Selbstständige Nebentätigkeit im Lebenslauf erwähnen?

Fragen zum Lebenslauf: Wie sieht ein tabellarischer Lebenslauf und wie ein handschriftlicher Lebenslauf aus? Welche Daten müssen unbedingt in den Lebenslauf und welche nicht?
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blue-sun
Beiträge: 1
Registriert: 21.10.2008, 13:03

Selbstständige Nebentätigkeit im Lebenslauf erwähnen?

Beitrag von blue-sun »

hi, ich habe eine frage zum lebenslauf meines freundes, der sich in deutschland bewerben möchte (er ist schweizer).

seit einiger zeit programmiert er nebenberuflich in seiner kleinen homepage-programmierfirma. es ist eine einzelfirma ohne handelsregistereintrag und ohne angestellte ( = er ist der einzige mitarbeiter).
seine firma ist momentan noch in der schweiz gemeldet.
muss dies im lebenslauf angegeben werden, und wenn ja in welcher form? muss ein zukünftiger arbeitgeber in deutschland um "erlaubnis" gefragt werden, ob diese firma weitergeführt werden darf?
Romanum
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.09.2008, 19:20

Re: Selbstständige Nebentätigkeit im Lebenslauf erwähnen?

Beitrag von Romanum »

muss dies im lebenslauf angegeben werden, und wenn ja in welcher form?
Unbedingt nicht. Aber wenn es nicht schadet, kann man das einbringen.
muss ein zukünftiger arbeitgeber in deutschland um "erlaubnis" gefragt werden, ob diese firma weitergeführt werden darf?
Normalerweise ja.

Schaue auch noch hier: https://www.bewerbung-forum.de/selbstst ... slauf.html
Kate24
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Beitrag von Kate24 »

Ich push das Thema mal, weil ich gerade in der selben Situation bin und weiß nicht weiter:

In welcher Form? Überschrift "Außerschulische Tätigkeiten" ? Und daneben dann "seid September 2008 - Selbständige Unternehmerin – „FIRMENNAME“
Tätigkeit: Internetdienstleistungen (Webdesign und Programmierung)

Kann man das so schreiben? Also ich finde es wichtig, weil es genau um so eine Bewerbung geht, bei einer Medienagentur. Das sieht schon gut aus - bei mir besteht sie nur nicht sehr lange...

Im Vorraus danke für die Hilfe!

(PS: Das Forum ist klasse... :!: )
ice_and_fire
Bewerbungshelfer
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Registriert: 02.09.2008, 20:58

Beitrag von ice_and_fire »

zunächst nochmal @blue-sun
oftmals ist es sogar im Vertrag extra so ausgemacht / geregelt, dass solche Tätigkeiten mitzuteilen sind. Alles andere wäre demnach Vertragsbruch
Kate24 hat geschrieben:Ich push das Thema mal, weil ich gerade in der selben Situation bin und weiß nicht weiter:
In welcher Form? Überschrift "Außerschulische Tätigkeiten" ? Und daneben dann "seid September 2008 - Selbständige Unternehmerin – „FIRMENNAME“
Tätigkeit: Internetdienstleistungen (Webdesign und Programmierung)
Gerade wenn -wie du sagst- diese Tätigkeit beinahe 1:1 dem entspricht, was du machst finde ich "ausserschulisch" unpassend. Eher "praktische Tätigkeiten" oder "praktische Erfahrungen" o.ä.
... hier sind natürlich auch Arbeitsproben möglich
jz09
Beiträge: 3
Registriert: 27.08.2009, 00:37

Unternehmensgründung als Nebentätigkeit in Lebenslauf?

Beitrag von jz09 »

Hallo zusammen,

während meiner promotion (als stipendiat, zum maschinenbau dr.-ing.) habe ich mit einem freund zusammen unser hobby (trekking) zum beruf gemacht, und ein kleines einzelnunternehmen zum import von hochwertigen outdoor-bekleidungen (eigene marke und eigener entwurf) gegründet. es war schon ernster gedacht als reiner spaß, aber ich wollte das geschäft auf keinen fall zum zweck des lebensunterhalts führen. das umsatzvolumen war auch nicht riesig, sondern so um 20k-30k euro herum. insgesamt ging es zwei jahre lang, steuerlich habe ich alles sauber mit steuerberater zusammen geregelt.

nun bewerbe ich mich bei einem renommierten unternehmen als entwicklungsingenieur, soll ich diese tätigkeit erwähnen? mittlerweile ist es ja in, "Intrapreneurship" zu fördern. ich möchte mich später eventuell auch als projektmanager oder projektleiter bewerben/durchschlagen.

