StÀrken in Bewerbung formulieren: Beispiele Anschreiben

Die ErwÀhnung von persönlichen und beruflichen StÀrken nimmt in vielen Bewerbungen einen wichtigen Platz ein. Aber leider machen die Bewerber dabei oftmals zwei Fehler:

  1. sie nennen nur hÀufige typische StÀrken
  2. sie zÀhlen die StÀrken nur auf.

Mit einer allgemeinen AufzĂ€hlung von typischen StĂ€rken ĂŒberzeugst du aber keinen Personalverantwortlichen.

In diesem Ratgeber erfĂ€hrst du, wie du deine wichtigen Eigenschaften an Beispielen belegst und wie du damit deine StĂ€rken als Argumente fĂŒr deine Eignung einsetzt.

Empfehlung von bewerbung-forum.de

Konzentriere dich auf eine StÀrke oder zwei StÀrken in deiner Bewerbung und belege sie an Beispielen.

➀ HĂ€ufige StĂ€rken im Bewerbungsanschreiben: Beispiele

Es gibt die typischen StĂ€rken, die ein Großteil der Bewerber im eigenen Anschreiben erwĂ€hnt. Diese StĂ€rken-Liste prĂ€sentiert die hĂ€ufigsten genannten StĂ€rken:

  • Analytische FĂ€higkeiten
  • Anpassungsvermögen
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Durchsetzungskraft
  • EntscheidungsfĂ€higkeit
  • Entscheidungsfreudigkeit
  • FlexibilitĂ€t
  • Kontaktfreude
  • KommunikationsfĂ€higkeit
  • KreativitĂ€t
  • Lernbereitschaft
  • OrganisationsfĂ€higkeit
  • SelbststĂ€ndigkeit
  • Sorgfalt
  • TeamfĂ€higkeit
  • Urteilsvermögen
  • Verhandlungsgeschick
  • ZuverlĂ€ssigkeit

Wenn viele Bewerber im Anschreiben diese typischen StĂ€rken auffĂŒhren, dann fehlt die Unterscheidungskraft zwischen den einzelnen Bewerbungen.

Das ist logisch, oder?

Da du mit deinem Anschreiben aber positiv hervorstechen willst, musst du bei der Formulierung deiner StÀrken individueller und kreativer vorgehen.

➀ StĂ€rken in Bewerbung nicht nur aufzĂ€hlen

Ein weiterer großer Fehler ist, dass Bewerber ihre Eigenschaften einfach nur aufzĂ€hlen.

Dann entstehen solche Formulierungen wie:

“Ich bin engagiert, kreativ und kann sowohl selbststĂ€ndig als auch im Team arbeiten.”

oder

“Neben Lernbereitschaft bringe ich auch ZuverlĂ€ssigkeit und FlexibilitĂ€t mit.”

Einige Bewerber bringen es dabei sogar fertig, in zwei oder drei SĂ€tzen ĂŒber ein Dutzend (angebliche) persönliche StĂ€rken zu nennen.

Aber solche allgemeinen SĂ€tze sind nichts weiter als die Aneinanderreihung von Wörtern und reine Behauptungen, die Personalverantwortliche selten ĂŒberzeugen.

Wenn du mit deinen StÀrken im Anschreiben punkten willst, dann darfst du diese StÀrken nicht nur aufzÀhlen.

➀ StĂ€rken in Bewerbung an Beispielen belegen

Gerade in Stellenanzeigen werden immer wieder recht Àhnliche Eigenschaften von den Bewerbern gefordert.

Viele Bewerber denken dann, dass die bloße ErwĂ€hnung dieser Eigenschaften im Bewerbungsschreiben schon ausreicht, damit sie ihnen von den Bewerbungslesern auch zugesprochen werden. Auf diesen Trugschluss solltest du als Bewerber nicht hereinfallen.

Du kannst dein Anschreiben viel ĂŒberzeugender gestalten, wenn du deine persönlichen und beruflichen StĂ€rken auch tatsĂ€chlich kennst. DafĂŒr ist eine StĂ€rken-Analyse notwendig, die du dann ebenso bei der Vorbereitung auf das VorstellungsgesprĂ€ch nutzen kannst.

NatĂŒrlich kann es sein, dass du sehr viele persönliche Eigenschaften besitzt, die du auch unbedingt nennen willst.

Aber:

Versetze dich einmal in die Lage des Personalverantwortlichen. Dieser kann sich nicht sechs, sieben oder mehr StĂ€rken merken, dem jeweiligen Bewerber zuordnen und auch noch auf PlausibilitĂ€t prĂŒfen.

Die in einer Bewerbung genannten StÀrken sind erst mal nichts weiter als reine Behauptungen.

