Angst vor Vorstellungsgespräch: Aufregung und Nervosität überwinden => 7 Strategien + Checkliste

Super! Du hast eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten. Das ist deine Chance, um deinen Traumjob zu ergattern. Doch mit der Vorfreude schleicht sich manchmal auch Aufregung bzw. Nervosität ein. Aber keine Sorge: Du bist nicht allein und kannst diese Gefühle lindern!

Aufregung bzw. Nervosität vor dem Bewerbungsgespräch ist bis zu einem gewissen Grad normal. Aber leidest du tatsächlich unter Angst vor dem Interview? Hast du vielleicht sogar panische Angst?

Dann musst du einen reflektierten Umgang mit deiner Angst finden.

In diesem Ratgeber befassen wir uns mit den Auswirkungen von Angstgefühlen auf das Vorstellungsgespräch, erkunden die Ursachen und Auslöser von Angst, identifizieren typische Symptome von Angst im Vorstellungsgespräch und geben dir 7 effektive Strategien zum Umgang mit Angst.

Zusätzlich stellen wir dir eine Checkliste im PDF-Format zum Download zur Verfügung. Damit kannst du Schritt für Schritt wichtige Punkte vor einem Interview abhaken, um deine Angst zu reduzieren.

Dieser Ratgeber hilft dir dabei, etwas gegen Nervosität, Aufregung und Angst vor einem und im Vorstellungsgespräch zu tun. Wenn du in Interviews oft aufgeregt, nervös oder ängstlich bist und du dagegen etwas tun willst, dann hilft dir dieser Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis Angst vor und im Jobinterview

Angst vor Vorstellungsgespräch Checkliste zum Umgang mit Aufregung + Nervosität
Angst vor Vorstellungsgespräch Checkliste zum Umgang mit Aufregung + Nervosität

Vielfältige Auswirkungen von Angstgefühlen aufs Vorstellungsgespräch

Angst kann einen erheblichen Einfluss auf dein Verlauf deines Vorstellungsgesprächs haben. Sie kann dazu führen, dass du unsicher und gehemmt wirkst.

Dieses Verhalten wiederum wirkt sich auf deine Körpersprache, deine Stimme und deine Antworten aus. Daher ist es wichtig, die Auswirkungen der Angst zu verstehen. Denn so bekommst du die notwendige Motivation, gezielt dagegen anzugehen.

Körpersprache

Angst kann sich auf deine Körpersprache auswirken und dich verkrampft oder unsicher wirken lassen.

So könntest du deine Hände verstecken, deine Schultern hochziehen oder sogar nervöses Zappeln zeigen.

Auch ein angespannter Gesichtsausdruck und vermeidender Blickkontakt könnten den Eindruck erwecken, dass du nicht selbstsicher auftrittst.

Hier ein Beispiel aus der Praxis:

Unsere 35-jährige Bewerberin Anna erzählte uns von ihrem Vorstellungsgespräch für eine Assistentinnen-Stelle, bei dem ihre Angst ihre Körpersprache stark beeinflusste. “Ich war so nervös, dass ich meine Arme verschränkte und meine Hände in meinen Schoß versteckte. Ich fühlte mich wie eine verschlossene Schale und interpretierte die Reaktion der Interviewer auf mich negativ. So wurde ich noch ängstlicher, obwohl ich wirklich begeistert von der Stelle war.”

Wahrscheinlich kennst du solche Interviews?

Für die Vorbereitung auf weitere Bewerbungsgespräche hat Anna dann vor allem ein professionelles Interviewtraining geholfen. Denn durch die Videoaufnahmen wurde ihr ihre Körpersprache erst so richtig bewusst.

Du kannst Gesprächssituationen aber auch mit Freunden üben, die dir Feedback geben.

Bei den folgenden Ressourcen erhältst du weitere Tipps zur Körpersprache:

Stimme und Sprache

Wenn du aufgeregt oder nervös vor einem Vorstellungsgespräch bist, kann dies auch deine Stimme beeinflussen. Dies kann sich ganz unterschiedlich äußern:

  • Stottern
  • schwankender Tonfall
  • schnelles Sprechen
  • unklare Antworten
  • Wortwiederholungen
  • viele unnötige Gesprächswörter wie “ähm”

Max (27), der sich für einen Programmierjob bewarb, berichtete uns von seinem Vorstellungsgespräch, bei dem seine Angst seine Stimme beeinflusste: “Ich war so aufgeregt, dass meine Stimme zittrig war und ich Schwierigkeiten hatte, klare und präzise Antworten zu geben. Ich hatte das Gefühl, dass die Interviewer meine Nervosität bemerkten und mich nicht für fähig hielten, die Anforderungen des Jobs zu erfüllen.”

