast doch gesagt, dass du mit Jura gar nichts mehr zu tun haben möchtest. Hast es beinahe kategorisch ausgeschlossen. Was also sollen deine zukünftigen Arbeitgeber mit den Angaben im Anschreiben - das der Argumentation für deine Einstellung dient - bzw. mit den Scheinen anfangen?
Catchup
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Beitrag von Catchup »

Lieber TheGuide, ich möchte dann damit zeigen, dass ich nicht nur eingeschrieben war und geschlafen habe, sondern in der Zeit auch was gemacht habe. Deswegen meine Frage.

SG
:)
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Wenn Du Dich völlig Jura fremd bewirbst und Dein Anschreiben dem Personaler gefällt, dann druckt der Betrieb Deine kompletten Unterlagen aus... Mit zuviel Belegen gingt es also auch zuviel zu lesen für alle. Und jeder Zettel mehr, auf dem Jura steht, wirft die Frage auf, warum Du, wenn Du doch alles getan hast um zu bestehen, es dann doch nicht geschafft hast...

Für das Unternehmen ist es egal, warum Du der Jurisprudenz den Rücken kehrst, die wollen wissen, was sie davon haben Dich einzustellen.
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Welche Möglichkeiten du für den beruflichen Weg siehst, sehe ich nicht -welche Beispiele sind dir bekannt?

...

ich will gar nichts mehr mit Jura machen.

Was stimmt denn nun? :?

Wenn du bei diesem schwierigen Studium alle Prüfungen bestanden hast, jetzt aber so rein gar nichts mehr damit zu tun haben willst, dann kann ich das nicht richtig nachvollziehen. Denn mögliche berufliche Wege implizieren natürlich, dass man auf der Vergangenheit aufbaut. Denn es werden durchaus Mitarbeiter mit Rechtskenntnissen gesucht; d.h. grob sie bewerten Geschäftsprozesse hinsichtlich der aktuellen (oder zukünftigen) Rechtslage bundesweit, EU-weit, global.

Schwierig ist es nur, dass es dann keine einheitliche Berufsbezeichnung gibt. Aber wenn man nach "Sachbearbeiter mit juristischen Kenntnissen" auf den einschlägigen Seiten sucht, findet man sehr viele Stellen.
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