Für viele Arbeitskräfte ist es völlig normal, für einen passenden Job den Wohnort zu wechseln. Denn Flexibilität und Mobilität spielen in der modernen Arbeitswelt eine wichtige Rolle. Für bestimmte Jobs und in speziellen Branchen wird eine Umzugsbereitschaft sogar vorausgesetzt. Aber wo und wie solltest du auf deine Umzugsbereitschaft hinweisen? In diesem Ratgeber erhältst du praktikable Lösungen. Hier geht es direkt zu den Beispielen für Formulierungen der Umzugsbereitschaft.
Inhaltsverzeichnis zur Umzugsbereitschaft
- Muss man Umzugsbereitschaft im Anschreiben angeben?
- Wo Umzugsbereitschaft angeben?
- Wie Umzugsbereitschaft erwähnen?
- Beispiele für Formulierungen der Umzugsbereitschaft
- Muster zur Umzugsbewerbung im Bewerbungsforum
- Unterschied zwischen Umzugsbereitschaft und fix geplanten Umzug
- Einwände von Arbeitgebern gegenüber auswärtigen Bewerbern
- Vorheriger Kontakt mit Arbeitgeber sinnvoll
- Umzugsbereitschaft im Vorstellungsgespräch erklären
- Kurze Fragen und Antworten zur Umzugswilligkeit
- Schlussbemerkung zur Umzugsbereitschaft
Muss man Umzugsbereitschaft im Anschreiben angeben?
Mache aus deiner Umzugsbereitschaft keine große Sache. Ein normaler Arbeitgeber geht davon aus, dass die Bewerberin sich schon etwas dabei gedacht hat, wenn sie sich 300 km, 400 km oder 500 km entfernt vom Wohnort bewirbt.
Wenn die neue Arbeitsstelle noch in Pendelnähe von deinem derzeitigen Wohnort liegt, aber du gar nicht pendeln willst, dann schafft eine Formulierung zur Umzugswilligkeit allerdings durchaus Klarheit.
Aber halte deine Formulierungen zur Umzugsbereitschaft grundsätzlich kurz und knapp. Versuche im Bewerbungsanschreiben auf keinen Fall, den Arbeitgeber langatmig von deiner Einstellung als auswärtige Bewerberin zu überzeugen. Es ist nicht ausreichend Platz, um auf mögliche Einwände des Arbeitgebers einzugehen. Im Bewerbungsschreiben steht DEIN Leistungsprofil im Vordergrund.
Deine Umzugsbereitschaft bzw. dein Umzug ist nicht der eigentliche Grund für deine Bewerbung. Stattdessen ist deine Umzugsbereitschaft nur eine unverzichtbare Bedingung dafür, dass du den Job überhaupt antreten kannst. Die Umzugsbereitschaft sagt nichts über deine fachliche und persönliche Eignung aus. Aber darüber will der Arbeitgeber informiert werden: Egal, ob du auf der anderen Straßenseite oder 1.000 km entfernt wohnst.
Wo Umzugsbereitschaft angeben?
Der beste Platz für die Erwähnung deiner Umzugsbereitschaft ist der erste oder vorletzte Absatz deines Bewerbungsschreibens. Wenn du die Einleitung des Anschreibens nutzt, dann erwähne am Ende des ersten Absatzes deine Umzugswilligkeit.
Im vorletzten Absatz gibst du dagegen deine Umzugsabsicht zusammen mit frühestmöglichen Eintrittstermin und gegebenenfalls Gehaltsvorstellungen an. So bleibt dein Bewerbungsanschreiben kompakt und trotzdem aussagekräftig.
Wie Umzugsbereitschaft erwähnen?
Für die Formulierung deiner Umzugsbereitschaft benötigst du keine kompletten Absätze deines Bewerbungsschreibens. Denn aus deiner vorliegenden Bewerbung geht deine Umzugswilligkeit für den Arbeitgeber schon hervor. Halte deine Formulierung zur Umzugswilligkeit kurz und aussagekräftig.
Beispiele für Formulierungen der Umzugsbereitschaft
Die folgenden Formulierungsbeispiele sind eine Anregung für eigene Überlegungen:
“Da ich ortsungebunden bin und familiäre Beziehungen zur Stadt Leipzig habe, bin ich zu einem Wohnortwechsel bereit.”
“Gerne bin ich zu einem Umzug nach Berlin bereit, um ab dem 01.07. mein Know-how für Ihre technische Kundenberatung einzusetzen.”
“Zu einem beruflich motivierten Ortswechsel nach München bin ich jederzeit bereit, damit ich ohne lange Arbeitswege möglichst produktiv für Sie tätig sein kann.”
“Aus privaten Gründen verlege ich meinen Lebensmittelpunkt ab Sommer nach Stuttgart und bin ab 01.03. gerne für Sie tätig.”
