➡ Anschreiben als Personalsachbearbeiterin

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
EinerVonVielen
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Beitrag von EinerVonVielen »

Für den Fall, dass dir mein Einschub nicht weiterhilft schon mal ein "Sorry". Aber da ich mir gerade ähnliche Gedanken zu meinem Anschreiben mache, hilft es dir hoffentlich auch weiter.

@Experten: Wie wäre es sofort mit der Tür ins Haus zu fallen? So in der Art (vorausgesetzt das steht zum Teil auch in der Stellenausschreibung):

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Erstellen von Arbeitsverträgen, das Managen von Arbeitszeitkonten, das Führen von Mitarbeitergesprächen, das Durchführen von Back-Office Aufgaben - all das entspricht meinem Interesse und angestrebtem Berufsprofil auf ganzer Linie. Ich bin überzeugt davon, dass ich mich damit produktiv als Personalsachbearbeiter in Ihr Unternehmen einbringen kann.
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

EinerVonVielen hat geschrieben:Wie wäre es sofort mit der Tür ins Haus zu fallen?
Das ist ein nicht ganz so schlechter Gedanke, bei dem der Personaler im Prinzip sofort weiß, woran er ist, ohne zuvor lange, inhaltsleere, tausendfach gelesene Einleitungen studieren zu müssen. Am besten ist allerdings der das restliche Bewerbungsschreiben zusammenfassende Einleitsatz.
das Erstellen von Arbeitsverträgen, das Managen von Arbeitszeitkonten, das Führen von Mitarbeitergesprächen, das Durchführen von Back-Office Aufgaben - all das entspricht meinem Interesse und angestrebtem Berufsprofil auf ganzer Linie. Ich bin überzeugt davon, dass ich mich damit produktiv als Personalsachbearbeiter in Ihr Unternehmen einbringen kann.
Im Prinzip schon nicht schlecht. Nur Sätze mit Subjektivitätsmarkern (ich bin überzeugt, sicher, denke, glaube, hoffe, meine etc.) schwächen die eigene Argumentation ab. "Ich werde mich durch X produktiv als Y einbringen."
Dings
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Personalsachbearbeiterin Bewerbung - bitte um Begutachtung

Beitrag von Dings »

Hallöchen :D
zuerst ein Kompliment: Tolles Forum! Auf der Suche nach Tipps und Tricks, habe ich mich hier - so gut wie möglich - einmal quergelesen. Leider musste ich dabei feststellen, dass meine Bewerbungen ziemlich mau sind gegen das, was hier teilweise geboten wird. Also lernen und probieren und Euch mein Ergebnis nun hier präsentieren. Bin gespannt, wie sehr es noch zerrissen wird ... :?

Nun denn ...

___________________

Bewerbung als bzw. zur Personalsachbearbeiterin
-> ich bin noch kein Personalsachbearbeiter, aber bewerbe mich auch nicht so richtig als Auszubildende – wie formulieren???


Sehr geehrter Herr XY,

„Wer nicht fragt, bleibt dumm“ vermittelte mir als Kind die Sesamstraße und auch Mottos wie „Wer wagt, gewinnt.“ und „Probieren geht über studieren.“ führten dazu, dass Sie meine Bewerbung in der Hand halten.

Seit […] bin ich als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte bei […] in […] beschäftigt. Ihre Stelleanzeige bei […] ist für mich sehr reizvoll, da ich mich beruflich verändern und weiterqualifizieren möchte. Staatlich geprüfter Betriebswirt mit Schwerpunkt Personalwirtschaft ist mein Ziel. Für die Teilnahme an diesem Fernlehrgang suche ich nach einer entsprechenden Anstellung, die dem Berufsbild entspricht, wo ich gefordert und gefördert werde und eine Zukunftsperspektive besteht. Denn nur durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis werde ich [Einfügen: meines Erachtens ??] diesen Lehrgang sehr gut abschließen, um damit in einem Unternehmen wie dem Ihrem dauerhaft als qualifizierter Mitarbeiter „Fuß fassen“ zu können.

