Bewerbung als Quereinsteiger mit jahrelanger Berufserfahrung

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
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Jdee
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Bewerbung als Quereinsteiger mit jahrelanger Berufserfahrung

Beitrag von Jdee »

Hallo liebe Helfer!

Ich bin weiblich, 34 und habe zwei kleine Kinder. Bisher arbeite ich (zur Zeit in Elternzeit) als Handelsfachwirtin. In meinem Unternehmen arbeite ich seit 10 Jahren, 5 davon als Assistenz der Verkaufsleitung. Bin eigentlich zufrieden, wünsche mir aber seit langem schon bessere Arbeitszeiten wegen der Familie. Außerdem habe ich große Lust etwas neues zu machen, ich sehe mich in Zukunft einfach nicht mehr im Handel. Ich kann mir nicht vorstellen mein Leben lang das zu machen. Meine Freundin arbeitet bei einer Krankenkasse am Servicetelefon, hat tolle Arbeitszeiten und wird gut entlohnt. Ich dachte mir: Das kann ich auch. Außerdem werden da angeblich immer Leute gesucht. Vielleicht kann ich da auch irgendwann aufsteigen oder gar eine Umschulung als "Kauffrau für Finanzen und Versicherung" machen.
Jetzt habe ich eine Bewerbung zusammengepuzzelt und dabei bewusst darauf geachtet mich von anderen abzuheben. Also auf Floskeln wie: hiermit bewerbe ich mich.... verzichtet. Was haltet Ihr davon? bin für Veränderungen sehr empfänglich.

Bewerbung für eine Teilzeitstelle am Servicetelefon zum 01.09.2015

Sehr geehrter Herr ...,

„Verantwortlich ist man nicht für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.“ Diesen Leitsatz habe ich mir zum Lebensmotto gemacht und genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden meine Ufer zu verlassen und einen neuen Weg anzustreben. Der beginnt mit dieser Bewerbung an Sie und das Unternehmen xxx (Krankenkasse).

Meine Attribute sind Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit. Die Arbeit mit anderen Menschen bereitet mir viel Freude zudem kann ich mich gut artikulieren und mich auf die Bedürfnisse verschiedenster Menschen einstellen.
An mir schätzt man das professionelle Arbeiten, eine hohe Beratungsqualität und eine sehr gute Verkaufsabschlussquote. Die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen ist mein Ansporn im Kundenumgang.

Sie zählen zu den führenden Unternehmen in der Zukunftsbranche Gesundheit. Die große Verantwortung, den Versichterten eine optimale Auskunft zu erteilen, maßgeblich zur Gesunderhaltung beizutragen ist meine Motivation mich bei Ihnen zu bewerben. Bei Ihnen sehe ich die Möglichkeit mich beruflich zu verändern und nicht mehr an der gleichen Stelle stehenzubleiben.

Ich bin sehr interessiert an berufsergänzende Weiterbildungen um meine Kenntnisse und fachliche Kompetenz zu erweitern.

Mit freundlichen Grüßen
... ...

An Ihrem Service und Ihre starken Leistungen möchte ich gerne mitwirken, deshalb würde ich mich sehr über ein persönliches Gespräch freuen![/u]

Wie kann ich einbringen, dass ich eine Teilzeitstelle suche? Oder soll ich das besser weglassen und im Vorstellungsgespräch erwähnen?
Was denkt Ihr? Was kann ich verbessern? Kann ich mich mit dieser Bewerbung hervorheben?

Viele liebe Grüße
Jdee
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TheGuide
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Re: Bewerbung als Quereinsteiger mit jahrelanger Berufserfah

Beitrag von TheGuide »

Jdee hat geschrieben:Der beginnt mit dieser Bewerbung an Sie und das Unternehmen xxx (Krankenkasse).
Damit hast du das von dir zu Recht kritisierte "hiermit bewerbe ich mich" wieder drin... ;) Das macht deinen schon durch seine Andersartikeit gelungenen Einstieg wieder kaputt. Was genau ist dein neuer Weg?!

