Konfession im Lebenslauf angeben: Religionszugehörigkeit

Die Erwähnung der Konfession im Lebenslauf ist immer noch ein kontroverses Thema. Dabei ist es ganz einfach: Es besteht keine Pflicht, dass du deine Religionszugehörigkeit im Lebenslauf angibst. In Ausnahmefällen kann die Angabe sinnvoll sein. Dann machst du die Religionsangabe in der Rubrik “Persönliche Daten”.

Religion als Kann-Angabe im Lebenslauf

Die Konfession gehört zu den Kann-Angaben in der Lebenslauf-Rubrik “Persönliche Daten”, genauso wie die Angaben zum Familienstand, zur Staatsangehörigkeit oder zur Kinderanzahl. Diese sehr persönlichen Angaben sind deshalb Kann-Angaben im Lebenslauf, weil sie nicht einstellungsrelevant sind bzw. sein sollten.

Wenn du konfessionslos bist, dann brauchst du dies erst recht nicht im Lebenslauf anzugeben. Gerade wegen des Trends der “anonymen Bewerbung treten Persönlichkeitsmerkmale, die der Diskriminierung dienen könnten, immer mehr in den Hintergrund.

Durch einen Verzicht auf diese Kann-Angaben hast du zudem mehr Platz auf der ersten Lebenslaufseite für die wirklich wichtigen Angaben zu deinen Qualifikationen und praktischen Erfahrungen.

Contra: Gründe gegen Angabe der Religionszugehörigkeit im Lebenslauf

Bewerber dürfen nicht wegen ihrer Weltanschauung oder Religion diskriminiert werden. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt Bewerber zwar vor Diskriminierung.

Die Erwähnung der Religion kann immer zu Diskriminierung aufgrund von Vorurteilen des Bewerbungsempfängers gegenüber der Religion im Allgemeinen oder Religionsgruppen im Speziellen führen. Aber eine Diskriminierung kann durch die Bewerbungsempfänger auch unbewusst erfolgen. Darüber solltest du dir als Bewerberin im Klaren sein.

In Deutschland sind Staat und Religion getrennt. Insofern spielen auch religiöse Symbole und Praktiken bei der Aufgabenbewältigung keine Rolle. Mit der Angabe der Konfession könnte der Eindruck entstehen, dass deine religiösen Überzeugungen unter Umständen die Arbeitsabläufe beeinflussen.

Der Lebenslauf gibt einen Überblick über deine Qualifikationen, deine Fähigkeiten, deine Kenntnisse und deine praktischen Erfahrungen. Er soll dem jeweiligen Bewerbungsempfänger stichpunktartig zeigen, ob du fachlich geeignet bist. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die Konfession grundsätzlich nicht aussagekräftig hinsichtlich deiner Eignung ist.

Pro: Gründe für Angabe der Konfession im Lebenslauf

Für einen Arbeitgeber kann die Angabe der Konfession unter Umständen hilfreich sein, um die religiösen und kulturellen Hintergründe einer Bewerberin zu verstehen. Denn diese Hintergründe ermöglichen manchmal Rückschlüsse auf die Arbeitseinstellung und Arbeitsweise.

Darüber hinaus kann es für deine Bewerbung bei Kirchen, Moscheen und weiteren religiösen Einrichtungen sinnvoll sein, wenn du deine Konfession angibst. Denn die Arbeitgeber erhalten damit einen Hinweis auf deinen Bezug zur Religiosität und auf deine persönlichen Werte.

Bei deiner Bewerbung für Jobs bei konfessionell gebundenen Arbeitgebern kann deine Religionszugehörigkeit ebenfalls wichtig sein. Solche religiös gebundenen Arbeitgeber entscheiden bei der Besetzung einer Stelle durchaus danach, ob ein Bewerber die gewünschte Konfession hat. Diese “Diskriminierung” bezüglich des “richtigen” Glaubens ist durch die Gesetzgebung gedeckt und verstößt nicht gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz.

So sollte zum Beispiel ein Erzieher in einem katholischen Kindergarten auch über die römisch-katholische Konfession verfügen, weil dort dann unter Umständen auch der katholische Glaube gelehrt und weitergegeben werden soll. Aber konfessionslose Bewerber aber durchaus auch eine Einstellungschance, wenn sie sich mit den grundsätzlichen religiösen Werten des Arbeitgebers identifizieren.

Bei Jobs, in denen der interreligiöse Dialog eine Rolle spielt, kann im Lebenslauf die Erwähnung deiner Religion ebenfalls sinnvoll sein.

Angabe der Konfession in der Rubrik “Persönliche Daten”

Wenn du deine Religion im Lebenslauf angeben willst, dann mache die Angabe in der Rubrik “Persönliche Daten”. Die Angabe deiner Religionszugehörigkeit nimmst du im Lebenslauf möglichst neutral vor.