Um solche Gesprächssituationen zu minimieren, half Max wiederum das Üben.

Einerseits ist jedes Bewerbungsgespräch schon für sich eine Übung, wenn du es danach reflektierst und nachbereitest.

Andererseits kannst du ein gezieltes Stimmtraining absolvieren, um dir deiner Stimme und der Stimmwirkung bewusst zu werden.

Bei den folgenden Ressourcen erhältst du weitere Tipps zum Einsatz der Stimme:

Antworten und Inhalte

Nervosität, Aufregung und Angst können ebenso dazu führen, dass du dich in deinen Antworten verhedderst, wichtige Informationen vergisst oder deine Gedanken nicht klar strukturierst.

Dieses Verhalten kann den Eindruck erwecken, dass du nicht gut vorbereitet bist oder deine Fähigkeiten nicht überzeugend präsentieren kannst.

Hier wieder eine Erfahrung aus der Praxis:

Die erfahrene Sekretärin Brigitte (54) erzählte uns von ihren Vorstellungsgesprächen, bei dem ihre Angst ihre Antworten beeinflusste: “Ich war so nervös, dass ich vergaß, wichtige Beispiele aus meiner beruflichen Erfahrung zu nennen. Meine Antworten waren vage und ich hatte das Gefühl, dass ich nicht wirklich zeigen konnte, was ich zu bieten habe. Ich ärgerte mich später, denn ich wusste, dass ich mehr zu sagen hatte. Aber meine Angst hatte mich blockiert.”

Wie könnte eine Lösung aussehen?

Eine intensive Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs ist das A und O. Wenn du eine Struktur für das Interview ausarbeitest und auf den möglichen Inhalt super vorbereitet bist, dann kann dich nichts so leicht aus der Bahn werfen.

Bei den folgenden Ressourcen erhältst du weitere Tipps für strukturierte Redebeiträge:

Die bisherigen Informationen verdeutlichen, wie deine Angstgefühle den Erfolg des Vorstellungsgesprächs beeinflussen können. Die Auswirkungen reichen von Körpersprache und Ausdruck über Stimme und Sprache bis hin zu den Inhalten deiner Antworten.

Im nächsten Abschnitt werden wir uns mit den Ursachen und Auslösern von Angst im Vorstellungsgespräch beschäftigen. Außerdem erkunden wir danach Möglichkeiten, wie du diese Ängste effektiv bewältigen kannst.

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Ursachen und Auslöser von Angst vor Bewerbungsgespräch

Nervosität, Aufregung oder Angst vor dem oder im Vorstellungsgespräch haben oft tieferliegende Ursachen.

Deine Angst kann zum Beispiel mit dem Druck zusammenhängen, den du dir selbst auferlegst.

Oder du hast in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit allgemeinen oder speziellen Gesprächssituationen gemacht.

Manchmal ist auch dein Wunsch zu stark, perfekt zu sein, sodass Ängstlichkeit die Folge ist.

Nur wenn du die Ursachen einkreisen kannst, kannst du auch gezielt daran arbeiten, deine Ängste zu überwinden oder wenigstens zu entschärfen.

Angst vor Ablehnung

Die Angst, abgelehnt oder als ungeeignet für den Job angesehen zu werden, ist eine häufige Ursache von Angst vor dem Vorstellungsgespräch.

Als Bewerber möchtest du einen sehr positiven Eindruck hinterlassen und fürchtest die Konsequenzen einer negativen Bewertung.

Vielleicht ging es dir ja schon mal wie unserer Klientin Anna:

So berichtete auch Anna uns davon, dass ihre Angst vor Ablehnung bei einem Interview für ihren Traumjob stark präsent war: “Ich hatte so viel Zeit und Energie in die Vorbereitung investiert, dass ich unbedingt den Job bekommen wollte. Die Vorstellung, dass das Unternehmen mich ablehnen könnten, löste eine große Angst in mir aus. Ich wollte unbedingt ihre Erwartungen erfüllen und hatte Angst vor den Konsequenzen einer Absage.”

So eine Angst ist dann absolut kontraproduktiv. Du legst dir damit selbst Steine in den Weg.

Daher ist es umso wichtiger, dass du dich deinen Ängsten stellst und einen sinnvollen Umgang mit ihnen findest.

Perfektionismus und hohe Erwartungen

Ein weiterer Auslöser von Angst vor dem Vorstellungsgespräch sind hohe persönliche Erwartungen und der Wunsch nach Perfektion.