Meine Attribute sind Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit. Die Arbeit mit anderen Menschen bereitet mir viel FreudeKOMMA/PUNKT zudem kann ich mich gut artikulieren und mich auf die Bedürfnisse verschiedenster Menschen einstellen.
Alles schön und gut. Bisher ist aber deine Motivation noch etwas dünn ausgefallen (du möchtest halt die ausgetretenen Pfade verlassen und etwas neues ausprobieren) und über deine Kompetenzen hast du dich noch gar nicht ausgelassen, bist schon bei den Stärken, dem unwichtigsten Teil der Bewerbung.

Wie kann ich einbringen, dass ich eine Teilzeitstelle suche?
Indem du das im Betreff mit aufführst.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Danke für Deine Antwort!
Was genau meinst Du mit Kompetenzen? Ich dachte, das wären auch die Stärken :? Hm, Fähigkeiten & Fertigkeiten... und das gibt es auch nicht wieder: An mir schätzt man das professionelle Arbeiten, eine hohe Beratungsqualität und eine sehr gute Verkaufsabschlussquote. Die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen ist mein Ansporn im Kundenumgang. ?? Oder soll ich etwas von meiner Qualifikation mit einbringen?

Also Du meinst, das Wort BEWERBEN/BEWERBUNG an sich komplett weglassen?
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Mein neuer Weg?
Naja, in eine andere Branche zu wechseln. Mich mit einem anderen Metier beschäftigen und mich darin bestätigen und zeigen, dass ich mehr kann als "nur" verkaufen. Aber das kann ich ja nicht in einer Bewerbung schreiben... Das wäre schon für mich ein neuer Schritt, da ich seit ich 16 bin im Handel arbeite...
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Wie findest Du das Ersetzen der Floskeln Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit
durch:

An wichtigen Projekten, die sich aus Budgetplanung, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzen habe ich erfolgreich mitgewirkt. Bei der Beratung von hochwertigen Produkten habe ich stets eine hohe Verkaufsquote, da ich mich sehr gut auf die Bedürfnisse der verschiedensten Menschen einstelle.

Gibt es das Ganze besser wieder?

Oder lobe ich meine alten Aufgaben zu sehr? Ich suche ja etwas neues...
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Jdee hat geschrieben:Was genau meinst Du mit Kompetenzen? Ich dachte, das wären auch die Stärken :?
Kompetenzen = Fachkenntnisse
Stärken = positive, dem Beruf zuträgliche Charaktereigenschaften
Jdee hat geschrieben:Also Du meinst, das Wort BEWERBEN/BEWERBUNG an sich komplett weglassen?

Das kommt auf den Einzelfall an. Aber grundsätzlich ja. Außer natürlich in der Betreffszeile.
Jdee hat geschrieben:Wie findest Du das Ersetzen der Floskeln Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit
Das sind keine Floskeln, das sind Stärken. Es sei denn, du nennst sie nur, ohne sie zu haben, dann sind es tatsächlich Floskeln.
An wichtigen Projekten, die sich aus Budgetplanung, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzTen habe ich erfolgreich mitgewirkt. Bei der Beratung von hochwertigen Produkten habe ERZIELE ich stets eine hohe Verkaufsquote, da ich mich sehr gut auf die Bedürfnisse der verschiedensten Menschen einstelle.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Bewerbung für eine Teilzeitstelle am Servicetelefon zum 01.09.2015

Sehr geehrter Herr ...,

„Verantwortlich ist man nicht für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.“ Diesen Leitsatz habe ich mir zum Lebensmotto gemacht und genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden meine Ufer zu verlassen und einen neuen Weg anzustreben.