Deshalb konzentriere dich in deinem Bewerbungsschreiben nicht auf sieben, nicht auf fĂŒnf oder drei StĂ€rken, sondern auf zwei persönliche StĂ€rken oder gar nur eine persönliche StĂ€rke.

Ja!

Du hast richtig gelesen.

Wenn du eine – tatsĂ€chlich vorhandene – persönliche StĂ€rke formulierst und vor allem auch an einem Beispiel begrĂŒndest, dann ist das viel aussagekrĂ€ftiger!

Das Beispiel fĂŒr die Darstellung deiner StĂ€rke wĂ€hlst du so, dass du einen Bezug zur beruflichen Vergangenheit oder zu den Anforderungen der potenziellen Stelle herstellst.

Du gibst also an, was du mit deiner StÀrke schon erreicht hast bzw. erreichen wirst oder welchen Nutzen der Arbeitgeber vom Einbringen deiner StÀrke in den Arbeitsalltag hat.

Damit ist die StĂ€rken-Nennung wesentlich glaubhafter als die bloße AufzĂ€hlung. Denn nur, wenn du deine StĂ€rken in einem Kontext darstellst, dann ĂŒberzeugst du den Arbeitgeber.

Nachfolgend findest du ein paar Beispiele fĂŒr die Formulierung von StĂ€rken in deiner Bewerbung:

“Meine besondere StĂ€rke ist es, auch bei Zeitdruck und in sehr arbeitsreichen ZeitrĂ€umen einen kĂŒhlen Kopf zu bewahren, sodass ich fĂŒr Sie wichtige PrĂ€sentationen und Dokumente jederzeit fehlerfrei erstelle.”

“Als langjĂ€hriger Sportler bin ich besonders krĂ€ftig, ausdauernd und vital, was ich fĂŒr den Beruf als Straßenbauer als wichtig erachte. Der anstrengenden körperlichen Arbeit bin ich daher gewachsen. Gerne setze ich daher meine Fitness zum Wohle Ihres Unternehmens ein.”

“Meine analytische Arbeitsweise sehe ich als meine grĂ¶ĂŸte StĂ€rke an und wurde von meinen letzten Arbeitgebern sehr gelobt. So werde ich das Zahlenmaterial Ihres Betriebes konzentriert bearbeiten, um ĂŒberzeugende kaufmĂ€nnische Lösungen zu finden.”

➀ StĂ€rken- und SchwĂ€chenprofil als Bewerber erstellen

Bevor du mit der Suche nach einem geeigneten Job beginnen kannst, musst du dir ĂŒber deine eigenen FĂ€higkeiten, Kenntnisse, StĂ€rken und auch Grenzen bewusst werden.

Folgende und Àhnliche Fragen musst du deswegen vor dem gesamten Bewerbungsprozess erst einmal klÀren:

  • Bist du mit deiner persönlichen wie beruflichen Situationen zufrieden?
  • Wo siehst du Handlungsbedarf?
  • Welche TĂ€tigkeiten beherrschst du wirklich gut?
  • Welche TĂ€tigkeiten, die du gut beherrschst, machen dir Spaß und motivieren dich?
  • Welche persönlichen FĂ€higkeiten (Persönlichkeitsmerkmale) besitzt du?
  • Welche Erfolge hast du vorzuweisen?
  • Wie hast du diese Erfolge erreicht?
  • Wie bist du mit beruflichen RĂŒckschlĂ€gen umgegangen?
  • Kannst du dich schnell einem neuen beruflichen Umfeld anpassen?
  • Welche beruflichen Ziele strebst du an?
  • Welche beruflichen Ziele hast du schon erreicht, welche noch nicht?
  • Welchen Einfluss ĂŒbt dein privates Umfeld auf dich aus?
  • Wie viel Geld willst du verdienen?
  • Welche Schwierigkeiten erwartest du beruflich zukĂŒnftig?
  • Was hindert dich möglicherweise in deiner persönlichen wie beruflichen Weiterentwicklung?

Mit diesen Fragen gehst du deiner Motivation und deinen BeweggrĂŒnden auf dem Grund.

Du solltest dir also umfassend Gedanken ĂŒber deine persönliche und berufliche Situation machen.

Denn:

Wenn du in deiner EinschÀtzung falsch liegst oder falsche Vorstellungen von der Zukunft hast, dann triffst du womöglich auch die falschen Entscheidungen. Mit einer gewissenhaften Analyse deiner gesamten Situation kannst du das Risiko von Fehlentscheidungen beim Bewerben und bei der Jobwahl minimieren.

Du solltest immer einen Abgleich zwischen den Anforderungen der infrage kommenden Stellen auf der einen Seite und deinen StÀrken und FÀhigkeiten auf der anderen Seite vornehmen.

Einige Dinge kannst du mit Zeugnissen und dem Lebenslauf belegen. Weitere Dinge dagegen benötigen zur Hervorhebung eine genaue Analyse.