im moment gehe ich eher davon aus, dass diese tätigkeit ein nachweis über mein unternehmergeist darstellt. ich befürchte nur, dass der schuß nach hinten los gehen könnte. denn es war eine nebentätigkeit, die mit meinem jetzigen beruf nichts am hut hat.

in den lebenslauf reinschreiben, oder nicht? was haltet ihr davon?
wäre toll, wenn ein paar personaler qualifizierte antworten darauf geben könnten. vielen dank.

gruss
jz09
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Es ist ja nicht unnormal, dass man sein Studium finanzieren muss. Wenn es auf diese Art und Weise passiert, dann ist das noch besser als ein Nebenjob in einer Kneipe. Dieses Unternehmen war dann deine Möglichkeit, um deine Ausbildung zu finanzieren. Daran kann nichts schlecht sein.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich denke, dass das nur eine Frage der Formulierung ist, dass diese Episode positiv wirkt. Wichtig wäre hierbei z. B. deutlich zu machen, dass es halt eine (jetzt abgeschlossene) Episode war... und dass der Schwerpunkt Deiner Aktivitäten jederzeit auf dem Studium lag. Wie Knightley schon sagt: Das Unternehmertum als Mittel zu Zweck... Schädlich wäre m. E. nur der Eindruck, dass dieses Geschäft zu Lasten der "eigentlichen" Ausbildung gegangen wäre... oder im Extremfall: Zu Lasten des kommenden Jobs gehen wird... ;-)
texto
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Registriert: 08.08.2011, 11:49

Selbständige Tätigkeiten in den Lebenslauf?

Beitrag von texto »

Hallo Leute,

schreibe gerade eine Bewerbung im IT-Bereich. Dabei hab ich folgendes Problem: Ich hab vor Jahren in meinem jugendlichen Leichtsinn ein Programmier-Projekt angenommen, womit ich überfordert war und welches dann gescheitert ist (nicht nur mein Fehler, teilweise auch die des Auftraggebers) Muß ich das im Lebenslauf angeben? (Ich würd's lieber weglassen)
Es war keine Anstellung, sondern es wurde ein Vertrag über die Erstellung einer Software unterschrieben. Beide Parteien haben den Vertrag nicht aufgehoben, sondern sind einfach ohne Klärung auseinander gegangen und keiner hat sich bei dem anderen mehr gemeldet.

EDIT: Ach ja, Geld hab ich damals nicht gesehen, da das Programm nie fertiggestellt wurde (von mir bis dahin erstellte sachen wurden von mir auch nicht ausgehändigt)

Grüße
Texto
P.Raab
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Registriert: 09.07.2011, 16:32

Beitrag von P.Raab »

Grundsätzlich sollten natürlich auch selbstständige Tätigkeiten im CV Erwähnung finden, in deinem Fall jedoch empfehle ich davon abzusehen. Dies davon ausgehend, dass ein Weglassen keine schädliche Lücke hinterlässt.

Gruß,
Peter
texto
Beiträge: 4
Registriert: 08.08.2011, 11:49

Beitrag von texto »

Also es hinterläßt eine Lücke von einem Jahr. Hmm, hatte gerade dazu tendiert, es doch anzugeben. Jetzt kommst Du, und sagst mir das Gegenteil. ;)
Knightley
Bewerbungshelfer
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Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

Und was hast du davor und danach gemacht?
texto
Beiträge: 4
Registriert: 08.08.2011, 11:49

Beitrag von texto »

Davor war ich in der Schule, danach für einige Jahre Autodidakt und dann einige Jahre Selbstständig.
texto
Beiträge: 4
Registriert: 08.08.2011, 11:49

Beitrag von texto »

So, hab in den Lebenslauf "Gescheitertes Software-Projekt" von dann bis dann geschrieben und abgeschickt. Die Stelle war lieder schon belegt, hab aber den Chef dann nochmal um seinen Meinung über die Bewerbung gebeten. Der meine ich solle "gescheitert" einfach weglassen. Da das so lange zurückliegen würde, würde wohl kaum jemand eine Arbeitsprobe anfordern. Aber ich dachte mir halt "ehrlich währt am längsten"

Was haltet ihr davon?
lodoberlin
Beiträge: 2
Registriert: 16.02.2012, 09:17

Selbständigkeit als Nebentätigkeit im Lebenslauf?

Beitrag von lodoberlin »

Während meiner Festanstellung habe ich Anfang 2011 in meiner Freizeit eine Firma (Unternehmergesellschaft) geründet und eine Internetportal aufgebaut und betrieben (war zwar etwas stressig, lies sich aber organisieren).

