➡ In Bewerbung Anlagen auflisten oder nicht? 7 Tipps für Angabe [PDF]

Bei der optimalen Auswahl, Reihenfolge und Auflistung der Anlagen einer Bewerbung stellen sich für Bewerber viele Fragen.

Wenn du die Anlagen in deiner Bewerbung perfekt auflisten willst, dann beachte die folgenden 7 Tipps.

#1 Anlage in Bewerbung: Ja oder nein?

Ein Bewerbungsschreiben lehnt sich an die Schreib- und Gestaltungsregeln (DIN 5008) an. Deshalb ist die Angabe der Anlagen empfehlenswert.

#2 Wohin kommen die Anlagen?

Im Anschreiben hast du drei Optionen. 1. Du schreibst nur “Anlagen” nach der Grußformel. 2. Du ergänzt das Wort, indem du Anlagen einzeln oder zusammengefasst auflistet. 3. Du formulierst einen Anlagenhinweis direkt im Text des Anschreibens. Lösung 2 ist empfehlenswert.

#3 Welche Alternativen gibt es für die Auflistung?

Du kannst den Hinweis auf die Anlagen auf dem Anschreiben auch weglassen. Dann kannst du alternativ deine Anlagen auf einem Deckblatt oder in einem Anlagenverzeichnis auflisten.

#4 Wohin kommt Angabe der Anlagen im Anschreiben?

Die Anlagen gibst du linksbündig unter deiner Unterschrift an. Hast du Platzprobleme auf dem Anschreiben? Dann beginnen den Anlagenvermerk auf Höhe deiner Grußformel.

#5 Wie das Wort “Anlagen” formatieren?

Du kannst das Wort “Anlagen” in Fettdruck setzen. Aber schreibe es nicht kursiv und unterstreiche es nicht. Darüber hinaus kannst du bei der Auflistung der Anlagen Aufzählungszeichen machen. Aber es ist keine Pflicht.

#6 Muss man Anlagen einzeln auflisten?

Du kannst deine Anlagen einzeln auflisten: Entweder untereinander oder (bei Platzproblemen) nebeneinander. Eine Alternative ist die gebündelte Auflistung. Eine Angabe mit “Anlage: Bewerbungsmappe” dagegen ergibt nicht viel Sinn.

#7 Wie hohe Anzahl von Anlagen auflisten?

Wenn du sehr viele Anlagen hast, dann listest du mehrere Anlagen mit einem übergeordneten Begriff auf. Darüber hinaus gibst du ab zwei Dokumenten pro Kategorie die Anzahl an. Zum Beispiel: “Lebenslauf, Ausbildungszeugnis, Arbeitszeugnisse (4), Weiterbildungszeugnisse (2), weitere Zertifikate (2)”

Diese Tipps werden wird dir eine Hilfe dabei sein, deine Anlagen richtig aufzulisten und in der optimalen Reihenfolge in deiner Bewerbung anzugeben.

Lasse dich insgesamt nicht verunsichern, bei den Anlagen einer Bewerbung etwas falsch zu machen. Angst ist keine gute Basis für eine fundierte Bewerbung. Es gibt Probleme und Schwierigkeiten.

Und es gibt Lösungen. Die wichtigsten Lösungen, um deine Anlagen aufzulisten, haben wir dir vorgestellt. Willst du noch mehr über die Anlagen einer Bewerbung wissen? Dann lies den Ratgeber weiter.

