Verhalten im Vorstellungsgespräch

Viele Bewerber haben Angst vorm Vorstellungsgespräch, was sich in den unterschiedlichsten körperlichen Symptomen äußert. Dabei ergeben sich die größten Probleme nicht aus den eigentlichen Angstgefühlen, sondern aus der Angst vor der Angst und aus den Handlungen, die Angstgefühle im Vorstellungsgespräch zu unterdrücken.

Umgang mit Angstgefühlen

Unwohlsein, Herzklopfen, trockener Mund oder feuchte Hände – häufig hilft es schon, sich seine völlig menschlichen Angstgefühle einzugestehen und die eigene Angst auch dem Gegenüber laut auszusprechen, zum Beispiel folgendermaßen: “Ich bin ein wenig aufgeregt, da diese Stelle eine große Chance für mich wäre. Daher habe ich etwas Herzklopfen und zittern meine Hände.”

Das kostet weniger Kraft als die Angstgefühle das gesamte Vorstellungsgespräch über mühevoll zu unterdrücken. Daneben gibt es grundsätzlich Techniken zur Entspannung, die man vor einem Vorstellungsgespräch erlernen und dann auch während des Vorstellungsgesprächs anwenden kann.

Nonverbale Kommunikation im Vorstellungsgespräch

In einem Vorstellungsgespräch werden verbal viele Informationen ausgetauscht. Daneben hat man es in einem Vorstellungsgespräch auch mit der nonverbalen Kommunikation zu tun, die sich über die Körpersprache vermittelt – sowohl beim Bewerber als auch beim Interviewer.

Weiterführende Informationen zur Interpretation von Gestiken und Mimiken (Links öffnen sich in einem neuen Browser-Fenster):

Eine bewusst gesteuerte Körpersprache unterstützt Ihre Aussagen

Am wichtigsten: Gestik und Mimik müssen mit den zeitgleich geäußerten verbalen Informationen übereinstimmen. Mit einer bewusst gesteuerten Körpersprache unterstützen Sie Ihre Aussagen. Sie sollten vor allem interessiert, tatkräftig, offen und selbstbewusst auftreten – denn diese Eigenschaften sind in jedem Beruf gefragt.

Bei der Begrüßung geben Sie den Gesprächspartnern fest die Hand, ohne die Hand der Gesprächspartner zu erdrücken. Schauen Sie dem Gegenüber in die Augen und versuchen Sie zu lächeln, denn damit runden Sie den ersten Eindruck ab und sammeln bei den Gesprächspartnern unterbewusst ein paar Sympathiepunkte. Ihr Kopf sollte bei der Begrüßung nicht gesenkt sein; außerdem sollte Ihre Blick nicht im Raum herumschweifen, da Sie so Unsicherheit mit neuen Situationen vermitteln würden.

Wenn Sie dazu aufgefordert werden, dann erst setzen Sie sich hin. Wenn Sie keine Aufforderung erhalten, dann fragen Sie der Situation angepasst höflich nach. Beim Sitzen sollten Sie auf eine lockere und entspannte Haltung achten, die Ihnen eine gute Stimmlage ermöglicht; fallen Sie vor allem nicht mit dem Oberkörper zu weit nach vorne.

Eine Körperhaltung mit verschränkten Armen signalisiert dagegen – vielleicht nur unterbewusst – Abwehr und Desinteresse. Somit erschweren Sie die Kommunikation mit Ihnen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Vorstellungsgespräch für Sie nicht wie erhofft verläuft, bleiben Sie trotzdem weiter freundlich und offen, so dass Sie etwas für nachfolgende Gesprächssituationen lernen können.

Achten Sie während des Vorstellungsgesprächs darauf, dass Sie Ihre Hände ruhig halten und nicht alle paar Sekunden an einem anderen Teil rumspielen – auch wenn Sie natürlich sehr nervös sind. Daneben sollte auch das Aufstützen des Kopfes unterlassen werden – auch wenn das Vorstellungsgespräch nicht den gewünschten Verlauf nimmt.

Fragen stellen im Vorstellungsgespräch

Das Gespräch wird von den Gesprächspartnern begonnen und geführt, aber ein Gespräch lebt davon, dass Sie als Bewerber an den verschiedenen Aspekten der zu besetzenden Stelle interessiert sind und selbst Fragen stellen.

Bewerber sollten im Vorstellungsgespräch nicht nur die gestellten Fragen beantworten, sondern regelrecht mit der anderen Seite ins Gespräch kommen – so können sich beide Seiten besser kennenlernen. Dazu stellen Sie am besten selbst Fragen, die das Interesse und die Motivation verdeutlichen. Dabei ist darauf zu achten, die Gegenfragen nicht nur dann zu stellen, wenn man gerade selbst keine Antwort auf eine gestellte Frage weiß.

Auf viele Fragen im Vorstellungsgespräch können Sie sich vorbereiten. Spielen Sie diesbezügliche Antworten während Ihrer Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch genau durch, ohne sie auswendig zu lernen. Je mehr Sie aber üben, desto überzeugter lässt sich Ihre Argumentation im Vorstellungsgespräch nachvollziehen.

Wenn Sie mal wirklich keine Antwort auf eine Frage wissen, dann bitten Sie um ein wenig Bedenkzeit, oder seien Sie ehrlich, indem Sie sagen, dass Sie auf die gestellte Frage leider keine Antwort geben können.

Einsatz der Stimme

Dem Sprechen kommt eine besondere Bedeutung zu, die immer wieder unterschätzt und vernachlässigt wird. Neben einer deutlichen Aussprache haben Sie beim Sprechen einige Variationsmöglichkeiten, um Ihre Persönlichkeit und fachlichen Argumente überzeugend darzustellen. Am wichtigsten dabei sind die Veränderungen der Lautstärke der Stimme und des Sprechtempos; durch das Setzen von Sprechpausen akzentuieren Sie Ihre Aussagen.

Vor einem Vorstellungsgespräch bietet es sich, Ihre Stimme und Sprechweise beispielsweise mit anderen Bewerbern in einem Rollenspiel zu analysieren und zu verbessern. Zusätzlich können Sie mit natürlichen Gesten durch Ihre Hände Ihren Aussagen Nachdruck verleihen – Natürlichkeit ist dabei am wichtigsten. Wenn Sie dazu neigen, Ihre Hände zu häufig und zu wirr in einem Monolog zu verwenden, dann gehört es zu Ihren Aufgaben, die passende Balance zu finden.

Bei Fragen bitte kommentieren!

Noch Fragen?

Wenn du noch Fragen hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar. Als Alternative kannst du auch im Bewerbungsforum einen Beitrag verfassen. Viel Erfolg beim Bewerben!

Schreibe einen Kommentar