Bei deiner Jobsuche sind dir sicherlich schon mal Bewerbungen über WhatsApp über den Weg gelaufen. Es ist ein moderner Kanal zur einfachen Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Bewerber.
In diesem Artikel stellen wir die Möglichkeiten der WhatsApp-Bewerbung vor. Außerdem erfährst du alles über die Vorteile und Nachteile der Messenger-Bewerbung.
Bewerbung per WhatsApp immer beliebter bei Arbeitgebern
Wenn von einer Bewerbung per Whats-App die Rede ist, dann wird zur ersten Kommunikation die Messaging-App WhatsApp genutzt. Der Arbeitgeber bietet diese Option der Kontaktaufnahme dann explizit an.
Du kannst dich dann direkt in einer Nachricht melden. Zudem kannst du über WhatsApp wichtige Daten, deinen Lebenslauf und weitere Informationen an den Arbeitgeber senden.
Die Bewerbung per WhatsApp ist noch nicht weitverbreitet. Sie kommt vor allem bei solchen Berufen und Branchen vor, in denen ein Fachkräftemangel herrscht. Die Arbeitgeber wollen die Bewerbungshürde möglichst niedrig halten, um mehr Bewerber anzuziehen.
Zu solchen Branchen zählen beispielsweise das Gesundheitswesen, der Einzelhandel, das Gastgewerbe oder das Handwerk.
Darüber hinaus wird die WhatsApp-Bewerbung bei solchen Jobs angeboten, die keine so hohen fachlichen Anforderungen haben. Das ist dann häufig bei Ferienjobs, Nebenjobs und Studentenjobs der Fall.
Da viele junge Menschen über WhatsApp kommunizieren, wird die WhatsApp-Bewerbung auch immer öfter bei Ausbildungsplätzen und Praktikumsplätzen angeboten.
3 Tipps für WhatsApp-Bewerbung
Auch wenn es sich “nur” um eine WhatsApp-Bewerbung handelt, solltest du ein paar wichtige Dinge berücksichtigen.
➤ #1 Angemessene Sprache bei WhatsApp-Kommunikation verwenden
Nur weil du über WhatsApp kommunizierst, heißt das nicht, dass du dir weniger Mühe geben solltest.
Daher:
Achte auf eine korrekte Sprache und Grammatik in deinen Nachrichten, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Natürlich geht es über WhatsApp informeller zu. Viele Unternehmen geben sich auch betont locker, um mit Bewerbern in Kontakt zu kommen.
Du kannst dezent Emojis einsetzen, wenn es sinnvoll ist. Denn sie gehören zur WhatsApp-Kommunikation einfach dazu. Aber übertreibe es nicht.
Du musst immer genau abschätzen, wie informell du wirklich formulieren kannst.
Auf Slang und Abkürzungen solltest du dagegen verzichten. Es sei denn, du bist absolut sicher, dass der Arbeitgeber bzw. die Ansprechperson es nicht missverstehen wird.
Achte deswegen immer auch auf die Ansprache auf der Stellenanzeige, im WhatsApp-Kanal oder auf der Instagram-Seite, wie sich die Kommunikation an die Bewerber richtet.
➤ #2 Zeitlich angemessen und pünktlich reagieren
Die Kommunikation über WhatsApp ist üblicherweise schnell. Daher kannst du dir nicht mehrere Tage Zeit für eine Antwort lassen.
Was du allerdings beachten solltest:
Sofern du nicht mit einem KI-Chatbot interagierst, haben die Mitarbeiter auch mal Feierabend.
Also schreibe nicht unbedingt Nachrichten in den Nachtstunden oder am Wochenende. Sie werden natürlich immer später gelesen.
Aber wenn du außerhalb der normalen Arbeitszeiten keine Nachrichten verschickst, respektierst du die Personalverantwortlichen.
➤ #3 Auf seriöses Profil für WhatsApp-Bewerbung achten
Du nutzt WhatsApp sicherlich vorwiegend für deine private Kommunikation.
Dementsprechend ist dein Profilbild vielleicht eher privat oder lustig.
Wenn du dich über WhatsApp bewerben willst, dann überlege ebenfalls, ob dein Profilbild für den beruflichen Kontext angemessen ist.
Überprüfe auch deine Statusangabe und deine Profilbeschreibung, ob du damit einen seriösen Eindruck beim Arbeitgeber hinterlässt.
Falls du erfolgreich einen Job ergattern konntest, kannst du die Angaben ja wieder ändern.
Vorteile für Bewerber bei WhatsApp-Bewerbung
Als Bewerberin sind mit einer WhatsApp-Bewerbung einige Vorteile verbunden.
➤ Einfachheit
Die Bewerbung über WhatsApp ist für Bewerber einfach und schnell. Du kannst direkt auf ein Stellenangebot reagieren, wo auch immer du es entdeckst.
Du benötigst eben nur dein Smartphone und die App. Dann kannst du Nachrichten sowie erforderliche Dokumente von jedem Standort versenden.
