Sprachkenntnisse richtig einschätzen

Fragen zum Lebenslauf: Wie sieht ein tabellarischer Lebenslauf und wie ein handschriftlicher Lebenslauf aus? Welche Daten müssen unbedingt in den Lebenslauf und welche nicht?
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planlos81
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Sprachkenntnisse richtig einschätzen

Beitrag von planlos81 »

Hallo,

immer wieder kommt es zu der Frage: "Wie gut sind meine Sprachkenntnisse?"

Hat man früher im Lebenslauf seine Sprachkenntnisse in Jahren ausgedrückt ist dies heute nicht mehr üblich. In den Zeiten des Zusammenwachsens gibt es von der EU eine "Richtlinie" zur Bestimmung der Sprachkenntnisse. Siehe auch hier: https://www.bewerbung-forum.de/sprachke ... slauf.html

Hierbei wird zw. A1, A2, B1, B2, C1 und C2 unterschieden. Doch was bedeutet das? Und wie drückt man das nun im Lebenslauf aus?

Im Lebenslauf werden oftmals zw. folgenden Abstufungen unterschieden:
  • # Muttersprache
    # Verhandlungssicher (sehr gut)
    # Fliessend (gut, eventuell mit dem Zusatz "in Wort und Schrift")
    # Schul- bzw. Grundkenntnisse
A1: Einfache Unterhaltungen, Grundkenntnisse aus der Schule
A2: Teilnahme an einfachen belanglosen Gesprächen möglich
B1: Teilnahme am täglichen Leben möglich, einkaufen, gehobenere Konversationen
B2: Auch komplexe Sachverhalte können erfasst und diskutiert werden
C1: Anspruchsvolle Literatur bereitet keine Probleme, Konversation mit Muttersprachlern ist auf allen Gebieten möglich, Phrasen und Redewendungen gehören zum Standard
C2: Konversation mit Muttersprachlern ist auf allen gehobenen Gebieten möglich, Sprache bereitet keinerlei Probleme, selbst Doktorarbeiten kann man schreiben

Die Level A, B und C entsprechen hierbei in etwa den Formulierungen "Grundkenntnisse", "gute Kenntnisse" oder "verhandlungssicher / fließend". Toppen kann man die jeweiligen Formulierungen dann noch mit "...in Wort und Schrift". Dabei darf man durchaus selbstbewusst vorgehen, man sollte sich aber schon selbst gut einschätzen. Es nützt einem nichts in einer Firma zu arbeiten in der täglich Meetings auf französisch abgehalten werden, wenn man kein Wort versteht. Ebenso sollte man bei Geschäftspartnern nicht ins Stocken geraten oder ihn nicht verstehen.

Einen genauen Überblick könnt ihr hier als PDF runterladen.

Hat man besondere Zertifikate wie z.B. das Cambridge-Certifcate oder ein DELF-DALF Zertifikat, sollte man diese mit angeben und beilegen.

Übersicht:
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tymanis
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Beitrag von tymanis »

Wie drücke ich das ganze jetzt in meinem LL aus ?

Schreibt man :
Englisch : fließend in Wort und Schrift (B2)

Wäre für Hilfe sehr dankebar
Chancen
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Registriert: 16.04.2010, 21:00

Beitrag von Chancen »

So würde ich es machen.

Mit erreichen des Abiturs hat man B2.
pitterpolo
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Registriert: 23.01.2011, 15:06

Einstufung der Sprachkenntnisse - Kompetenzstufen

Beitrag von pitterpolo »

Guten Abend,

aufgrund einer anstehenden Bewerbung, möchte ich u. a. auch meine Sprachkompetenzen aufzählen.
Nur konnte ich zu meinem Problem nichts Hilfreiches finden:

Wie wird ein Abiturient, der im Leistungskurs Englisch eine glatte 2 hat (11 Punkte) nach der europ. Kompetenzstufe bewertet? Ich würde sagen, mit der Stufe B2 oder?
Könnt ihr mir weiterhelfen?

Ich bedanke mich im Voraus und wünsche einen angenehmen Abend.


pitterpolo
pitterpolo
Beiträge: 82
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Beitrag von pitterpolo »

Keiner eine Idee?
Ich meine gehört zu haben, dass das Sprachniveau eines LKlers auf B2 zu stufen ist, aber ich möchte lieber sichergehen.
Romanum
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Beiträge: 8985
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Da man die Lk-Niveaus verschiedener Bundesländer nicht vergleichen kann, ist eine pauschale Zuordnung nicht möglich.

Das hier sollte hilfreich sein:

https://www.bewerbung-forum.de/lebensla ... slauf.html
jackhightech
Beiträge: 39
Registriert: 03.12.2011, 13:24

Fremdsprachenkenntnisse im Lebenslauf bezeichnen

Beitrag von jackhightech »

Hallo,

ich bin mir unsicher, wie ich meine Fremdsprachenkenntnisse im Lebenslauf zu bezeichnen habe.