Die Grafik enthält 7 Tipps zur Auflistung von Anlagen im Anschreiben einer Bewerbung.
Bewerbung Anlagen auflisten oder nicht => 7 Tipps zur Angabe der Anlagen im Anschreiben

PDF-Checkliste Anlagen in Bewerbung auflisten

Inhaltsverzeichnis zu Anlagen einer Bewerbung

Die wichtigsten Fakten zu den Anlagen einer Bewerbung im Überblick
  • Du triffst immer eine individuelle Auswahl an Anlagen anhand verschiedener Kriterien: Zeitpunkt, Relevanz, Zeitraum und Art der Leistung.
  • Die Reihenfolge der Anlagen richtest du am besten nach der Reihenfolge der Rubriken, Stationen und Sachverhalte im Lebenslauf aus. Damit präsentierst du ein einheitliches Erscheinungsbild und die Empfänger können sich am Lebenslauf orientieren.
  • Der entsprechende Sachverhalt einer jeden Anlage sollte immer auch im Lebenslauf angegeben werden. Im Gegensatz dazu musst du aber nicht zu jedem Lebenslaufeintrag eine Anlage mitschicken. Denn du musst nicht jeden Lebenslaufeintrag mit einer Anlage „beweisen“.
  • Je weiter der Zeitpunkt eines Lebenslaufeintrags zurückliegt, desto unwichtiger werden die zugehörigen Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise.
  • Deinen Anlagenvermerk kannst du im Anschreiben, auf einem Deckblatt oder auf einem Anlagenverzeichnis machen. Ein Anlagenverzeichnis ist besonders bei einer großen Anzahl von einzelnen Anlagen sinnvoll.
  • Bei einer Kurzbewerbung, Initiativbewerbung oder formlosen Bewerbung versendest du im Normalfall nur ein Anschreiben und einen Lebenslauf (gegebenenfalls mit Bewerbungsfoto) und keine weiteren Anlagen.
  • Denke auch immer daran, dass der Platz in einer Bewerbungsmappe begrenzt ist. Du kannst gerade in Klemmschienen nicht unendlich viele Anlagen einordnen.
  • Besonders wichtig ist es, dass du die Stellenanzeige immer genau liest, ob und welche Anlagen der Arbeitgeber wünscht.
  • Die Bewerbungsunterlagen sind hinsichtlich des Inhalts und der Aufbereitung schon eine Arbeitsprobe. Deswegen ist es für dich selbstverständlich, dass deine Zeugnisse und Nachweise ordentlich kopiert oder gescannt sind: nicht schief und nicht verwischt. Alles muss gut lesbar sein.
  • Wenn du eine E-Mail-Bewerbung schreibst, dann kommen sämtliche Bewerbungsdokumente in den Anhang der E-Mail – auch das Anschreiben. Das Anschreiben kannst du dabei in einer separaten PDF-Datei packen; der Rest deiner Bewerbungsdokumente kommt in eine zweite PDF-Datei.
  • Bevor du deine Bewerbung verschickst, solltest du immer mehrmals überprüfen, ob auch wirklich alle in der Bewerbung genannten Anlagen vorhanden sind. Denn es macht keinen guten Eindruck, wenn du einen Teil der Anlagen vergisst.

Was sind Anlagen bei einer Bewerbung?

In einer Bewerbung werden als Anlagen im weiteren Sinne alle Bewerbungsdokumente bezeichnet, die nicht das Anschreiben sind.

Dementsprechend gehören zu den Anlagen einer Bewerbung vor allem folgende Bewerbungsdokumente:

  • Lebenslauf
  • Bewerbungsfoto
  • Schulzeugnisse
  • Ausbildungszeugnisse
  • Studienzeugnisse
  • Weiterbildungszeugnisse
  • Praktikumszeugnisse
  • Arbeitszeugnisse jeder Art
  • Leistungsnachweise über erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten (zum Beispiel Sprach- oder IT-Kurse)
  • Referenzschreiben
  • Arbeitsproben
  • Dritte Seite, Motivationsschreiben und ähnliche Bewerbungsdokumente
  • Sonstige Nachweise (zum Beispiel Führungszeugnis, Publikationsverzeichnis, Teilnahmebescheinigungen)

Alle diese Bewerbungsdokumente sind Anlagen, die einem Anschreiben beigelegt werden. Allerdings werden der Lebenslauf, das Bewerbungsfoto und das (optionale) Deckblatt nicht als Anlagen im engeren Sinne angesehen, weil sie grundsätzlich „natürlicher“ Bestandteil von Bewerbungsunterlagen sind.