FĂŒr dich ist deshalb eine sichere und realistische SelbsteinschĂ€tzung die unverzichtbare Voraussetzung fĂŒr die richtige Entscheidung und den Erfolg bei der Bewerbung.

➀ Persönlichen StĂ€rken bzw. Eigenschaften analysieren

Das Selbstbild trĂŒgt manchmal etwas.

Daher hat es sich bewÀhrt, beim StÀrken- und SchwÀchenprofil Meinungen anderer Personen einzuholen. So kannst du die Selbst- und FremdeinschÀtzung miteinander abgleichen.

In einem ersten Schritt solltest du dir vergegenwÀrtigen, was du unter den jeweiligen persönlichen Eigenschaften verstehen.

Dann solltest du selbst einschÀtzen, inwieweit einzelne Persönlichkeitsmerkmale bei dir ausgeprÀgt sind. Finde dazu belastbare Beispiele, die du im Anschreiben erwÀhnen kannst.

Zudem solltest du dir ĂŒberlegen, welche Fragen hinsichtlich der persönlichen StĂ€rken im VorstellungsgesprĂ€ch gestellt werden können. Wenn du dir darĂŒber im Klaren bist, dann kannst du diese Fragen viel prĂ€gnanter und ĂŒberzeugender beantworten.

Um zu einem genaueren Bild ĂŒber deine persönlichen StĂ€rken zu gelangen, bitte einfach dir nahe stehende Personen um eine EinschĂ€tzung.

Wenn du die Selbst- mit der FremdeinschÀtzung abgleichst und Diskrepanzen feststellst, dann ergeben sich schnell AnsÀtze, um ein realistischeres Bild von dir selbst zu erhalten.

➀ Übung zur Selbst- und FremdeinschĂ€tzung

FĂŒr eine ganz allgemeine Selbst- und FremdeinschĂ€tzung schreibst du einfach auf ein Blatt Papier, welche Antworten dir spontan zu folgenden beispielhaften Fragen einfallen:

  • Wie schĂ€tzen deine Familie, Freunde und Bekannten dich ein?
  • Welche Eigenschaften und FĂ€higkeiten werden dir zugeschrieben?
  • Welche Eigenschaften und FĂ€higkeiten besitzt du deiner eigenen Meinung nach?
  • Auf welche Schwachpunkte und Defizite wirst du öfters aufmerksam gemacht?
  • Welche Schwachpunkte oder Defizite siehst du selbst an dir?

Dir fallen sicherlich noch ein paar mehr Fragen ein, die dein persönliches und berufliches Profil nĂ€her beleuchten. Aus den gesammelten EindrĂŒcken zu den oben beantworteten Fragen kannst du nun schon einzelne persönliche StĂ€rken und SchwĂ€chen erkennen.

Hast du sehr viele Eigenschaften und FÀhigkeiten notiert? Dann ist dies ein gutes Anzeichen, dass du viele StÀrken besitzt. Du scheinst ein insgesamt positives Selbstbild zu besitzen.

Wenn du wesentlich mehr Schwachpunkte und Defizite als StÀrken bei sich selbst erkennst, solltest du jedes Defizit, wenn es dein berufliches Weiterkommen behindert, einzeln beseitigen. An SchwÀchen und Defiziten kannst du nÀmlich arbeiten.

Deine SchwÀchen werden so zwar nicht von einem auf den anderen Tag verschwinden, aber wenn du kontinuierlich an ihnen arbeitest, dann stellen sich bald die ersten Erfolge ein.

Zudem solltest du dir bewusst machen, dass nicht alle als subjektiv empfundene SchwÀchen auch wirklich objektiv SchwÀchen sind. Denn oftmals erweist sich eine persönliche FÀhigkeit als StÀrke, weil StÀrken und SchwÀchen jeweils eine Seite der Medaille persönlicher FÀhigkeiten ist.

Wenn du Aufgaben beispielsweise gerne auf dem letzten DrĂŒcker erledigst, dann kannst du womöglich unter Stressbelastung gute Arbeitsergebnisse abliefern.

Oder ein langsames Arbeitstempo kann auch ein Hinweis fĂŒr einen gewissenhaften Mitarbeiter sein, der so Fehler vermeidet, die bei zu raschem Arbeiten entstehen.

➀ Zum guten Schluss: StĂ€rken in Bewerbung

Also:

Du wĂ€hlst nicht zu viele berufliche und persönliche StĂ€rken fĂŒr deine Bewerbung aus.

Und:

Du zÀhlst deine StÀrken in deiner Bewerbung nicht nur auf.

Stattdessen konzentrierst du dich auf eine StÀrke oder zwei StÀrken und belegst sie an durchdachten Beispielen.

Bei Fragen bitte kommentieren!

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