“Ich bin nicht ortsgebunden und daher zu einem Umzug in den Großraum Hamburg bereit.”
“Für den Job in Köln ziehe gerne um, sodass ich Ihnen ab 15.11. zur Verfügung stehe.”
“Da ich örtlich nicht gebunden bin, ziehe ich für einen attraktiven Job gerne nach Hannover.”
“Aufgrund meiner beruflichen Flexibilität bin ich bei einer Jobzusage gerne zu einem Wohnortwechsel bereit.”
“Für die Stelle als Marketingreferentin bin ich gerne dazu bereit, meinen Wohnsitz zu wechseln.”
“Selbstverständlich beabsichtige ich bei einer Jobzusage einen zeitnahen Umzug nach Bremen.”
Im ausführlichen Ratgeber zur Bewerbung wegen Umzug findest du noch weitere Formulierungen sowie viele Tipps zur Umzugsbewerbung.
Muster zur Umzugsbewerbung im Bewerbungsforum
Du bist mit deiner Bewerbungssituation nicht allein. Im Bewerbungsforum findest du Bewerbungsschreiben von anderen Bewerbern, die sich wegen eines Umzugs bewerben oder eine grundsätzliche Umzugsbereitschaft besitzen.
- Buchhalterin Bewerbung wegen Umzug Muster
- Industriemechanikerin Bewerbung Umzugsbereitschaft
- IT-Controller Bewerbung für Jobwechsel wegen Umzug
- Muster Bewerbung wegen Umzug in anderes Bundesland
- Umzug in eine andere Stadt ⇒ Bewerbungsschreiben Formulierung
- Bewerbungsschreiben als Sachbearbeiterin mit Umzug Vorlage
- Muster Bewerbung wegen Umzugs im kaufmännischen Bereich
- Augenoptiker Bewerbung wegen Umzug aus ungekündigter Stelle
- Vorlage Bewerbungsschreiben nach Umzug für kaufmännischen Bereich
- Initiativbewerbung wegen privaten Umzug Muster
Unterschied zwischen Umzugsbereitschaft und fix geplanten Umzug
Umzug ist nicht gleich Umzug. Wenn du “nur” umzugsbereit bist, dann ist dein Umzug in der Regel abhängig von einer Jobzusage. Diese Bewerbungssituation unterscheidet sich zu den Fällen, bei denen du einen feststehenden Umzugstermin hast oder sogar schon umgezogen bist.
Bei einer Bereitschaft zum Umzug steht dagegen normalerweise noch kein fixer Termin fest. Aber es ist trotzdem wichtig, dass du abschätzt, wann du nach einer Zusage den Job realistisch antreten kannst. Denn du musst unter Umständen deinen derzeitigen Job kündigen, dich um eine neue Bleibe kümmern und deinen Umzug organisieren.
Wenn du bei einer grundsätzlichen Umzugsabsicht auch einen realistischen Umzugstermin im Anschreiben angibst, erkennt der Arbeitgeber daran die Ernsthaftigkeit deines Anliegens. Am besten formuliere dies zusammen mit dem frühestmöglichen Eintrittstermin.
Einwände von Arbeitgebern gegenüber auswärtigen Bewerbern
In der Bewerbungsliteratur wird manchmal geraten, dass Bewerber auf mögliche Einwände der Arbeitgeber hinsichtlich eines Umzugs im Anschreiben ausführlich eingehen sollten. Die Bewerber sollen dem Arbeitgeber einen Umzug bzw. die Umzugsbereitschaft besonders schmackhaft machen.
Denn angeblich hätten die Personaler Befürchtungen gegenüber umziehenden Bewerbern und würden eine Umzugsbereitschaft kritisch sehen. Solche Befürchtungen sollen laut der Bewerbungsliteratur zum Beispiel folgendermaßen lauten:
- Umzug wegen neuer Liebe => Die Liebe könnte enden, sodass der Trennungsschmerz besonders groß wäre und die Arbeit belasten würde.
- Bewerbung von weit weg => Die Bewerberin könnte Heimweh bekommen und deshalb früher oder später kündigen.
- Umzug in anderes Land => Der Bewerber könnte einen Kulturschock erleiden und dann schnell wieder die Flucht ergreifen.
- Umzug zur Beendigung einer Wochenendbeziehung => Der Wohnortwechsel und eine gemeinsame Wohnung könnten der Startpunkt für die Familiengründung sein.
Wie realistisch sind diese Befürchtungen? Sehr realistisch, aber so ist das Leben nun mal. Was konkret passiert, steht in den Sternen. Private “Probleme” können auch auftreten, wenn Bewerber 50 Jahre denselben Wohn- und Arbeitsort haben.
Denn die privaten Entwicklungen sind selten ortsabhängig. Lasse dich daher nicht von solchen vermeintlichen Befürchtungen verunsichern, sondern gehe deinen Bewerbungsprozess systematisch an.