Ich will mich neu bestätigen, eine Herausforderung wagen, die Chance bekommen mich neu zu definieren.
Sie zählen zu den führenden Unternehmen in der Zukunftsbranche Gesundheit. Die große Aufgabe, den Versichterten eine optimale Auskunft zu erteilen, maßgeblich zur Gesunderhaltung beizutragen ist mein Antrieb Sie als meinen Arbeitgeber zu gewinnen.
Bei Ihnen sehe ich vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, denn so viele Berufe unter einem Dach bekomme ich nirgends geboten. Meine Intention sind sinnvolle neue Aufgaben und ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber dem Kunden. Ich will mich beruflich verändern und nicht mehr an einer Stelle stehenbleiben.

Bei der Beratung von hochwertigen Produkten erziele ich stets eine hohe Verkaufsquote, da ich mich sehr gut auf die Bedürfnisse der verschiedensten Menschen einstelle. An wichtigen Projekten, die sich aus Budgetplanung, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzten habe ich erfolgreich mitgewirkt.

Meine Attribute sind Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit.
An mir schätzt man das professionelle Arbeiten. Die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen ist mein Ansporn im Kundenumgang.

Ich bin sehr interessiert an berufsergänzende Weiterbildungen um meine Kenntnisse und fachliche Kompetenz zu erweitern.

An Ihrem Service und Ihre starken Leistungen möchte ich gerne mitwirken, deshalb würde ich mich sehr über ein persönliches Gespräch freuen!

klingt diese Bewerbung anders und mit vollem Antrieb? Was soll ich streichen? Oder umformulieren?
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Jdee hat geschrieben:Sie zählen zu den führenden Unternehmen in der Zukunftsbranche Gesundheit.
"Ach so, das war mir ja völlig neu..."
Wie, erwartest du, soll ein Arbeitgeber auf eine solche Aussage reagieren?
Thema deiner Bewerbung ist nicht das Unternehmen sondern du als Arbeitnehmer. Der Adressat kennt das Unternehmen und kennt auch die Kennzahlen. Wen er nicht kennt, das ist die Bewerberin. Hier liegt deine Aufgabe.

Die große Aufgabe, den Versichterten eine optimale Auskunft zu erteilen, maßgeblich zur Gesunderhaltung beizutragen ist mein AntriebKOMMA Sie als meinen Arbeitgeber zu gewinnen.
Bei Ihnen sehe ich vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, denn so viele Berufe unter einem Dach bekomme ich nirgends geboten.
Aber du willst doch in erster Linie erst mal nur einen Beruf ergreifen, oder?
Meine Intention sind sinnvolle neue Aufgaben und ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber dem Kunden. Ich will mich beruflich verändern und nicht mehr an einer Stelle stehenbleiben.
Wo du das gerade schreibst, mit an einer Stelle stehenbleiben: Genau das tust du im Rahmen dieses Schreibens. Du hast jetzt in vielfältigen Varianten immer wieder geschrieben, dass du dich verändern willst, nicht aber, wie die Veränderung ganz konkret aussehen soll. Was genau du eigentlich anstrebst. Und da liegt auch der Hase im Pfeffer. Ich formulier's mal böse: Für den Personaler bist du ne Mutti, die in einem Beruf unterkommen möchte, den sie nicht gelernt hat. Je konkreter und zielsicherer du formulierst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du eine Chance auf eine Chance hast.
An wichtigen Projekten, die sich aus Budgetplanung, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetztenKOMMA habe ich erfolgreich mitgewirkt.
Ich bin sehr interessiert an berufsergänzendeN WeiterbildungenKOMMA um meine Kenntnisse und fachliche Kompetenz zu erweitern.
An Ihrem Service und Ihre starken Leistungen

Reine Arbeitgeberlobhudelei.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Wo du das gerade schreibst, mit an einer Stelle stehenbleiben: Genau das tust du im Rahmen dieses Schreibens. Du hast jetzt in vielfältigen Varianten immer wieder geschrieben, dass du dich verändern willst, nicht aber, wie die Veränderung ganz konkret aussehen soll. Was genau du eigentlich anstrebst. Und da liegt auch der Hase im Pfeffer. Ich formulier's mal böse: Für den Personaler bist du ne Mutti, die in einem Beruf unterkommen möchte, den sie nicht gelernt hat. Je konkreter und zielsicherer du formulierst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du eine Chance auf eine Chance hast.