Persönliche Daten

Vor- und ZunameMax Mustermann
Geburtsdatum und -ort01.01.1970 in Berlin
Familienstandverheiratet
Staatsangehörigkeitdeutsch
Konfessionrömisch-katholisch

Alternativ kannst du die Zeilentitel wie “Familienstand” oder “Konfession” auch weglassen, weil die Zeileninhalte selbsterklärend sind:

Persönliche Daten

Max Mustermann
01.01.1970 in Berlin
verheiratet
deutsch
römisch-katholisch

Weitere Angaben zur Religion im Lebenslauf

Wenn du im Ehrenamt bei einer religiösen Einrichtung tätig gewesen bist oder tätig bist, dann kannst du diese ehrenamtliche Tätigkeit im Lebenslauf angeben. So eine Erwähnung kann verdeutlichen, dass du engagiert und aktiv bist.

Dieses religiöse Ehrenamt gibst du in der Rubrik “Kenntnisse und Fähigkeiten” an; gegebenenfalls in einer Unterrubrik “Ehrenamt”.

Insgesamt dürfen deine Qualifikationen und fachlichen Fähigkeiten durch so eine Angabe im Lebenslauf aber nicht in den Hintergrund rücken.

Konfessionslos: angeben oder nicht?

Es ist unüblich, dass du in einem Lebenslauf für eine Bewerbung deine Konfessionslosigkeit angibst. Rein theoretisch könntest du mit einer Angabe verdeutlichen, dass du weltoffen bist und andere Religionen, Kulturen und Weltanschauungen tolerant gegenüberstehst. Aber das ist dann immer Interpretationssache des jeweiligen Bewerbungsempfängers. Also lasse die Angabe weg.

Pfarramtliches Zeugnis als Nachweis für den römisch-katholischen Glauben

Manchmal will ein konfessionell gebundener Arbeitgeber auch einen Beweis für die Gläubigkeit. Daher kannst du einen Taufschein, welchen du beim Pfarramt deiner Taufgemeinde erhältst, oder einen anderen Nachweis über deine Kirchenzugehörigkeit der Bewerbung beilegen.

Bei römisch-katholischen Arbeitgebern wird häufig auch ein aktuelles pfarramtliches Zeugnis gefordert, welches du ebenso im Pfarramt deiner Taufe anfordern musst. Dieses pfarramtliche Führungszeugnis enthält Angaben zur Person, zur Taufe, zur Kommunion, zur Firmung und gegebenenfalls zur katholischen Eheschließung. Außerdem wird – soweit bekannt – auch das kirchliche Engagement in der Kirchengemeinde vermerkt.

Verschiedene christliche Konfessionen und weitere Religionen

Das Wort “Konfession” bezeichnet eine Untergruppe einer Religion. Im christlichen Glauben zählen zu verbreiteten Konfessionen zum Beispiel:

  • römisch-katholisch
  • evangelisch
  • orthodox
  • anglikanisch
  • neuapostolisch
  • freikirchlich
  • methodistisch
  • mennonitisch
  • baptistisch
  • adventistisch

Aber selbstverständlich kannst du bei Bedarf nicht nur christliche Konfessionen angeben, sondern alle Religionen, wenn du gläubig bist:

  • muslimisch
  • jüdisch
  • hinduistisch
  • buddhistisch
  • daoistisch

Zum guten Schluss

Die Angabe der Konfession im Lebenslauf ist ein sensibler Bereich. Wäge deine Entscheidung gut ab. Es besteht keine Pflicht, dass du deine Religion im Lebenslauf angibst.

Damit du wegen deiner Religion nicht diskriminiert werden kannst, gib sie nur in Ausnahmefällen an. Du willst schließlich mit deinen Qualifikationen und Fähigkeiten überzeugen. Genauso kannst du im Lebenslauf auch andere persönliche Merkmale weglassen. Dazu zählen vor allem der Familienstand und die Kinderanzahl.

Wichtige Fragen und Antworten zur Religion im Lebenslauf

Muss ich meine Religion im Lebenslauf angeben?

Nein, es besteht keine Pflicht zur Angabe deiner Konfession im Lebenslauf. Deine Religionszugehörigkeit ist deine Privatsache.

Wann Konfession im Lebenslauf angeben?

In Einzelfällen kann die Angabe der Konfession im Lebenslauf sinnvoll sein. Das ist dann der Fall, wenn du dich bei einer religiösen Einrichtung oder bei einem konfessionell gebundenen Arbeitgeber bewirbst.

Muss ich in den Lebenslauf schreiben, dass ich konfessionslos bin?

Nein, du musst im Lebenslauf nicht erwähnen, dass du konfessionslos bist.

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