Jetzt bewerbe ich mich auf eine neue Festanstellung und stelle mir im Zusammenhang mit meinem Lebenslauf folgende Fragen:

a) Sollte ich dies in meinem Lebenslauf mit angeben?
b) In welchen Bereich sollte dies geschehen? Bei "Berufliche Praxis" mit den anderen Tätigkeiten?
c) Da die Firma/Webseite noch existiert müsste die Zeitliche Eingliederung nach Gründungsjahr geschehen?

Was ist Eure Meinung?

Viele Grüße
Rhodus
Bewerbungshelfer
Beiträge: 4165
Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo lodoberlin,

ich finde die Angabe deiner "Freizeitaktivitäten" sehr problematisch. Ich sehe die Gefahr, dass ein potentieller arbeitgeber befürchtet, dass du nicht mit Deiner vollen Konzentration bei der Arbeit sein könntest. Oder möglicherweise nur beabsichtigt, nur für einen kurzen zeitraum eine Position einzunehmen, bis Dein eigenes Unternehmen profitabel genug ist.

Soweit es sich hierbei halt mehr um eine Freizeitaktivität handelt, würde ich es gar nicht erwähnen.

Viele Grüße aus Duisburg
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aircareer.de
Beiträge: 24
Registriert: 19.04.2011, 15:05

Beitrag von aircareer.de »

Eine etwaige Nebentätigkeit solltest du deinem neuen Arbeitgeber spätestens beim Antritt eines Vollzeitjobs sowieso mitteilen. Die Informationen über eine nebenherlaufende selbstständige Tätigkeit deinerseits kann somit auch gleich in der Bewerbung erwähnt werden.
Ich würde diese, wie du auch schon sagst, als berufliche Erfahrung im Lebenslauf aufführen.

Denkbar ist auch, dass du die Nebenbeschäftigung im Anschreiben mit ansprichst. Unter Umständen konntest du dadurch wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben, die dich nun auch in deiner hauptberuflichen Anstellung weiterbringen und für deinen potenziellen Arbeitgeber daher von Interesse sein könnten.
lodoberlin
Beiträge: 2
Registriert: 16.02.2012, 09:17

Beitrag von lodoberlin »

Danke schon einmal für das erste Feedback.

Natürlich habe ich meine Nebentätigkeit bei meinem Arbeitgeber angemeldet und ich werde dies auch bei meinem neuen AG tun.
Da ich als Produktmanager arbeite und ich im Rahmen meiner Firma eine Webseite komplett konzipiert habe ergänzen sich die Tätigkeiten inhaltlich auch sehr gut.

Mich würden weitere Meinngen interessieren, in wieweit die Nebentätigkeit unter diesen Voraussetzungen eher Vorteil oder Nachteil sein kann.

Vielen Dank
Crunkrock
Beiträge: 2
Registriert: 22.09.2015, 19:07

Gelegentliche Kleinunternehmerische Tätigkeiten im CV

Beitrag von Crunkrock »

Hallo,

ich bin Student (mein "Hauptberuf"). Ich habe die ein oder andere Berufserfahrung als Werkstudent, studentische Hilfskraft, usw, was alles unter "Beruflicher Werdegang" in meinem Lebenslauf zu finden ist. Zurzeit bin ich nirgends fest angestellt, bearbeite aber gelegentlich als Freiberufler Aufträge in meinem Bereich. Das ist jedoch nicht regelmäßig und nur auf Kleinunternehmerniveau. Würdet ihr das in den Lebenslauf schreiben, und wenn ja, wie?

z.B.:

03/2015 - dato: verschiedene freiberufliche Aufträge im Bereich XYZ

Wäre das zu Allgemein? Ist es ok einen langen Zeitraum anzugeben, obwohl es Aufträge innerhalb des Zeitraums waren, manchmal aber auch nichts?
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8985
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Ist es ok einen langen Zeitraum anzugeben, obwohl es Aufträge innerhalb des Zeitraums waren, manchmal aber auch nichts?

Ja, das ist Ok.

Sofern relevant, ist es natürlich nützlich, nähere Angaben zur Tätigkeit zu machen.
Crunkrock
Beiträge: 2
Registriert: 22.09.2015, 19:07

Beitrag von Crunkrock »

Und was sagst du zu meiner Bezeichnung "verschiedene freiberufliche Aufträge im Bereich XYZ"? Es war das erste, was mir in den Kopf gekommen ist...
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