Mir ist durchaus bewusst, dass Sie in Ihrem Stellengesuch nach einem „Profi“ suchen, der ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bin [Negation! Besser?: meine Kenntnisse und Fähigkeiten hingegen (auch ein blödes Wort) müssen noch ausgebaut werden.]. Aber: Ich habe Spaß am Arbeiten, bin aufgeschlossen, lerne schnell und in neue Medien und entsprechende Softwareprogramme arbeite ich mich flink ein. [Satz anders: Was ich mitbringe sind Spaß am Arbeiten, Planen, Kalkulieren und Analysieren und ein hohes Maß an Lernbereitschaft. Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Entscheidungs- und Konfliktfähigkeit sind für mich selbstverständlich. Das Einarbeiten in neue Medien und entsprechende Softwareprogramme fällt mir leicht. In meiner Ausbildungszeit (bisschen doof formuliert, die ist ja schon länger her) gehörten zu den Lehrinhalten u.a. Grundlagen in der Buchführung/Lohn- und Gehaltsabrechnung sowie Arbeitsrecht.]

Als Mutter von […] Kindern leite ich ein kleines „Familienunternehmen“. Das erfordert Vielseitigkeit und Organisationstalent. Ich bin sehr belastbar, dabei zuverlässig und flexibel und besitze eine ausgeprägte Teamfähigkeit. Eine Tätigkeit in Teilzeit ist ideal für mich, da diese mir ausreichend Zeit für den Fernlehrgang und mein Familienunternehmen lässt. [Reihenfolge ok? Meine Familie steht natürlich an erster Stelle aber ich möchte vermitteln, dass mir die berufliche Weiterentwicklung sehr am Herzen liegt.]

Meine Gehaltsvorstellung liegt bei ca. […] Euro brutto/Jahr.

Über eine positive Antwort freue ich mich und stehe Ihnen für weitere Details in einem persönlichen Gespräch gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

___________________

Lieben Dank im Voraus für Zeit und Mühe! Ich hoffe, man steigt noch durch. Mal gucken, wie kritikfähig ich bin :wink: :D :P
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FRAGEN
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Re: Personalsachbearbeiterin Bewerbung - bitte um Begutachtu

Beitrag von FRAGEN »

Ich muss Miss_Reid leider in allen Punkten beipflichten... "muss" und "leider", weil es so aussieht, als hättest Du Dir schon viel Mühe gegeben, sowohl mit der Bewerbung selbst als auch mit Deiner Vorstellung hier im Forum. Da macht man äusserst ungern den Spielverderber...
Miss_Reid hat geschrieben:Kannst Du nicht aufbauend auf Deiner vorigen Ausbildung versuchen, den Einstieg zu schaffen, z. B. als Personalassistentin bzw. Sekretärin im Personalbereich, wie immer man es nennen will?
Meine spontane Lieblingsvariante hierzu: Bewerbung ganz geradeaus als "Sekretärin" bei einem Personaldienstleister. Das hat mehrere Vorteile: Erstens bist Du für diesen Job mit Deiner Ausbildung unmittelbar sehr gut qualifiziert und kannst Dir sämtliche Klimmzüge á la "Familienmanagement" und/oder geplante Weiterbildungen in der Zukunft schenken. Bei der "Sekretärein" hat niemand irgendwelche Fragen. Und wenn Du das eine Zeitlang gemacht hast, denkt jeder, der auch nur den Namen Deines letzten Arbeitgebers hört, gleich, dass Du durch all die Personalvorgänge auf Deinem Schreibtisch auch diesbezüglich mit allen Wassern gewaschen bist... ;-)

Den Lehrgang kannst Du ja trotzdem undercover machen... brauchst ihn aber nicht als weitere zeitliche Einschränkung (neben dem Familienmanagement) zu nennen. Denn ganz ehrlich: Gleichzeitig ungelernt UND zeitlich in der Doppelzange... das klingt wirklich ziemlich aussichtslos...
Dings
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Beitrag von Dings »

:shock: ohje!

@Miss-Reid:
Mit dem ersten Einwand hast Du total recht! Daher fällt/fiel mir diese Bewerbung auch total schwer.
Zu meiner Einleitug: Danke für den Hinweis! Vielleicht lässt man sich doch zu sehr verunsichern, wenn man so viele andere Bewerbungen liest und "Wow" denkt, weil die eigene dagegen so schwach wirkt. Ich habe da nicht viel Erfahrung.