Wenn um vollständige oder aussagekräftige Bewerbungsunterlagen in der Stellenausschreibung gebeten wird, dann musst du Bewerbungsanlagen mitschicken.

Die Aufforderung zu vollständigen Bewerbungsunterlagen bedeutet aber nicht, dass du alle vorhandenen Anlagen (vom Abiturzeugnis von vor 20 Jahren, über dem Nebenjob neben der Elternzeit, bis hin zum Nachweis über einen einwöchigen Sprachaufenthalt) mitschicken musst. Stattdessen triffst du immer eine individuelle Auswahl an Anlagen.

Im Laufe eines Berufslebens sammelt sich nämlich eine Vielzahl von Zeugnissen, Nachweisen und Zertifikaten an. Es ist dann nicht sehr sinnvoll, alle Anlage einer Bewerbung beizulegen.

Je mehr Berufserfahrungen du schon vorweisen kannst, desto unwichtiger sind die Anlagen von weit zurückliegenden Sachverhalten. Wenn du beispielsweise schon fünf Jahre in deinem Ausbildungsberuf tätig bist, dann sendest du keine Praktikumszeugnisse aus der Schulzeit mit.

Denn du bist der Gestalter deiner Bewerbungsunterlagen, indem du eine individuelle Auswahl deiner Anlagen triffst, die deine Eignung für die angestrebte Stelle verdeutlicht. Kein Personalverantwortlicher hat die Zeit, mehr als ein Dutzend verschiedene Anlagen bei jeder einzelnen Bewerbung konzentriert durchzuarbeiten.

Je nach Art der Stelle kannst du also die einzelnen Anlagen für deine Bewerbung auswählen. Die Reihenfolge der Anlagen kann chronologisch, umgekehrt chronologisch oder thematisch erfolgen.

Wichtig bei der Bestimmung der Sortierung ist immer, dass du die Entscheidungentweder für den gesamten Lebenslauf und damit für alle Anlagen oder für einzelne Lebenslaufabschnitte „Bildung“, „Weiterbildung“ bzw. „Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten“ sowie „Berufspraxis“ sowie die zugehörigen Anlagen triffst.

In der Regel wählst du je nach deiner Bewerbungssituation die jeweiligen Lebenslaufabschnitte, für deren zugehörige Bewerbungsdokumente du eine Sortierung in den Anlagen vornimmt.

Die einzelnen Anlagen-Blöcke bringst du dann auch in die für dich optimale Reihenfolge, am besten angelehnt an der Reihenfolge der Rubriken im Lebenslauf.

Beispiel Schülerin

Als Schülerin sind beispielsweise deine Schulzeugnisse am wichtigsten. Deswegen präsentierst du deine Schulzeugnisse auch in der Reihenfolge wie du deine Schullaufbahn im Lebenslauf angegeben hast. Danach kommen dann Praktikazeugnisse und weitere Nachweise.

Beispiel Berufspraktikerin

Als Berufspraktikerin  ist es üblich, zuerst die Arbeitszeugnisse als Anlagen beizufügen, beginnend mit dem aktuellsten Arbeitszeugnis. Das ist dann die antichronologische Reihenfolge.

In einem nächsten Abschnitt kommen dann Nachweise über Bildungsabschlüsse bzw. Weiterbildungszertifikate: je relevanter die einzelnen Nachweise dabei sind, desto weiter vorne werden sie einsortiert. Das ist dann für diesen Abschnitt die thematische Sortierung nach Wichtigkeit.

Anschließend folgen dann Referenzschreiben, Arbeitsproben und sonstige Nachweise – auch eher nach Relevanz und weniger nach Zeitpunkt sortiert.