Danke für deine Kritik, aber ich weiß nicht so recht, wie ich diese umsetzen soll... Wie die Veränderung aussehen soll?? Ich glaube ich dreh mich im Kreis... Gib mir bitte mal ein Beispiel für konkret und zielsicher?

Sowas wie: Ich will einen neuen Beruf ausüben und dafür alles geben, sogar erneut die Schulbank drücken.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Außerdem wollte ich dem Arbeitgeber damit zeigen, dass ich mich mit der Firma auseinandergesetzt habe und eine Bewerbung schreibe, die nur auf diesen Arbeitgeber zugeschnitten ist. Keine die ich nachher an 10 andere potentielle AG schicke.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Das ist soweit auch richtig. Und an Deiner Motivation (und Deinen Fähigkeiten) kann ebenfalls kein Zweifel bestehen. Trotzdem wirkt irgendwie alles overdone... too much... zu viel von einfach allem. Die Wahrheit steht ja ganz am Anfang:
Meine Freundin arbeitet bei einer Krankenkasse am Servicetelefon, hat tolle Arbeitszeiten und wird gut entlohnt. Ich dachte mir: Das kann ich auch.
Irgendwo zwischen dieser absolut schmucklosen Ehrlichkeit und Deinem aktuellen "Neue Wege, neues Leben"-Exzess läge eine ebenso glaubwürdige wie sympathische Bewerbung, die keine Fragen offen lässt. Ich fände es z. B. gar nicht verkehrt, das Thema "familienfreundliche Arbeitszeiten" anzusprechen, wenn es geschickt mit den Dingen verbindest, die Du in diesen kurzen Zeiten dann liefern kannst. Ich würde auch gar nicht so viel von "Veränderungen" und "Herausforderungen" reden. Das hört sich gut an unter Freunden... aber Außenstehende bezahlen ungern bares Geld für Experimente mit ungewissem Ausgang. M. E. solltest Du auf konkrete und greifbare Art die inhaltiche Kontinuität zwischen gestern, heute und morgen in den Vordergrund stellen und den Veränderungswillen weitestgehend bei der zeitlichen Verfügbarkeit belassen...
Jdee
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jetzt soll es ernst werden

Beitrag von Jdee »

Ich habe meine Bewerbung noch einmal überarbeitet und die Denkanstöße von "FRAGEN" umgesetzt. Meine Befürchtung ist aber, wenn ich die familienfreundlichen Arbeitszeiten als Eigenmotivation für den Jobwechsel nenne ich dann wieder aussortiert werde, da das Unternehmen auch Schichten bis 20:00 Uhr anbietet. Aber aus meiner Quelle weiß ich, dass man nur alle drei Monate bis 20 Uhr arbeiten soll. Besser wäre es aber immer noch für mich, da die AZ in der Frühschicht ab 8 Uhr beginnt und nicht erst ab 10 Uhr (wie in meinem bisherigen Arbeitger) und die Wochenenden frei sind.
Aber kapituliere ich mich selbst nicht schon ins Aus mit der Aussage "Familienfreundlichere Arbeitszeit" vermittle ich da nicht schon von Anfang an Unflexiblität?

Danke für eine Rückmeldung!!!!!!!!!!!!!!
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Du musst eher in diese Richtung denken: was bringen DIR familienfreundliche Arbeitszeiten - und dann: was hat der Arbeitgeber davon. Letzteres kannst du dann als Argumente im Anschreiben aufführen.

Zum Ausgangspost: Bei Krankenkassen wird eher der Beruf Sozialversicherungsfachangestellte oder Kauffrau im Gesundheitswesen ausgebildet, falls du eine Umschulung anstreben solltest.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Also was hat quasi der AG davon, dass er familienfreundliche Arbeitszeiten anbietet??