@Fragen:
Liebe Dank für Deine Worte! Spielverderber seid Ihr auf keinen Fall. Ich habe nach Hilfe gesucht und ehrliche Antworten bekommen. Damit kann ich etwas anfangen.
Deine Idee ist super und macht total Sinn! Daran gedacht habe ich auch schon aber das wäre eine Initiativberwerbung und davon habe ich ja nun überhaupt keine Ahnung. Und hat man diesbezüglich Chancen, wenn eine Sekretärin überhaupt nicht gesucht wird? Ich werde das aber def. in Angriff nehmen und versuchen, diesen Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen!
Und danke für den letzten Satz! Ich finde meine Familie super und bisher hat die Kombi Familie und Job immer funktioniert. Nur für mich selbst muss ich sagen, dass ich nicht mehr Vollzeit arbeiten will. Die Zeit ist doch recht knapp bemessen (mein Eindruck nach vier Jahren Vollzeit). Ich denke, wenn ich Teilzeit arbeiten möchte, muss ich das erwähnen. Wenn dann nach dem "Warum" gefragt wird, ist es verkehrt, die Familie anzuführen oder liegt es lediglich an meiner Familienmanagement-Formulierung?

Nochmals Danke an Euch beide!
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Dings hat geschrieben:Daran gedacht habe ich auch schon aber das wäre eine Initiativberwerbung und davon habe ich ja nun überhaupt keine Ahnung.
Sieh's doch einfach als Einstieg in Deine Fortbildung! Iniativbewerbungen sind ein ganz gängiger Bewerbungstyp - und als angehende Personalfachfrau musst Du damit genau so locker umgehen wie mit allen anderen auch... ;-)
Dings hat geschrieben:Und hat man diesbezüglich Chancen, wenn eine Sekretärin überhaupt nicht gesucht wird?
Das ist die Grundsatzfrage bei Initiativbewerbungen. Wenn gerade in dem Moment "keiner sucht", kann das natürlich heissen, dass kein Bedarf besteht. Dann hat man Pech. Du kannst aber auch die erste und einzige sein, wenn ein Bedarf sich quasi gerade zu bilden beginnt. Also zum Beispiel mal angenommen, es gäbe da eine Sekretärin in einer Personalfirma. Die weiss schon jetzt kaum, wie sie die Arbeit bewältigen soll und träumt von einer Unterstützung... am liebsten einer, die ihr so schnell nicht den Job streitig machen wird. Dann kommt wie vom Himmel geschickt so eine Bewerbung von einer Rechtsanwaltsfachangestellten und Familienmanagerin rein... und die Dame denkt sich: "Perfekt! Erstens weiss die Dings genug, um mir Arbeit abnehmen zu können! Zweitens weiss sie zu wenig vom Personal, um mir gegenüber eine Lippe riskieren zu können... und drittens hat sie nicht die Zeit, um meinen Job zu übernehmen..."... win-win-win auf der ganzen Linie. Dann legt sie die Bewerbung ihrem Chef auf den Tisch... mit Post-It dran: "Du weisst, dass ich Hilfe brauche. Küsschen, Jessy!"... ;-);-);-)

Jetzt mal einfach aus dem Ärmel gesponnen... aber Du verstehst, was ich meine... ;-)
Dings hat geschrieben:Ich denke, wenn ich Teilzeit arbeiten möchte, muss ich das erwähnen.
Denke ich auch... und wie gesagt kann ja auch dieser Umstand für Dich arbeiten, wenn die Gesamtkonstellation stimmt (s. o.).
Dings hat geschrieben:Wenn dann nach dem "Warum" gefragt wird, ist es verkehrt, die Familie anzuführen oder liegt es lediglich an meiner Familienmanagement-Formulierung?
Einer der schönen Nebeneffekte der "Sekretariats"-Variante besteht ja auch darin, dass es in diesem Segment vollkommen normal und akzeptiert ist, diese Lebenspriorität zu setzen. Wenn eine Frau sich auf eine halbe Sekretärinnen-Stelle bewirbt, geht jeder genau davon aus... und findet nichts dabei. Der "Personal"-Sektor ist deutlich karriere-orientierter. Das macht es dort schwieriger... und genau das macht die Kombination "Sekretärin bei Personalfirma" im Endeffekt so charmant... ;-)
Dings
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Beitrag von Dings »

Mensch Fragen, Du bist Gold wert! Bild Danke!
Ich verstehe, was Du meinst und das ist auch der richtige Weg - naheliegend und mit Aussicht auf Erfolg! Manchmal ... da hat man ein Brett vor dem Kopf ... :wink:
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