Falls du eine Bewerbungsmappe verwendest, werden die einzelnen Bewerbungsanlagen in eine Bewerbungsmappe gelegt, geheftet oder geklemmt – gegebenenfalls mit einem einleitenden Deckblatt. Das Anschreiben der Bewerbung liegt dabei lose auf der Bewerbungsmappe.

Bei einer Bewerbung ohne Bewerbungsmappe oder Bewerbungshefter sortierst du die Anlagen hinter das Anschreiben nach deiner individuellen Reihenfolge ein. Du brauchst deine Anlagen dabei nicht tackern oder mit einer Büroklammer zusammenhalten.

Denke daran, deine Anlagen nicht als Originale, sondern immer nur als Kopien zu verschicken.

Es ist dabei nicht notwendig, deinen Bewerbungsunterlagen beglaubigte Kopien beizufügen. Wenn es zu einer Einstellung kommen sollte, legst du dem Arbeitgeber sowieso die notwendigen Originale vor.

Deine Kopien müssen darüber hinaus eine einwandfreie Qualität haben und dürfen nicht den Eindruck erwecken, schon mehrfach verschickt worden zu sein. Wenn du über wichtige fremdsprachige Anlagen verfügst, dann musst du diese übersetzen.

Grafik mit Tipps zu Anlagen einer Bewerbung, die auch im Artikel vorkommen.
Bewerbung Anlagen auflisten oder nicht Tipps Anschreiben

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Warum sind Anlagen für Bewerbung wichtig?

Mit den Anlagen erhalten die Personalverantwortlichen Informationen über deine fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie über deine Persönlichkeit. Diese Informationen sind in den meisten Fällen ausführlicher und damit auch aussagekräftiger als deine eigenen Angaben im Anschreiben und im Lebenslauf.

Denn die Anlagen dokumentieren eine Bewertung deiner Leistungen durch andere Personen: möglichst objektiv. Über welche Sachverhalte die Anlagen Auskunft geben, liest du in der folgenden Übersicht.

#1 Bildungsstand

Schul-, Ausbildungs- und Studienzeugnisse geben oftmals nicht nur Auskunft über die Durchschnittsnote, sondern auch über:

  • Leistungen in theoretischen und praktischen Fächern
  • Bewertungen in einzelnen Fächern über mehrere Schulhalbjahre hinweg
  • die Einschätzung des Sozialverhaltens
  • Abschlussarbeiten und bildungsinterne Projekte
  • Fehltage

Personaler können sich mit Schul-, Ausbildungs- und Studienzeugnissen ein viel besseres Bild über den jeweiligen Bewerber machen, als wenn sie im Lebenslauf nur über den höchsten Schulabschluss informiert werden.

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#2 Praktische Erfahrungen

Wenn ein Arbeitgeber wirkliches Interesse an dir hat, dann wird dieser deine Arbeitszeugnisse genau studieren. Denn diese beinhalten vor allem Informationen über:

  • dein gesamtes Aufgabenfeld
  • dein Fachwissen
  • deine Leistungsbereitschaft
  • deine Leistungsfähigkeit
  • dein Sozialverhalten

Diese Informationen stehen in diesem Umfang sonst nirgends so ausführlich in den Bewerbungsunterlagen. Deshalb sind Arbeitszeugnisse als Anlagen bei einer Bewerbung so wichtig.

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#3 Bereitschaft zur Weiterbildung

Die Anforderungen in der Arbeitswelt ändern sich stetig. Deshalb bevorzugen Arbeitgeber Mitarbeiter, die ihr Fachwissen auf dem neuesten Stand halten.

Darüber können die verschiedensten Nachweise und Zertifikate Auskunft geben, die vor allem nähere Informationen über spezielle Bildungsinhalte enthalten. Mit der punktgenauen Auswahl von Weiterbildungszertifikaten untermauerst du deine Jobeignung.

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#4 Persönlichkeit

Aufgrund der Art einiger Anlagen und aufgrund von persönlichen und fachlichen Bewertungen über den Bewerber in einzelnen Anlagen erhalten die Personalverantwortlichen einen ersten Einblick in deine Persönlichkeit.