Englisch habe ich seit der 5. Klasse bis zum Abitur samt 1-wöchigem Schüleraustausch gehabt und habe im gesamten Studium (und meiner Freizeit) sehr viel mit englischer Literatur zu tun. Ich hatte auch mal 1 Semester lang mit einem Betreuer zu tun, der nur englisch gesprochen hatte, und das war auch absolut kein Problem. Dennoch verstehe ich z.B. in englischen Filmen und Serien manchmal ganze Sätze nicht (worum es geht, aber schon fast immer), weil die Aussprache zu undeutlich ist, insbesondere bei irgendwelchen Straßenslangs. ;) Auch mit der Richtung Deutsch -> Englisch habe ich manchmal Probleme, weil ich dann anfange zu wörtlich zu Übersetzen und mir dann besonders expressive Vokabeln oder Satzbauten fehlen. Spätestens als ich in einem Berufsberatungsseminar gehört habe, dass verhandlungssicheres Englisch keine Einschränkungen mehr gegenüber einem Muttersprachler bedeuten solle, habe ich das für mich abgehakt. Im Internet liest man aber trotzdem noch gegenteiliges. Was denn also nun?

Dann hatte ich noch 6 Jahre französisch als 2. Fremdsprache und Spanisch 2 Jahre lang als 3. Sprechen kann ich beides allerdings kaum noch, kann nicht zu komplizierte Texte aber noch ganz gut lesen. Reicht das, um es als Grundkenntnisse aufzuführen oder sollte ich das lieber weglassen? Ich könnte im Vorstellungsgespräch ja dann zugeben, dass ich es im Studium nicht gebraucht und daher nicht geschult habe, aber mit Sicherheit sehr schnell wieder reinkommen würde, falls ich es mal brauche.

Danke schon mal :)
Rhodus
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Beiträge: 4165
Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo jackhightech,

es gibt keine vorgeschriebenen Vorgaben. es steht dir frei, wie Du sie präsentieren möchtest.

es bietet sich auf jeden Fall an, die Fremdsprachen in der reihenfolge anzugeben, wie man sie beherrscht; sozusagen von gut bis weniger gut.

Sofern man sich für eine Position bewirbt, bei denen Sprachen eine untergeordnete Rolle spielen, also insbesondere während der Ausbildung, kann man auch darauf verziochten, Qualitätsangaben zu machen. Zumal es schwer ist, solche Angaben zu tätigen. Ab wann sind Sprachen überdurchschnittlich oder gut, an wann durchschnittlich?
Eher bietet es sich an, sofern getätigt, auf erworbene Zertifikate hinzuweisen.

Viele Grüße aus Duisburg
KillrAngel

Beitrag von KillrAngel »

Verhandlungssicher ist ein Äquivalent für perfekt - ohne mehrmonatige Job- oder Projekterfahrung im Ausland kommen Sie nicht dahin. In Wort und Schrift meint sicher, flüssig und fehlerfrei, egal ob Sie präsentieren, mailen, telefonieren oder mit dem Kollegen aus Liverpool die Ente von Lehel versenken.
Gute Kenntnisse haben Sie, wenn Sie wohl fleißig gelernt, aber nicht länger aus Deutschland herausgekommen bzw. nicht in die beruflich veranlasste Kommunikation hineingekommen sind.
Ausbaufähige Grundkenntnisse oder Schulkenntnisse signalisiert, dass man’s nicht kann, aber bereit ist zu büffeln, sofern es der Arbeitgeber verlangt. Fachsprachensicher hieß früher, dass man die fachliche Diskussion verfolgen konnte - heutzutage haben Sie mitzureden.
Bei dir wäre das also gutes Englisch in Wort und Schrift und Grundkenntnisse oder ausbaufähig für den Rest.
jackhightech
Beiträge: 39
Registriert: 03.12.2011, 13:24

Beitrag von jackhightech »

Ich habe die noch feinere Abstufung: Grundkenntnisse < Gute Kenntnisse < Sehr gute Kenntnisse < Fließend < Verhandlungssicher < Muttersprachler gefunden. Gerade mal die zweitschlechteste Stufe nach nun 15 Jahren mit mehr oder weniger täglichem Kontakt zu Englisch ist schon sehr ernüchternd.
Nach dem GER und hier sehe ich mich irgendwo zwischen B1 und B2. Das Problem ist, dass es je nach Inhalt stark schwankt.