Vielleicht setzt auch du dich stark selbst unter Druck und hast Angst, dass du den Anforderungen nicht gerecht werden kannst.

So erging es auch Max, bei dem Perfektionismus seine Angst verstärkte: “Ich neigte dazu, alles perfekt machen zu wollen. Ich hatte so hohe Erwartungen an mich selbst, dass ich mich selbst unter Druck setzte und große Angst hatte, Fehler zu machen. Die Vorstellung, dass ich nicht perfekt sein könnte, löste große Unsicherheit in mir aus. So kam ich häufig ins Stottern und ich verlor die Konzentration.”

Perfektion ist grundsätzlich ein produktives Ziel. Aber das Streben danach darf dir nicht in konkreten Gesprächssituationen schaden.

Neigst du zur Perfektion?

Dann könnte dies die Ursache für Nervosität oder Angst vor einem Bewerbungsgespräch sein.

Negative Erfahrungen oder frühere Misserfolge

Negative Feedbacks, Absagen oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit können ebenfalls Angstgefühle verstärken.

Kennst du das?

Unsere Bewerberin Brigitte fühlte sich durch vergangene Misserfolge in Vorstellungsgesprächen teilweise entmutigt: “Ich hatte einige Male Absagen bekommen und fühlte mich dadurch entmutigt. Diese Erfahrungen führten dazu, dass ich vor jedem Vorstellungsgespräch Angst und negative Gedanken hatte. Ich hatte das Gefühl, dass ich es nie schaffen würde und dass ich für diese Situation einfach nicht gemacht bin.”

Jeder Bewerber hat seine eigenen Ängste und Sorgen, die auf individuellen Erfahrungen und Erwartungen basieren.

Mit negativen Erfahrungen und Misserfolgen musst du konstruktiv und reflektiert umgehen, um deine Zukunft möglichst positiv zu gestalten.

Im nächsten Abschnitt stellen wir Strategien vor, wie du mit Angst im Vorstellungsgespräch umgehen kannst, um selbstbewusster und gelassener aufzutreten.

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Umgang mit Angst vor und im Vorstellungsgespräch: 7 Strategien

Jetzt kommen wir zum spannenden Teil: dem Umgang mit deiner Angst vor und im Vorstellungsgespräch. Wir stellen dir einige bewährte Strategien vor, die dir helfen können.

Intensive Vorbereitung

Die beste Methode, um deine Angst zu reduzieren, ist eine gründliche Vorbereitungauf das Bewerbungsgespräch.

Recherchiere intensiv über das Unternehmen, die Position und die aktuellen Branchentrends. Übe häufig gestellte Fragen und entwickle klare und prägnante Antworten.

Je besser du vorbereitet bist, desto selbstbewusster wirst du ins Gespräch gehen. Du wirst das Gefühl haben, dass du auf jede Situation gut vorbereitet bist und dadurch deine Nervosität reduzieren.

Körperliche Bewegung

Vor dem Vorstellungsgespräch kann dir körperliche Bewegung helfen, weniger nervös und aufgeregt zu sein.

Mache vorab eine kurze Sporteinheit oder gehe spazieren, um deine Energie zu kanalisieren. Das körperliche Training hilft dir, Stress abzubauen und dich besser zu fühlen. Du wirst dich danach ruhiger und fokussierter fühlen.

Die Möglichkeit zur körperlichen Bewegung hängt natürlich immer vom konkreten Zeitpunkt des Interviews ab. Bei einem Termin um 9 Uhr steht dir wahrscheinlich noch nicht der Sinn nach Sport.

Aber ein Spaziergang am Ort des Vorstellungsgesprächs ist eigentlich immer möglich.

Außerdem kannst du auch am vorhergehenden Tag Sport treiben oder anderweitig körperlich aktiv sein, um Spannungen abzubauen.

Positive Selbstgespräche

Sprich dir selbst Mut zu und erinnere dich daran, dass du fähig und qualifiziert für die gewünschte Stelle bist. Denke an vergangene Erfolge und positive Feedbacks, die du erhalten hast.

Erstelle dazu vor dem Interview eine umfangreiche Liste deiner Stärken und Erfolge und lies sie vor dem Vorstellungsgespräch, um dein Selbstvertrauen zu stärken.

Sprich direkt vor dem Vorstellungsgespräch beruhigend und motivierend mit dir selbst, um deine Aufregung zu reduzieren. Erinnere dich daran, dass du gut vorbereitet bist und überzeugende Fähigkeiten hast.

Sage dir selbst positive Dinge wie: “Ich habe mich gründlich auf das Gespräch vorbereitet” oder “Ich bin qualifiziert und kann mich gut präsentieren”.