Meine Freundin hat damals Kauffrau für Dialogmarketing gelernt. Würde auch gern eine Umschulung anstreben, aber wer weiß ob ich dann was in diesem Bereich finde. Am liebsten würde ich neben dem neuen Job eine Umschulung machen. Aber da müsste mich erstmal jemand als Quereinsteiger einstellen :-( Was sicher schwierig wird.

Ansonsten dachte ich noch in Richtung Großhandel, da sind die Zeiten auch humaner... Da müsste ich mit meinen Handelsfachwirt qualifiziert sein.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

So jetzt die überarbeitete Version. Kritik willkommen!

Bewerbung als Kundenberaterin am Servicetelefon ab Februar 2015


Sehr geehrter Herr ...,

„Verantwortlich ist man nicht für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.“ Diesen Leitsatz habe ich mir zum Lebensmotto gemacht und genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden meine Ufer zu verlassen und einen neuen beruflichen Weg anzustreben.

Ich will mich neu bestätigen, eine Herausforderung wagen, die Chance bekommen mich neu zu definieren.
Flexiblere Arbeitszeiten, die sich besser mit meiner Familie vereinbaren lassen, das ist mein Ziel der beruflichen Zufriedenheit. Dafür bekommen Sie mich, eine sichere Arbeitskraft mit Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit und tiefer Verbundenheit mit dem Unternehmen. Meine Intention sind sinnvolle neue Aufgaben und ein hohes Maß an Verantwortung gegenüber dem Kunden. Das Arbeiten mit Menschen ist das was ich tun will und immer tun werde. Ich bin ein offener, fröhlicher Mensch und freue mich täglich auf meine Arbeit.

Bei der Beratung von hochwertigen Produkten erziele ich stets eine hohe Verkaufsquote, da ich mich sehr gut auf die Bedürfnisse der verschiedensten Menschen einstelle. An wichtigen Projekten, die sich aus Budgetplanung, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzten habe ich erfolgreich mitgewirkt und profiliere mich durch einem hohen Anteil Zielabschlüssen.

An mir schätzt man das professionelle Arbeiten. Die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen ist mein Ansporn im Kundenumgang.

Ich bin sehr interessiert an berufsergänzende Weiterbildungen um meine Kenntnisse und fachliche Kompetenz zu erweitern.

Auf ein persönliches Gespräch freue ich mich sehr.

Mit freundlichen Grüßen
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Gibt es da irgendeinen Unterschied zu der Version von April?
Jdee
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Beitrag von Jdee »

ja: Flexiblere Arbeitszeiten, die sich besser mit meiner Familie vereinbaren lassen, das ist mein Ziel der beruflichen Zufriedenheit. Dafür bekommen Sie mich, eine sichere Arbeitskraft mit Willenstärke, Team- und Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit und tiefer Verbundenheit mit dem Unternehmen.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

