ich bin aktuell 22, hab mein Abi über den zweiten Bildungsweg (hat also etwas länger gedauert... Aber ich habs bekommen) und studiere jetzt seit drei Semestern Wirtschaftswissenschaften im Bereich Logistik in einem extremen Spartenbereich und mir machts keinen Spaß mehr.
Ja, ganz recht, kein Spaß mehr am Studium.
Erstes Semester wunderbar, viel Praxisbezug, gut Mathe&Physik meine "lieblingsfächer" waren dabei. Naja muss halt...
Im zweiten Semester kam dann BWL, VWL, Kosten-&Leistungsrechnung etc. hinzu. Gut, geht auch, hat man sich halt so durchgequält auch wenn man noch nen Teil der Klausuren nachschreiben muss. (Für jemanden der zuvor mit Wirtschaft GAR nichts am Hut hatte, ist jedes bestandene Modul ein wahrer Segen).
Und jetzt im dritten kam leider noch mehr Theorie hinzu, Projektmanagement, Bewertungs-&Entscheidungsverfahren etc. => Die Profs haben es wirklich geschaft, keinerlei Praxisbezug herzustellen.
Das dumme is, in den kommenden Semestern wirds nicht besser.
Warens im ersten Semester noch 4von6 Modulen, die mich brennend interessierten, so sind aktuell noch zwei und im vierten Sem. ists gerade mal ein einziges Modul,
=> ist also für mich an und für sich gar nix.
An der Stelle sei angemerkt, mir war durchaus bewusst, dass Wirtschaftswissenschaften durchaus eher ne "trockene" Angelegenheit sind, dass man das ganze aber auch so aufziehen kann, dass die Wüste Gobi ein wahrer Springbrunnen ist, wusste ich auch nicht.
Hinzu kommt, ich bin hier von einem Ende der Republik in etwa in die Mitte gekommen, an und für sich eigentlich kein großartiges Problem für mich. Wenn ich blos jemanden kennenlernen würde.
Kontakt zu Kommilitonen geht seltenst über "Hallo, wie war dein Wochenende? Ah, gut" hinaus.
=> kurz um, mir reichts, ich will abbrechen.
Hat, in meinen Augen, keinen Sinn, dass ich mich hier nochmal drei Semester hinsetze und studiere, nur dass ich irgendwann mal mein Bachelorzeugnis in der Hand hab, mir das aber keinen Spaß macht.
Sprich, lieber eine anständige Lehre, als ein "gezwungenes" Studium.
So nun zu meinen wirklich Problemen:
a) meine Eltern wissen noch gar nix. Am Telefon will ichs ihnen jetzt aber auch nicht unbedingt sagen, heimfahren geht leider auch nicht so einfach, da bald Prüfungsphase, ausserdem sind knappe 500km zwischen uns.
b) ich komm urpsrünglich aus dem Technischen (Vater Elektriker, selber auch für Technik etc (besonder halt Elektronik und Metallbearbeitung) interessiert => wie erklär ich meinen eventuell zukünftigen Brötchengeber, dass ich da wieder hin will? (Will Zerspanungsmechaniker oder Werkzeugmechaniker lernen) Wirtschaft ist wirklich nicht meins, genausowenig wie höhere Mathematik

c)wie erklär ich meinem (hoffentlich) zukünftigen Chef, dass ich ausgerechnet bei ihm arbeiten will?
Mir sind die Gründe ja klar, ich will zum einen unbedingt einen kleinen Betrieb, maximal 20 Leute.
Zum Einen ist das Verhältnis untereinander doch kollegialer, zum anderen ists, was die Arbeit angeht doch noch ein Stück abwechslungsreicher, als wenn ich irgendwo in nem Konzern in der Ausbildungswerkstatt stehe und das mach, was der Ausbilder von mir will.
Ich sehs bei nem Freund, der lernt in einem Zweimannbetrieb, super Verhältnis zum Chef, vom ersten Tag an ins Tagesgeschäft eingebuden, lernt an und von der Praxis, genau das, was mir derzeit fehlt.
& wie erklärt man 3Monate Freizeit (die Zeit zwischen Abi und Studienbeginn)? War in der Zeit bei meinen Eltern und hab denen im Haushalt geholfen...
Die Frage, warum genau der Beruf? Für mich auch klar, macht Spaß mit Maschinen zu arbeiten, macht Spaß, zu sehen,wie man mit der eigenen Hände Arbeit etwas neues erschafft. Die Genauigkeit, die gefordert ist (auf 1cm genau kann ja jeder arbeiten...), die Abwechslung in kleinen Betrieben (meist ja eher Einzelstücke oder wenn Serien, dann Kleinserien) und zum Schluss, dass ganze drumherum im Metall, man fühlt Arbeit noch. Wenn man sich blöd anstellt/nen Fehler macht, dann kanns auch mal weh tun, der Geruch von heißem Stahl, verbranntem Öl und Kühlmittel...
(Ok, letzteres kann man glaub ich gar nicht argumentieren, ist glaub ich irgndwie wie ein Virus)
d) Was mach ich mit Praktika? Ich hab hier meine zwei Praktika bei Verkehrsunternehmen fürs Studium, soll man die erwähnen? Ansonsten gäbs noch die fachpraktische Ausbildung als ich an der FOS mein Abi gemacht hab, war aber weniger ein Praktikum im klassischen Sinne(dafür mit Erfolg bestanden). Haben da 'n viertel Jahr in der Berufschule ein bisschen was gemacht. Erwähnen oder leiber unerwähnt lassen?
e) Ich hab mir in den Ferien öfter mal 'n bisschen Geld verdient, zum Glück meistens in irgendeinem Metallverarbeitenden Betrieb. Dummerweise alles äh... sagen wir mal unter der Hand. Gibt also nix offizielles. Soll man sagen, dass man da was gemacht hat oder lieber lassen?
f)ich hab mir was Metall angeht, Bearbeitungsmethoden, Werkstoffeigenschaften, etc. extrem viel Wissen selbst beigebracht, mir unter anderm auch ne Maschine gekauft, mit der gearbeitet etc. Wie könnte man das ins Anschreiben(?) /woanders einbringen oder soll mans lieber nicht einbringen?
Ahja, fast noch vergessen, Zeugnisse...
Soll man sich mit dem eher schlechteren (3,.. aktueller) Abitur oder der besseren (2,1, aber halt älter) Mittleren Reife bewerben und muss ich von der FH noch irgendwelche Zeugnisse / Scheine mitnennen?
Fragen über Fragen: für mich ists alles neu. Bisher hab ich mich schlicht nirgends bewerben müssen (zumindest nicht in der Form), lief alles über Vitamin B, bzw man kennt sich halt.
Eventuell findet sich ja jemand, der bereit ist, mir meine Fragen zu beantworten.
Wäre wahnsinnig nett.
Grüße,
Max