Dies spielt vor allem für jüngere Bewerber eine größere Rolle, weil sie noch wenig berufsrelevante Sachverhalte vorweisen können.

Insofern hast du mit der durchdachten Auswahl der Anlagen einen Gestaltungsspielraum darüber, was die Personalverantwortlichen von dir erfahren und was eben nicht. Im folgenden Abschnitt stellen wir die wichtigsten Anlagen einer Bewerbung vor.

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Welche Anlagen für Bewerbung?

Ja nach individueller Bewerbungssituation und Art der Stelle kannst du in der Bewerbung die verschiedensten Anlagen beifügen. In diesem Abschnitt informieren wir dich über die wichtigsten Bewerbungsanlagen.

Schulzeugnisse

Schulzeugnisse sind vor allem für Schüler wichtig, die sich um ein Schülerpraktikum, eine Ausbildung, eine weiterführende Schule oder Nebenjobs bewerben.

In der Regel werden umso mehr Schulzeugnisse gewünscht, je „höherwertiger“ das Bewerbungsziel ist. So fordern Ausbildungsbetriebe häufig die letzten drei Schulzeugnisse an, was Halbjahres- und Endjahreszeugnisse beinhaltet.

Sofern du eine Schule oder eine Ausbildung beendet hast, spielen „einfache“ Schulzeugnisse in der Regel keine Rolle mehr, sodass sie dann auch nicht als Anlagen bei einer Bewerbung mitgeschickt werden.

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Schulabschlusszeugnisse

Mit einem Schulabschlusszeugnis „beweist“ du deinen Schulabschluss. Überall dort, wo ein spezieller Schulabschluss gefordert wird, musst du auch ein entsprechendes Schulabschlusszeugnis mitsenden – sofern vorhanden.

Wenn du mehrere Schulabschlüsse erreicht hast, dann ist es ausreichend, wenn du das Schulabschlusszeugnis des höchsten Schulabschlusses mitschickst. Im Lebenslauf dagegen erwähnst du natürlich alle Schulabschlüsse.

Und wenn du im weiteren Verlauf deines Werdegangs einen höherwertigen Bildungsgang wie Ausbildung oder (duales) Studium abgeschlossen hast, dann brauchst du normalerweise dein Schulabschlusszeugnis nicht mehr als Anlage mitsenden.

Denn nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung oder einem erfolgreich abgeschlossenen Studium reichen die entsprechenden Ausbildungs- oder Studienzeugnisse als Anlagen.

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Praktikumszeugnisse

Praktika absolvierst du vor allem in jungen Jahren als Schülerin, Auszubildende oder Studentin. Daher spielen Praktikumszeugnisse als Anlagen auch vor allem in Bewerbungen von jungen Bewerbern eine wichtige Rolle.

Je länger die Praktika zurückliegen und je mehr weitere berufspraktische Nachweise du vorlegen kannst, desto weniger wichtig sind Praktikumszeugnisse als Anlage in einer Bewerbung.

Wenn du beispielweise zwei zweiwöchige Schülerpraktika absolviert hast und dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst, dann gehören die Praktikumszeugnisse auch als Anlagen in deine Bewerbung.

Wenn du dich dagegen für deinen ersten Job nach einem Studium bewerben willst, dann sind diese Praktikumszeugnisse in den meisten Fällen nicht sinnvoll für die Bewerbung. Dann spielen beispielsweise eher Nachweise für Studienpraktika eine wichtigere Rolle.

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Ausbildungszeugnisse

Ausbildungszeugnisse sind vor allem für solche Bewerber wichtig, die sich nach einer Ausbildung um eine Festanstellung in dieser Ausbildungsrichtung bewerben. Wenn du schon mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen kannst, dann spielen deine Ausbildungszeugnisse als Anlagen eine untergeordnete Rolle.