➤ Wenig Infos und Dokumente notwendig
Da die Arbeitgeber mit möglichst vielen Bewerbern in Kontakt kommen möchten, sind die inhaltlichen Anforderungen gering.
Oftmals reicht es schon, wenn du nur kurz Angaben zu vorhandenen Abschlüssen und erforderlichen Berufserfahrungen bejahst. Der Aufwand für dich ist in der Regel gering.
➤ Kommunikation in Echtzeit
Du kannst in Echtzeit Updates und Feedback von Arbeitgebern erhalten, was den Einstellungsprozess schneller und effizienter macht.
➤ Kein Anschreiben
In einem ersten Schritt benötigst du bei einer WhatsApp-Bewerbung im Normalfall kein sonst übliches Anschreiben.
Der Arbeitgeber kann ein normales Bewerbungsschreiben aber im weiteren Bewerbungsverfahren anfordern. Viele Arbeitgeber verzichten aber sogar darauf.
Bei Bedarf und je nach Situation kannst du ein eher kurzes und knackiges Bewerbungsschreiben formulieren.
Nachteile für Bewerber bei WhatsApp-Bewerbung
Natürlich gibt es auch Nachteile für Bewerber, die mit einer Bewerbung per WhatsApp einhergehen.
➤ Zu schnelle Absagen
Die Bewerbungshürden sind zwar gering. Aber viele Arbeitgeber entscheiden anhand weniger Informationen, ob du geeignet bist oder nicht.
Das könnte ein Nachteil sein, wenn du trotz deiner Fachkenntnisse und Erfahrungen nicht in das Schema des Arbeitgebers passt.
➤ Datenschutz- und Sicherheitsrisiken
WhatsApp ist keine absolut sichere Plattform. Es besteht das Risiko, dass sensible Informationen kompromittiert werden.
Außerdem können Kriminelle Fake-Jobs ausschreiben, um an Daten von dir zu kommen. Bewirb dich daher über WhatsApp nur bei Unternehmen, die du kennst.
➤ Schwierigkeiten beim Organisieren
Die mitunter große Menge an Nachrichten während mehrerer Bewerbungsverfahren kann es für dich schwierig machen, den Überblick über deine Bewerbungen zu behalten.
Vorteile für Arbeitgeber bei WhatsApp-Bewerbung
Für Arbeitgeber ergeben sich bei der Nutzung von WhatsApp für Bewerbungen auch einige Vorteile.
➤ Zielgruppengenauigkeit
WhatsApp wird von Millionen Menschen regelmäßig genutzt. Daher ist es folgerichtig, wenn Arbeitgeber auch dort Menschen ansprechen, die einen Job suchen.
Arbeitgeber können WhatsApp-Gruppen oder Broadcast-Listen erstellen, um ihre offenen Stellen vielen Jobsuchende bekannt zu machen.
➤ Ungezwungenheit
WhatsApp ist eine informellere und persönlichere Kommunikationsplattform, die es Arbeitgebern ermöglicht, eine lockere Beziehung zu Arbeitssuchenden aufzubauen. Das ist sinnvoll für eher informelle Branchen und Jobs.
➤ Schnellere Kommunikation
WhatsApp-Nachrichten werden sofort zugestellt und gelesen, was eine schnellere Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Bewerbern ermöglicht.
Nachteile für Arbeitgeber bei WhatsApp-Bewerbung
Für Arbeitgeber ergeben sich allerdings auch ein paar Risiken und Nachteile.
➤ Sicherheits- und Datenschutzrisiken
WhatsApp ist keine sichere Plattform. Arbeitgeber müssen vor allem auf einen ausreichenden Datenschutz achten.
➤ Viele Bewerbungen von “falschen” Bewerbern
Normalen Bewerbungsunterlagen dienen auch immer der Selektion von Bewerbern. Wenn die Bewerbungshürden sehr niedrig sind, dann bewerben sich unter Umständen sehr viele Bewerber.
Zusätzlich kann das Problem auftreten, dass sich zu viele Bewerber mit den “falschen” Qualifikationen und Erfahrungen bewerben.
Dann bringt dieser Bewerbungskanal für Arbeitgeber nicht mehr Erfolg als andere Bewerbungskanäle.
➤ Rechtliche Fragen
Die Nutzung von WhatsApp im Einstellungsprozess kann mit rechtlichen Problemen verbunden sein, zum Beispiel mit dem Recht auf Privatsphäre.
Zum guten Schluss: WhatsApp-Bewerbung
Bei einer WhatsApp-Bewerbung kann es schwierig sein, deine Persönlichkeit und deine Motivation authentisch und vollständig zu vermitteln. Denn der Arbeitgeber gibt vor, welche Informationen er von dir benötigt und wie du sie übermitteln sollst.
Die Schnelligkeit und Einfachheit kann daher auch nachteilig für dich sein. Daher überlege immer gut, ob dieser Bewerbungskanal für dich geeignet ist.