OK, dann gibt es einen zusätzlichen Satz. An der Kritik bzgl. des ganzes Restes ändert der aber erst einmal nichts. Zumindest für meine Begriffe ist das gesamte Schreiben nach wie vor überambitioniert von Emotion und Wortwahl... und bleibt bzgl. der eigentlichen Aufgabe ("Servicetelefon") immer noch merkwürdig unbestimmt.
Jdee hat geschrieben:„Verantwortlich ist man nicht für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.“ Diesen Leitsatz habe ich mir zum Lebensmotto gemacht und genau aus diesem Grund habe ich mich entschieden meine Ufer zu verlassen und einen neuen beruflichen Weg anzustreben.
Fehlt da nicht ein "nur" im ersten Teil des Zitats? Durch das reine "nicht" betonst Du den Teil mit der "Unterlassung" sehr stark. Viel mehr stört mich allerdings die Tatsache, dass dieser ganze Abschnitt letztendlich KEINEN greifbaren Grund liefert. Du sagst, dass Dich Dein (willkürlich) gewähltes Motto zwingt, Deine Ufer verlassen... weil Du dieses Verlassen ja sonst unterlassen und damit Deinem Motto zuwider handeln würdest. Die Frage, WARUM Du das überhaupt möchtest, wird dabei weder gestellt noch beantwortet. Kurz gesagt: SEHR grosse Worte ohne Informations-Ergebnis.
Jdee hat geschrieben:Ich will mich neu bestätigen, eine Herausforderung wagen, die Chance bekommen mich neu zu definieren.
Noch größere Worte, dreimal hintereinander dieselbe Aussage, mit steigender Intensität. Die komplette "Neudefinition" zum Abschluss... immer noch keine inhaltliche Aussage... aber maximale Spannung und für einen pragmatischen Leser vielleicht schon über das Ende der Fahnenstange hinaus...
Jdee hat geschrieben:Flexiblere Arbeitszeiten, die sich besser mit meiner Familie vereinbaren lassen, das ist mein Ziel der beruflichen Zufriedenheit.
Das soll es jetzt gewesen sein? Die neuen Ufer, die Herausforderung, die Neudefinition... nichts als "flexiblere Arbeitszeiten"? Das klingt so dermassen strange... und scheinbar doch ernst gemeint, weil Du es ja gleich noch einmal mit gewohnt grossen Worten unterstreichst: Ja, die flexibleren Arbeitzeiten sind Dein "Ziel der beruflichen Zufriedenheit". Das eine Entscheidende... das, worauf alles hinauslaufen soll.
Jdee hat geschrieben:Das Arbeiten mit Menschen ist das was ich tun will und immer tun werde. Ich bin ein offener, fröhlicher Mensch und freue mich täglich auf meine Arbeit.
Das klingt zwar irgendwie sympathisch... im Grunde aber so, als würdest Du ein ganz anderes Leben anstreben. Eins, das zu den grossen Worten am Anfang passt. Wenn da nicht irgendwo "Servicetelefon" dazwischen stände, könnte man denken, Du planst die Errichtung einer Hippie-Kommune auf Feuerland... die Gründung eines Gestüts für therapeutisches Reiten... oder etwas in der Art.

Ganz ernsthaft: Ich wüde den derzeitigen Emotions-Overkill an Deiner Stelle ganz gewaltig zurückfahren... und viel mehr aus der Zielstelle heraus argumentieren. Das, was man von dieser Bewerbung erwartet, ist die Erklärung, warum Du eine Wucht am Service-Telefon bist (informiere Dich ruhig einmal vorab, um welche Art von Service, Produkten, Kunden etc. es geht!)... und was Du selbst im eigenen Interesse anbringen möchtest, ist die Sache mit der Teilzeit. Alles andere kannst Du Dir im Prinzip schenken.
Jdee
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Beitrag von Jdee »

Danke für Deine Zeit & Kritik. Ich will raus aus dem EH wegen den Arbeitszeiten zum einen und zum anderen weil mir alles zum Hals raushängt: wenig qualitative Beratungen mehr und den lieben langen Tag mit Regal einräumen verbringen ist auch nicht das was ich mir für die nächsten 30 Jahre vorstellen kann. Ich denke ich bin mehr wert als das. Und ich dachte mir ich könnte das machen was meine Freundin macht und parallel den Beruf per Fernstudium o.a. erlernen und dann intern in eine andere Abteilung wechseln.
Aber das kann ich ja nicht wirklich in die Bewerbung schreiben. Ich wollte auf mich aufmerksam machen mich abheben... Naja vielleicht sind meine Ziele ja auch zu hoch gesteckt, aber versuchen wollte ich es wenigstens...
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Die Kritik bezog sich nicht auf Dein Vorhaben an sich... sondern auf Deine diesbezügliche Kommunikation mit dem entsprechenden Arbeitgeber! Ich glaube einfach nicht, dass man irgendwen mit solch einem Text von seiner Motivation und Eignung für das Servicetelefon (!) überzeugt. Es ging nicht um das "OB", sondern um das "WIE"!
Jdee
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hm... überarbeitet.....