Konzentriere dich nicht darauf, solche Befürchtungen und Einwände von Arbeitgebern im Anschreiben entkräften zu wollen. Dafür ist im Anschreiben nicht genügend Platz. Arbeitgeber, die überall nach negativen Einwänden suchen, überzeugst du selbst mit einer ausführlichen Argumentation nicht.
Du schreibst deine Bewerbung aber genau für solche Arbeitgeber, die mobile und flexible Bewerber wie dich unbedingt benötigen. Daher formuliere kurz und knapp deine Umzugsbereitschaft im Bewerbungsanschreiben.
Aber schreibe um Gottes willen nicht ausführlich darüber, warum du umziehen willst und warum du trotz Wohnortwechsel die geeignete Kandidatin bist.
Vorheriger Kontakt mit Arbeitgeber sinnvoll
Wenn du dir unsicher bist, ob du als auswärtige Bewerberin gleichberechtigt berücksichtigst wirst, dann nimm telefonischen Kontakt mit dem Arbeitgeber auf und frage konkret nach. Alternativ kannst du auch eine E-Mail schreiben. So bekommst du ein direktes Feedback über deine Erfolgsaussichten.
Wenn du so eine Nachfrage stellst, dann solltest du noch eine weitere Frage oder zwei weitere Fragen stellen, die für dich fachlich und organisatorisch wichtig sind. Deinen Telefonanruf bzw. deine Anfrage per E-Mail kannst du dann auch gut als Aufhänger fürs Anschreiben nutzen.
Umzugsbereitschaft im Vorstellungsgespräch erklären
Manchmal bekommst du im Vorstellungsgespräch die Frage “Wären Sie bereit umzuziehen?” gestellt. Dann hast du wahrscheinlich trotz größerer Entfernung zwischen deinem aktuellen Wohnort und dem zukünftigen Arbeitsort nichts zu deiner Umzugsbereitschaft im Anschreiben geschrieben. Oder die Personalverantwortliche möchte erfahren, ob du dir möglicherweise vorstellen kannst, national und international an verschiedenen Standorten zu arbeiten.
Mache dir für beide Fälle vorher schon ausreichend Gedanken darüber. So kann es sein, dass du im ersten Fall lieber pendeln statt umziehen willst. Dann erläutere kurz die Gründe und stelle dar, warum die Pendelei zwischen Wohnort und Arbeitsort sehr gut funktionieren wird.
Im zweiten Fall musst du vorher überlegen, ob deine private Situation das überhaupt zulässt und ob solche berufsbedingten Umzüge mit deinen Karriereplänen übereinstimmen. Wenn ja, dann kommuniziere auch die notwendigen Voraussetzungen, die für solche zukünftigen Wohnortwechsel erfüllt sein müssen.
Kurze Fragen und Antworten zur Umzugswilligkeit
Kommt die Umzugsbereitschaft in den Lebenslauf?
Nein, die Umzugsbereitschaft wird nicht im Lebenslauf erwähnt. Der passende Ort für die Umzugsbereitschaft ist immer das Anschreiben: entweder im ersten oder im vorletzten Absatz.
Was ist Umzugsbereitschaft?
Umzugsbereitschaft ist der feste Wille, bei einer Jobzusage näher zum Arbeitsort zu ziehen. Außerdem kann Umzugsbereitschaft der Vorsatz sein, für die Arbeit an verschiedene Standorte eines Arbeitgebers in der Zukunft umzuziehen.
Wie Umzugsbereitschaft in Bewerbung um Ausbildung erwähnen?
Denke nicht lange darüber nach, was wiederum Arbeitgeber von einer auswärtigen Bewerberin denken könnten, sondern bewirb dich einfach. Du hast es dir schließlich gut überlegt. Daher schreibe auch, dass du nicht nur umzugsbereit bist, sondern konkret zum Ausbildungsbeginn am 01.09. umziehen wirst, wenn du die Ausbildungszusage erhältst.
Schlussbemerkung zur Umzugsbereitschaft
Deine Umzugsbereitschaft erwähnst du in der Bewerbung kurz und knapp im ersten oder vorletzten Absatz. Wenn du es realistisch abschätzen kannst, dann gib in deiner Bewerbung auch einen fixen Zeitpunkt an, zu dem du umziehen kannst.
Nenne im Bewerbungsschreiben immer auch deine Bedingungen und Wünsche. Dann muss der Arbeitgeber entscheiden, ob es passt oder nicht. Du kannst und musst schlussendlich nicht jedem Arbeitgeber gefallen, sondern dem einem Arbeitgeber mit einem tollen Job. Bei weiteren Fragen schreibe gerne einen Kommentar oder einen Beitrag im Bewerbungsforum.