Zu den Ausbildungszeugnissen zählen in erster Linie das Arbeitszeugnis des Ausbildungsbetriebs, das Prüfungszeugnis und das Berufsschulzeugnis. Je mehr Arbeitszeugnisse du vorweisen kannst, umso eher kannst du auch das Arbeitszeugnis des Ausbildungsbetriebs aus den Anlagen weglassen.

Ein Spezialfall tritt auf, wenn du sehr lange bei deinem (ersten) festen Arbeitgeber beschäftigt gewesen bist (5, 10 oder mehr Jahre) und du praktisch über kein oder nur ein weiteres Arbeitszeugnis verfügst. Dann kannst du bei einer Bewerbung auch noch das Arbeitszeugnis des Ausbildungsbetriebs mitsenden.

Dein Prüfungszeugnis bestätigt, dass du eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast. Wenn in der Stellenausschreibung eine bestimmte Ausbildungsrichtung gefordert wird, dann ist dieses Prüfungszeugnis durchaus auch nach ein paar Jahren Berufserfahrung eine wichtige Anlage.

Aber die Bedeutung nimmt mit der Zeit ab, vor allem wenn du dich sinnvoll weiterbildest und Nachweise über Fachwirt-, Techniker oder Meister-Fortbildungen mitsenden kannst.

Die Bedeutung des Berufsschulzeugnisses nimmt ebenso nach ein paar Jahren Berufserfahrung auch ab. Gerade wenn es insgesamt nicht so gut ausgefallen ist, kannst du es ab deiner Bewerbung für den zweiten Job nach einer Ausbildung weglassen und nur bei Bedarf im Verlauf des Bewerbungsverfahrens vorzeigen.

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Studienzeugnisse

Ein Studienzeugnis spielt in den ersten Jahren deines Berufslebens eine tragende Rolle, deswegen ist es dann auch immer der wichtigste Teil deiner Bewerbungsanlagen.

Erst wenn deine Berufserfahrung mit den Jahren gestiegen ist und du über entsprechende Arbeitszeugnisse deiner Aufgaben und Leistungen verfügst, werden deine Arbeitszeugnisse wichtiger, sodass du sie zuerst präsentierst.

Aber das Studienzeugnis (bzw. Abschlussurkunde) bleibt Teil deiner Anlagen.

Falls du sowohl über einen Bachelor- und Masterabschluss verfügst, dann reicht das Masterzeugnis als Anlage.

In den ersten Jahren deines Berufslebens kannst du durchaus auch noch Notenübersichten, Beschreibungen des Studienverlaufs, Seminarscheine oder Zwischenprüfungen deines Studiums mitsenden, sofern diese Anlagen deine Jobeignung untermauern.

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Arbeitszeugnisse

Als berufserfahrener Bewerber sind Arbeitszeugnisse essentiell. Selbstverständlich sendest du immer auch deine aktuellsten Arbeitszeugnisse als Anlagen mit, wenn es sich nicht gerade um eine Initiativbewerbung, Kurzbewerbung oder formlose Bewerbung handelt.

Wie viele Arbeitszeugnisse, aus welchem Zeitraum und welche Arbeitszeugnisse genau du als Anlagen mitsendest, hängt von deiner ganz individuellen Bewerbungssituation und der Art der Stelle ab.

Es kann also nicht pauschal dazu geraten werden, beispielsweise nur die letzten drei Arbeitszeugnisse mitzusenden.

Denn bei der einen Bewerberin umfassen drei Arbeitszeugnisse vielleicht 25 Berufsjahre, bei der anderen Bewerberin wiederum nur drei Berufsjahre, obwohl sie vielleicht insgesamt auch schon 25 Jahre Berufserfahrung vorweisen kann.