Beitrag von Jdee »

Sehr geehrter Herr ...,

„Verantwortlich ist man nicht nur für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.“ Dieser Leitsatz liegt mir am Herzen und inspiriert mich meine Ufer zu verlassen und einen neuen beruflichen Weg anzustreben.

Ich will mich neu bestätigen und die Chance wagen in die Zukunftsbranche Gesundheit zu wechseln. Aufgrund des demografischen Wandels sehe ich die Arbeit in Ihrem Unternehmen als die Arbeit von morgen an. Den wichtigen Beitrag für die Gesunderhaltung eines Menschen mitzuwirken ist eine große Aufgabe an der ich Anteil haben will.

Ich berate, interagiere, und erkläre leidenschaftlich gern. Dabei kann ich auf verschiedenste Charaktere eingehen und mich sehr gut in Menschen hineinversetzen. Eine angenehme Stimme runden meine Persönlichkeit ab. In bestehende Teams füge ich mich durch meine offene Art schnell ein. Neue Aufgaben eigne ich mir zügig an und führe diese stets gewissenhaft aus.

Bei der Beratung von hochwertigen Produkten erziele ich konstant eine hohe Verkaufsquote auch die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen sind mein Ansporn im Kundenumgang. An wichtigen Projekten, die sich aus Kundenzufiedenheit, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzten habe ich erfolgreich mitgewirkt und profiliere mich durch einem hohen Anteil Zielabschlüssen.

Ich bin sehr interessiert an berufsergänzende Weiterbildungen um meine Kenntnisse und fachliche Kompetenz zu erweitern.




„Bei der Beratung von hochwertigen Produkten erziele ich konstant eine hohe Verkaufsquote auch die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen sind mein Ansporn im Kundenumgang. An wichtigen Projekten, die sich aus Kundenzufiedenheit, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzten habe ich erfolgreich mitgewirkt und profiliere mich durch einem hohen Anteil Zielabschlüssen.“ Diesen Absatz habe ich bewusst drin gelassen, da es bei der KK auch um Produkte und Dienste geht, wie Krankenversicherung auf Reisen, Auslandskrankenscheine bestellen ect. Genauso die Gewinnung von Neukunden. Hier wollte ich einfach eine Brücke/Gemeinsamkeit aufbauen zum derzeitigen Aufgabenbereich.

Den Einstiegssatz habe ich etwas verändert, schließlich mach ich ja nicht mein ganzes Leben von diesem abhängig. Wie Sie anfänglich gedacht....

Wie finden Sie den Motivationsteil?
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TheGuide
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Re: hm... überarbeitet.....

Beitrag von TheGuide »