Ich habe vor, in einem Unternehmen als Software-Entwickler einzusteigen. Ich denke also, das Englisch wird schon nicht unwichtig sein, wenn vielleicht auch nicht absolut oberste Priorität haben (je internationaler Tätigkeit des Unternehmens natürlich).
FD
Beiträge: 2
Registriert: 10.05.2013, 15:24

Sprachkenntnisse/Kurse/Zertifikate (TOEIC) im Lebenslauf

Beitrag von FD »

Bei vielen Stelen, auf die ich mich bewerbe sind Englischkenntnisse gefordert (Ing. Bereich). Ich bin sicher, dass mein Englisch dafür gut genug ist. Bislang hatte ich da aber keinen offiziellen Beleg für.

Bisher habe ich immer im Anschreiben geschrieben: ...Durch meine Auslandsaufenthalte, englischsprachige Lehrveranstaltungen und regelmäßige Sprachpraxis verfüge ich über sehr gute Englischkenntnisse...

Waren weitere Sprachkenntnisse erwünscht, gabs noch einen Satz zu meinem Französisch.

Im Lebenslauf gibt es dann natürlich den Punkt Auslandsaufenthalte.

Wenn ich es für angebracht halte, mache ich einen Punkt Sprachkurse
da kann ich dann 2 Französischkurse angeben (Intensivkurs in Frankreich, ein Semester in Deutschland) und je nachdem noch 3 Semester Dänisch.

Dann gibt es einen Punkt der sich Kenntnisse & Fähigkeiten nennt. Darunter dann: Spachkenntnisse, EDV, Führerschein, Persönliche Interessen.

Bei den Sprachen dann:
Deutsch (Muttersprache)
Englisch (verhandlungssicher)
Französisch (erweiterte Kenntnisse)
Dänisch (Grundkenntnisse) -optional

Jetzt habe den TOEIC Test gemacht und weiß nicht so recht, wo ich den im Lebenslauf am besten hervorhebe. Schreibe ich nur meinen TOEIC-Score zu den Englischkenntnissen? Soll ich den Punkt Sprachkurse in Sprachkurse & Zertifikate umbenennen? Oder vielleicht Weiterbildung nennen?

Bisher habe ich die Sprachkurse nur angegeben, wenn in der Ausschreibung weitere Sprachkenntnisse gewünscht waren. Wenn jetzt nur Englisch relevant ist, finde ich es etwas doof einen Extrapunkt aufzumachen, um meinen TOEIC Test reinzuschreiben.

Und dann noch zum Anschreiben, sollte ich mich jetzt im Anschreiben auf meinen TOEIC-Test, bzw. meinen Score oder mein Niveau beziehen?
FD
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Beitrag von FD »

So, mein Ergebnis ist da, ich habe die höchst mögliche Punktzahl. Das entspricht CERF-Niveau C1 (höher misst der Test nicht).

Jetzt bin ich immernoch unschlüssig, wie ich ihn im Lebenslauf am besten angebe. Ein Grund wieso ich das möchte ist, dass man ja immer versuchen soll etwas "sinnvolles" zu machen in der Bewerbungsphase. Ich suche seit 10 Monaten (nach dem Studium). Mein letzter Nebenjob aus dem Studium endete nach Weihnachten, weil meine Chefin meinte, dass ich ja jeden Moment eine richtige Stelle finde, und es sich nicht lohnen würde mich nochmal anzumelden. Einen neuen Nebenjob (als Kellnerin oder so) habe ich bisher auch nicht gefunden, weil wahrscheinlich alle denke, dass ich ja gleich wieder weg bin, wenn ich einen "richtigen" Job habe. Haben sie ja auch Recht.

Also zurück zum Test.

Wenn Englisch und Französischkenntnisse gefragt sind, lohnt es ja einen Extrapunkt aufzumachen. Der heißt gerade

Sprachkurse / Zertifikate

04/2013 TOEIC Prüfung – Listening & Reading: Niveau C1 (CERF)
10/2009 – 02/2010 Sprachkurs Französisch (B1) am Institut Français, xxx
06/2009 – 07/2009 Dreiwöchiger Intensivsprachkurs Französisch (A2) am XXX in xxx, Frankreich


Übermorgen kommt noch der Speaking & Writing Teil des TOEIC Tests hinzu.

Wenn jetzt aber nur Englischkenntnisse gefordert sind, will ich die Französischkurse nicht nennen, und dann finde ich es auch doof einen Extrapunkt im Lebenslauf dafür zu machen.
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TanyTao
Beiträge: 12
Registriert: 09.11.2012, 12:26

Beitrag von TanyTao »

Hi FD

Du schreibst deine Punktzuahl bzw. dein Sprachniveau einfach hinter die Englischkenntnisse:
Also Englischkenntnisse (TOEIC: 120/120)
oder

Englischkenntnisse: Niveau C1 (CERF)

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