Durch positive Selbstgespräche stärkst du dein Selbstvertrauen und reduzierst deine Aufregung.

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Atem- und Entspannungstechniken

Es gibt verschiedene Entspannungstechniken, die dir helfen können, deine Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch zu lindern. Atemübungen sind besonders wirksam, um Stress abzubauen.

Setze dich an einen ruhigen Ort, atme tief durch die Nase ein und zähle dabei bis vier. Halte den Atem für einen Moment an und atme dann langsam durch den Mund aus. Wiederhole diese Übung direkt vor dem Interview mehrmals und spüre, wie sich deine Nervosität allmählich löst.

Meditation, progressive Muskelentspannung und Yoga können ebenfalls hilfreich sein, um für Gesprächssituationen Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Spürbare Erfolge können schon nach ein paar Wochen eintreten. Die Entspannungstechniken helfen dir auch in anderen Lebenssituationen.

Visualisierung

Die Technik der Visualisierung kann dir helfen, dein Selbstvertrauen zu stärken und dich mental auf das Gespräch vorzubereiten.

Nutze die Kraft der Vorstellungskraft, um deine Nervosität zu überwinden. Schließe die Augen und visualisiere dich selbst im Vorstellungsgespräch, voller Selbstvertrauen und Gelassenheit.

Stelle dir lebhaft vor, wie du das Vorstellungsgespräch erfolgreich meisterst. Visualisiere ein positives Szenario, in dem du selbstbewusst auftrittst und überzeugende Antworten gibst.

Indem du diese positive Vorstellung immer wieder durchgehst, kannst du dein Unterbewusstsein auf Erfolg programmieren und deine Nervosität reduzieren.

Akzeptanz und Konfrontation

Es kann sehr befreiend sein, deine Angst im Vorstellungsgespräch offen anzusprechen. Du könntest zum Beispiel sagen: “Ich möchte ehrlich sein und zugeben, dass ich etwas nervös bin. Aber ich werde mein Bestes geben, um meine Nervosität zu überwinden und mich auf das Gespräch zu konzentrieren.”

Dann bist du eben nervös und ängstlich. Na und!

Indem du deine Angst offenlegst, zeigst du dem Interviewer, dass du selbstreflektiert und authentisch bist.

Akzeptiere deine Ängste, anstatt sie vollständig bekämpfen zu wollen. Wenn du dich ihnen stellst und dich trotzdem in Vorstellungsgesprächen herausforderst, wirst du nach und nach selbstsicherer.

Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen.

Realistische Perspektive

Erkenne, dass das Vorstellungsgespräch eine Chance ist, dich zu präsentieren und mehr über den Arbeitgeber zu erfahren. Betrachte es als eine gegenseitige Kennenlernmöglichkeit und nicht als einen Test, bei dem du perfekt sein musst.

Akzeptiere, dass Nervosität normal ist und dass es okay ist, Fehler zu machen oder nicht auf jede Frage eine sofortige Antwort zu haben.

Indem du realistische Erwartungen setzt, kannst du den Druck verringern und deine Aufregung besser bewältigen.

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Angst vor Vorstellungsgespräch Checkliste

Lade dir gerne unsere Checkliste im PDF-Format runter. Du erhältst kompakt Tipps, was du zur Reduzierung von Angstgefühlen tun kannst.

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Schlussbemerkung zur Angst vor Vorstellungsgespräch

Angst im Vorstellungsgespräch ist ganz normal und viele Bewerber haben damit zu kämpfen. Nicht nur du. Aber du kannst lernen, mit deiner Angst umzugehen oder sie gar zu lindern.

Wenn du die Auswirkungen der Angst verstehst, die Ursachen erkundest und effektive Strategien anwendest, wirst du deine Ängste Schritt für Schritt abbauen.

Sei geduldig mit dir selbst und übe regelmäßig. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass du immer selbstbewusster und souveräner in Vorstellungsgesprächen auftrittst.

Denke daran, dass ein gewisses Maß an Nervosität und Aufregung vor einem Vorstellungsgespräch normal ist. Es zeigt, dass dir die Stelle wichtig ist und du dein Bestes geben möchtest. Nutze diese Energie positiv und sieh die Nervosität als Ansporn, dich optimal vorzubereiten.

Mit bewusster Atmung, positiven Selbstgesprächen, körperlicher Bewegung, Visualisierungstechniken und realistischen Erwartungen kannst du deine Aufregung kontrollieren und selbstbewusst in das Vorstellungsgespräch gehen. Viel Erfolg!

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