Jdee hat geschrieben:„Verantwortlich ist man nicht nur für das was man tut, sondern auch für das was man unterlässt.“ Dieser Leitsatz liegt mir am Herzen und inspiriert mich meine Ufer zu verlassen und einen neuen beruflichen Weg anzustreben.
Seine Zweifel an der Sinnigkeit dieser Einleitung hat FRAGEN ja schon zum Ausdruck gebracht. Mir geht es da nicht viel anders. Ich kenne dieses Motto auch eher als Statement zur Widerstandspflicht. Will sagen: Im Grunde ist diese Einleitung unpassend.
die Chance wagen
Das ist eigentlich keine idiomatische Wendung. Eine Chance kann man ergreifen.
Den wichtigen Beitrag für die Gesunderhaltung eines Menschen mitzuwirken ist eine große Aufgabe an der ich Anteil haben will.
Der Satz ist eigentlich überflüssig, da er keine einstellungsrelevante Info liefert.
Nebenbei: Wenn ich den Satz so lese, würde ich denken, du willst aus dem Verkauf in die Gesundheitspflege. Dabei willst du aus dem Einzelhandel in die Krankenversicherung.
Eine angenehme Stimme rundenT meine Persönlichkeit ab.
Hm :? - ist eine angenehme Stimme - sicherlich etwas, womit man mit sich bewerben kann - wirklich ein Persönlichkeitsmerkmal? Eine Charaktereigenschaft? Ich bin mir da nicht soooo sicher.
Bei der Beratung von hochwertigen Produkten erziele ich konstant eine hohe VerkaufsquotePUNKT auch die Akquise von Neukunden und der Verkauf von Dienstleistungen sind mein Ansporn im Kundenumgang. An wichtigen Projekten, die sich aus KundenzufRiedenheit, Umsatzsteigerung und Dienstvermarktung zusammensetzten habe ich erfolgreich mitgewirkt und profiliere mich durch einem hohen Anteil AN Zielabschlüssen.
Akquise von Neukunden = Anpsorn im Kundenumgang?
Wie kann sich ein Projekt aus Kundenzufriedenheit, Umsatzsteigerung und Dinestvermarktung (was ist das?) zusammensetzen? Sind nicht Kundenzufriedenheit und daraus folgend Umsatzsteigerung eher Projektziele?
Dieser ganze Absatz wirkt auf mich so, als hättest du wohlklingende Worte genommen und in grammatikalisch zwar weitgehend richtige Sätze gegossen, dir aber über den Inhalt keine wirklich großen Gedanken gemacht.
Ich bin sehr interessiert an berufsergänzendeN Weiterbildungen um meine Kenntnisse und fachliche Kompetenz zu erweitern.
Jdee
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....

Beitrag von Jdee »

Finden Sie ein Motto als Einleitung generell unpassend oder nur dieses? Mein Ziel ist es, mich von anderen abzuheben! Und ich wollte damit signalisieren, dass ich nicht nur darüber rede mir eine neue Herausforderung zu suchen, sondern dies auch mache

Fänden Sie ein Motto davon treffender?
Nicht der Wind sondern das Segel bestimmt die Richtung
Auf eingefahrenen Gleisen kommt man an kein neues Ziel

Tatsächlich haben wir uns oft zusammengesetzt und Ziele erarbeitet. Dabei ging es um hohe Kundenzufriedenheit, wie wir diese erreichen können (z.B. mehr Kulanz bei Rücknahmen)
Umsatzsteigerung (Preise am Markt vergleichen, anpassen) und Dienstvermarktung (höhere Abschlussquote an Finanzierungsveträgen, Mobilfunkverträge, Garantieverlängerungen, Produktversicherungen, ect.)
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TheGuide
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Re: ....

Beitrag von TheGuide »

Jdee hat geschrieben:Finden Sie ein Motto als Einleitung generell unpassend oder nur dieses? Mein Ziel ist es, mich von anderen abzuheben! Und ich wollte damit signalisieren, dass ich nicht nur darüber rede mir eine neue Herausforderung zu suchen, sondern dies auch mache
Von Fall zu Fall kann ein Motto oder ein Zitat in einer Bewerbung - ob als Einleitung oder an anderer Stelle - passend eingesetzt sein. Im Regelfall aber scheint es doch eher dazu zu dienen, sich hinter diesem zu verstecken oder im besseren Falle, die Angst vor'm weißen Blatt zu besiegen.

Ich würde ganz grundsätzlich gegen allgemeine Aussagen votieren und für personenbezogene Aussagen sprechen.

Aus irgendwelchen Sprüchen kann der Personaler nur die Erkenntnis ziehen, dass die Sprüche toll findest oder dich dahinter versteckst. Mehr erfährt er daraus über dich nicht.
Jdee
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ach

Beitrag von Jdee »

Dazu fällt mir ein, mein Ex-Chef hat mich zum Vorstellungsgespräch als erstes gefragt: "Was ist Ihr Lebensmotto?" Ich ganz spontan "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg"
Und mein Partner, selbst Geschäftsführer liest sich Anschreiben gar nie durch. So unterschiedlich sind Personaler...

Danke für die Kritik!
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