Auch die pauschale Angabe eines Jahreszeitraums wie die „letzten zehn Jahre“ kann ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Der eine Bewerber hatte in zehn Berufsjahren nur zwei Arbeitgeber, aber ein anderer aufgrund von Nebenjobs, Teilzeitjobs und Auszeiten vielleicht 15 Arbeitgeber. Der Versand von 15 verschiedenen Arbeitszeugnissen ist allerdings nicht sinnvoll.  

Wenn du über kein Arbeitszeugnis deines aktuellen Arbeitgebers verfügst, da du dich aus ungekündigter Stellung bewirbst, dann kannst du es dementsprechend nicht als Anlage deiner Bewerbung beifügen.

Auch als Selbstständige kannst du über deine Beschäftigung keine Arbeitszeugnisse mitschicken. Dann sind die Tipps zur Bewerbung ohne Arbeitszeugnis sehr lesenswert für dich.

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Weiterbildungszeugnisse

Die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt entwickeln sich stetig weiter, deshalb sind Weiterbildungen ein wichtiger Baustein im Berufsleben und daher Weiterbildungszeugnisse ein wichtiger Baustein in der Bewerbung.

Je aktueller und berufsrelevanter die Weiterbildung ist und je mehr Zeit du dafür aufgewendet hast, desto eher legst du sie deinen Bewerbungsanlagen bei.

Es gibt Aufstiegsweiterbildungen wie Fachwirt-, Techniker- oder Meister-Fortbildungen, die praktisch neue Bildungsabschlüsse sind und dann eigentlich immer in die Bewerbung gehören.

Es gibt aber auch Kurse von ein paar Tagen, in denen du dich zu einem Spezialthema fortbildest, was aber extrem wichtig für deine Stelle ist. Dann gehört so ein Kurszertifikat auch zu den vorzeigbaren Anlagen deiner Bewerbung.

Die Frage ist dann nur, wie du entsprechende Weiterbildungsnachweise sortierst: thematisch oder (umgekehrt) chronologisch. Bei Weiterbildungen ist die thematische Sortierung nach Wichtigkeit häufig am sinnvollsten.

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Referenzschreiben

Bei langjähriger Selbstständigkeit und Freiberuflichkeit entfallen bei einer Bewerbung um Festanstellung die Arbeitszeugnisse durch ehemalige Arbeitgeber.

Wann immer es möglich ist, solltest du Geschäftspartner und Kunden um aussagekräftige Referenzschreiben bitten, sodass du diese deinen Bewerbungsanlagen beifügen kannst.

Für die meisten anderen Bewerber spielen dagegen Referenzschreiben nur in den seltensten Fällen eine Rolle. Außerdem ist die einfache Angabe von Referenzpersonen keine eigenständige Anlage, sondern wird in den Lebenslauf integriert.

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Arbeitsproben

Auch Arbeitsproben gehören zu den seltenen Anlagen. Sie kommen vor allem in kreativen Berufen vor. Da physische Arbeitsproben allerdings häufig zu umfangreich und zu groß für das „normale“ Bewerbungsformat sind, werden künstlerische Werke „nur“ dokumentiert. Diese Werkdokumentation zählt dann zu den Anlagen der Bewerbung.

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Weitere Nachweise

Zusätzlich gibt es viele weitere Zertifikate und Nachweise, die einerseits dein Wissen in einem Spezialgebiet dokumentieren und andererseits etwas über deine Persönlichkeit aussagen können. Dazu gehören beispielsweise:

  • Fremdsprachenzertifikate
  • Bescheinigungen über ehrenamtliches Engagement
  • Teilnahme an speziellen Kursen oder Wettbewerben
  • Führungszeugnis
  • AdA-Schein
  • Publikationsverzeichnis

Im Allgemeinen sind solche Anlagen nicht ganz so bedeutend für eine Bewerbung. Es reicht dann, wenn du die entsprechenden Angaben im Lebenslauf machst und sie bei Bedarf später vorlegst.

Anders sieht es aus, wenn ein bestimmter Nachweis explizit in der Stellenanzeige gefordert wird oder wenn du mit einem Zertifikat eine essentielle Anforderung der Stelle dokumentieren kannst.

Darüber hinaus spielen gerade bei der Bewerbung und Bewertung von Schülern auch „Kleinigkeiten“ eine Rolle. Denn Schüler haben in der Regel wenig „wichtige“ Anlagen vorzuweisen, die über die Schulzeugnisse hinausgehen.

Dann können auch Zertifikate über die Mitarbeit in einer Jugendorganisation oder in einer Schulfirma oder über die Teilnahme an einem Ferienkurs oder an einem Börsenspiel einer Bewerbung als Schülerin oder die Urkunde als Jahrgangsbeste beigelegt werden.

So können sich Bewerbungsleser ein besseres Bild über deine Persönlichkeit machen, auch wenn es nur „Kleinigkeiten“ sind. Bei Schülern ist diese Vorgehensweise sinnvoll.

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Wichtigste Schlüsselerkenntnisse zu den Anlagen einer Bewerbung

#1 Art der Anlagen

Zu den Anlagen gehören vor allem Schul-, Schulabschluss-, Ausbildungs-, Hochschul-, Praktikums-, Arbeits- und Weiterbildungszeugnisse sowie sonstige Zertifikate und Nachweise über Tätigkeiten und Engagement.

Verschaffe dir zu Beginn der Bearbeitung einen Überblick über deine verfügbaren Anlagen.

#2 Auswahl der Anlagen

Für jede Bewerbung triffst du immer eine individuelle Auswahl an Anlagen anhand verschiedener Kriterien. Zu diesen Kriterien gehören der Zeitpunkt, die Relevanz sowie der Zeitraum des zugrundeliegenden Sachverhalts und die Art der dokumentierten Leistung.

Mit der individuellen Auswahl deiner Anlagen hast du es in der Hand, was die Personaler von dir erfahren.

#3 Reihenfolge der Anlagen

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten für die Sortierung: chronologisch, umgekehrt chronologisch oder thematisch (nach Wichtigkeit).

Die (umgekehrte) Chronologie gilt dann entweder für die gesamten Bewerbungsanlagen oder jeweils in den einzelnen Rubriken „Berufstätigkeit“, „Weiterbildung“ bzw. „Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten“ und „Bildung“.

Mit der Reihenfolge der Anlagen bestimmst du auch immer darüber, wie die Personaler deinen Werdegang interpretieren.

#4 Hinweis auf Anlagen

Du notierst deinen Anlagenvermerk entweder auf dem Anschreiben, dem Deckblatt oder einem extra Anlagenverzeichnis.

Gerade wenn du sehr viele unterschiedliche Anlagen mitschickst, ist es für eine gute Orientierung wichtig, dass du die Anlagen auch einzeln angibst und nicht nur „Anlagen“ schreibst.

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Zum guten Schluss

Anlagen gehören zu vollständigen bzw. aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen dazu. Du bist die Gestalterin deiner Bewerbungsunterlagen und damit auch deiner Bewerbungsanlagen.

Selbstverständlich bist du auch immer an Konventionen gebunden. Aber hinsichtlich der Auswahl, der Reihenfolge und der Präsentation deiner Anlagen hast du viel Gestaltungsspielraum. Nutze diesen gut, um deine Eignung optimal darzustellen.

Denke daran, dass jeder Bewerber und jede Bewerbungssituation einzigartig sind. Daher gibt es einerseits nicht die pauschale Lösung bei den Bewerbungsanlagen, die für jeden Bewerber optimal ist.

Andererseits brauchst du auch nicht die große Angst haben, bei der Auswahl und Reihenfolge etwas falsch zu machen. Das lähmt dich nur bei deinen Überlegungen und Entscheidungen.

Wenn du noch weitere Fragen hast, dann schreibe gerne einen Kommentar oder einen Beitrag im Bewerbungsforum. Viel Erfolg bei deinen Bewerbungen!

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